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Österreichs WM-Auftaktgegner im Check

In 20 Stunden gegen Lettland und Russland! Die ersten ÖEHV-Aufgaben im Check:

Österreichs WM-Auftaktgegner im Check

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Die Eishockey-WM 2019 in der Slowakei hat begonnen! Und gleich am Samstag wird es auch für das ÖEHV-Nationalteam mit dem Auftakt gegen Lettland (ab 16:15 Uhr im LIVE-Ticker und im TV - Übersicht) in Bratislava spannend.

Verschnaufpause gibt es am ersten Wochenende der A-WM für das ÖEHV-Team keine, binnen 20 Stunden folgt am Sonntag der Kracher gegen Favorit Russland (12:15 Uhr). Während man bei der "Sbornaja" nicht viele Namen vorstellen muss, stellen die Letten ein gewohnt starkes, aber keineswegs unschlagbares Team mit einer Mischung von NHL- und KHL-Spielern. Zwei Teams, die neben unterschiedlichen Spielstärken auch unterschiedliche Stile vorweisen.

Bernd Freimüller nimmt für LAOLA1 alle Gegner Österreichs unter die Lupe und beginnt mit den beiden Kontrahenten des Start-Wochenendes:

 Lettland (Samstag, 16:15 Uhr)

ÖEHV-Assistant-Coach Markus Peintner sah den Letten bei den beiden Testspielniederlagen in der Schweiz (1:4, 0:2) zu. Sein Fazit: "Sehr diszipliniert, nehmen wenig Risiken, defensiv solide und körperlich stark."

In der Heimat wird das heutige Team als eines der besseren der letzten Jahre angesehen, vor allem wegen zwei Spielern: Sowohl Rudolfs Balcers (Ottawa Senators) als auch Teodors "Teddy" Blugers (Pittsburgh Penguins) schafften in dieser Saison den Sprung in die NHL, Blugers habe ich davor in der AHL brillieren gesehen - er ist allerdings mit einer Verletzung für die WM fraglich.

Die beiden Angreifer müssen wohl die Hauptlast der Offensive tragen, denn mit Kaspars Daugavins verletzte sich eine langjährige Stütze in der Vorbereitung und fällt für die WM aus. In der Schweiz hatte das Team von Bob Hartley schon Schwierigkeiten, Chancen herauszuspielen - ob das bei der WM besser wird?

Der 34-jährige Lauris Darzins ist ein wechselhafter Performer, sollte aber ebenfalls für Tore gut sein. Die Bukarts-Brüder Rihards und Roberts gehören ebenfalls zu Hoffnungen auf Tore, Roberts ist der Powerplay-Experte mit einem One-Timer von der linken Halfwall, machte heuer allerdings sowohl bei Trinec als auch Sparta Prag eine schwere Zeit durch.

Martins Dzierkals gehört mit seinen 22 Jahren zur jüngeren Generation, der Toronto-Draftpick könnte in seiner ersten A-WM aufgrund seiner guten Hände auch produzieren. Ein Garant für Tore – so wie seit Jahren in der KHL – sollte allerdings Flügel Miks Indrasis sein, der wohl auf die Centerposition rücken wird.

Rudolfs Balcers
Foto: © getty

Körperlich ist das Team gut aufgestellt, beispielgebend dafür der baumlange Center Rodrigo Abols (unerwartete 18 Tore für Örebro als Front-Net-Player). Auch an der blauen Linie verfügt Hartley über genügend Größe und Routine, Cracks wie Oskars Cibulskis (31) und der Ex-Bozner Guntis Galvins (33) sind schon seit Ewigkeiten mit dabei. Wie Hartley kenne ich auch noch Defender Arturs Kulda aus meiner Zeit bei Atlanta. Als großer Puckmover geht er ebenso wenig durch wie seine Kollegen, Ralfs Freibergs ist allerdings ein Mann, der bei Zlin pro Spiel 25 Minuten in allen Situationen auf dem Eis steht.

Die Goalie-Besetzung im Turnier ist offen: Wann kommt Elvis Merzlinkins, der seit seinem Ausscheiden mit Lugano Gast bei den Columbus Blue Jackets war, für die er auch die nächsten Jahre bestreiten soll? In seiner Abwesenheit hielt Riga-Goalie Kristers Gudlevskis die Stellung - das wird er auch beim Auftakt gegen das ÖEHV-Team tun.

Auch nach der Absage von Buffalo-Center Zemgus Girgensons verfügt Hartley über drei starke Linien und eine Reihe von soliden und routinierten Defendern, dazu mit Merzlikins über einen Goalie, der mit seinem spektakulären Stil Spiele entscheiden kann. Für das Viertelfinale vielleicht zu wenig, für eine gute WM aber nicht.

 

Russland (Sonntag, 12:15 Uhr)

Wie so oft in den letzten Jahren (speziell Olympia in Sotschi) reist Russland mit einem Kader zu einem Turnier an, der eher an ein All-Star-Game, als an eine WM erinnert.

Alleine die Namen im Angriff sind beeindruckend: Alexander Ovechkin (Stanley-Cup-Sieger mit den Washington Capitals) und sein Vereinskollege Evgeny Kuznetsov, NHL-Topscorer Nikita Kucherov (Tampa Bay Lightning), der zweifache Stanley-Cup-Sieger Evgeny Malkin (Pittsburgh Penguins) und Florida-Panthers-Flügel Evgeny Dadonov sind wohl die bekanntesten Namen von derzeit 14 NHL-Spielern.

Alexander Ovechkin
Foto: © getty

Doch auch andere Namen haben großes Upside: Las Vegas kann das Kommen von Flügel Nikita Gusev ebenso wenig erwarten, wie Minnesota das von Kirill Kaprizov, der allerdings (mindestens) noch ein Jahr bei CSKA Moskau anhängt. Kapitän Ilya Kovalchuk (Los Angeles Kings) fand sich aufgrund des Überangebots an Top-Stürmern in der Vorbereitung in der vierten Linie wieder, kam aber im Powerplay zum Einsatz. Für etwas defensive Balance sollen Chicago-Cener Artem Anisimov sowie die KHL-Cracks Mikhail Grigorenko, Sergei Andronov oder Ivan Telegin sorgen.

Die Defensive fällt im Vergleich zum Angriff natürlich ab, hat aber doch einige interessante Namen aufzuweisen. Dimtri Orlov (Washington) bestreitet seine vierte WM, Nikita Zaitsev kennt das Dasein als Defensiv-Verteidiger in einem nach vorne denkenden Team schon aus Toronto zu Genüge. Vladislav Gavrikov half nach einer Saison in St. Petersburg noch bei den Columbus Blue Jackets in den Playoffs aus, Mikhal Sergachyov kann mit 20 Jahren schon auf zwei komplette NHL-Saisonen mit Tampa Bay zurückblicken. Eine späte Einberufung erhielt Nikita Zadorov, der nach dem NHL-Aus der Colorado Avalanche nachgereist ist.

Das Tor der Sbornaja dürfte wohl Andrei Vasilevsky (Tampa Bay) hüten, Alexandar Georgiev hatte allerdings heuer seine Coming-Out-Party mit den New York Rangers.

Die Aufgabe, alle dieser Spieler unter einen Hut zu bringen und mit entsprechender Eiszeit auszustatten, fällt Coach Ilya Vorobyev zu, der in einer Doppelfunktion heuer auch St. Petersburg coachte.

 

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