news

Das große ÖEHV-Hadern mit "Schlampigkeiten"

Einfache Fehler ebneten Italien den Weg zum Klassenerhalt.

Das große ÖEHV-Hadern mit Foto: © GEPA

presented by

Die größten Befürchtungen sind eingetreten: Österreichs Status als A-Nation ist nach einem Jahr wieder dahin.

Das ÖEHV-Nationalteam verliert den Abstiegs-Showdown bei der Eishockey-WM in Bratislava gegen Italien denkbar knapp mit 3:4 nach Penaltyschießen (Spielbericht>>>) und muss 2020 wieder in der zweitklassigen Division 1A spielen.

Ein Schock für das ganze österreichische Eishockey - und für die Spieler, die in den zehn Tagen des Turniers vergeblich um den Klassenerhalt spielten, ganz besonders.

Nervenschlacht mit besserem Ende für den Gegner

Von Beginn weg entwickelte sich eine nervenaufreibende Geduldsübung. Italien verpasste Österreich nach genau zehn Minuten den ersten Schock, ging durch Anthony Bardaro in Führung. Eine erste Führung, die aber nur eineinhalb Minuten Bestand hatte, bevor Manuel Ganahl ausglich - sonst wäre die Partie schon früher in die falsche Richtung gelaufen.

Diesem Ausgleich folgte fünf Minuten die erste ÖEHV-Führung durch Michael Raffl. Ein Moment, in dem die Begegnung wieder nach rot-weiß-rotem Wunsch verlief.

"Es ist bitter, es ist hart, es hätte nicht sein müssen - aber es ist, wie es ist."

Manuel Ganahl (nüchterner Realist)

Österreich zog das Momentum in dieser Phase auf seine Seite, aber nutzte es nicht. Stattdessen kamen die "Azzurri" im Mitteldrittel auf, das 2:2 durch Simon Kostner in der Schlussphase des zweiten Durchgangs bahnte sich richtiggehend an, das 2:3 durch Marco Rosa folgte auf den Fuß.

Rot-Weiß-Rot war unter Zugzwang, ein zweiter Treffer von Michi Raffl eröffnete das Schlussdrittel standesgemäß, aber die Initialzündung ließ sich nicht mehr in weitere Tore umwandeln.

Italien rettete sich auch als unterlegene Mannschaft durch fünf Minuten Drei-gegen-Drei-Overtime, in der Lotterie des Penaltyschießens blieb der Aufsteiger glücklicher. Bezeichnend, dass Dominique Heinrichs Penalty, der die Entscheidung hätte bringen können, von der Latte abprallte.

Eigene Schlampigkeiten zum Genickbruch

Ganahl schob die Niederlage wie sein Teamkollege Michael Raffl (HIER nachlesen>>>) auf die eigenen "Schlampigkeiten": "Wir sind eigentlich mit einer super Einstellung reingegangen, haben es aber nicht geschafft, das über 60 Minuten aufrechtzuerhalten. In manchen Situationen waren wir nicht hart genug am Mann und haben ihnen zu leichte Gegentore gegeben. Im Penaltyschießen kann dann alles passieren."

Der (Noch-)Finnland-Legionär wollte dem Gegner aber auch Respekt zollen: "Sie haben es sich heute einfach mehr verdient. Sie haben sich reingeschmissen, der Kampfgeist war zu spüren."

Auf pures Glück der Italiener wollte sich trotz der unglücklichen Situationen wie besagtem Penalty niemand rausreden, aber natürlich wurde gehadert - etwa bei Alexander Rauchenwald, der Ende des ersten Drittels eine top Gelegenheit knapp nicht über die Linie brachte: "Wir haben nicht den richtigen 'Bounce' des Pucks gehabt und haben das leere Tor manchmal nicht getroffen. Ein Penaltyschießen kann auf beide Seiten fallen - diesmal ist es auf die italienische gefallen."

Mit dieser Tatsache müssen sich alle ÖEHV-Spieler nun abfinden. Eine Erkenntnis, die schnell in die Köpfe kam: "Es ist bitter, es ist hart, es hätte nicht sein müssen - aber es ist, wie es ist", so Ganahl.

Und Goalie David Kickert gab die neue Devise vor: "Das Ziel für nächstes Jahr ist klar: Nicht mehr Klassenerhalt, sondern Aufstieg."

Kommentare