Im Entscheidungsspiel wird Mühlstein seine Spitzenkräfte forcieren, Leon Kolarik und Paul Sintschnig (kam bis jetzt noch nicht in die Gänge) werden erstmals auch im PK mit dabei sein.
In einer Partie mit vielen Strafzeiten wie beim 2:4 gegen Kasachstan blieben sie minutenlang auf der Bank festgenagelt. Umstellungen werden am Freitag noch diskutiert, erwarte aber eine Konzentration auf zwei Scorerlinien.
In der Defensive gilt Gleiches: Vor allem der starke Pucktransporter und -mover Jakob Schnabl wird wohl viel spielen müssen. Ähnliches gilt auch für Nico Uschan und Gerrit Böhs, in der Hierarchie die Nummern 2 und 3.
Allerdings: Von einem Lineup wie in den letzten Jahren, wo sich alle Spieler mit ihren Stärken einbrachten und so das Tempo hochhalten können, ist man in Szekesfehervar weit entfernt.
Was spricht gegen Österreich?
"Wir müssen von der Strafbank fernbleiben", so das verständliche Fazit von Mühlstein nach der Kasachstan-Partie mit neun kleinen und einer großen Strafe gegen Leon Buzek, die der Gegner mit zwei Powerplay-Toren im ersten Drittel schon ausnutzte.
Der 0:3-Rückstand war dann ein zu großer Rucksack, die Dominanz und Aufholjagd blieb danach ungekrönt. Die vielen Strafen im Turnierverlauf kombiniert mit einem schwachen PK (72 Prozent) ergeben einen toxischen Cocktail.
Allerdings: Die Ungarn nahmen bislang 28 kleine Strafen, führen damit die Statistik an. Ihr PK ist aber mit 82 Prozent um einiges besser als das der Österreicher.
-Die Formkurve des österreichischen Teams zeigt nicht unbedingt nach oben und trotz einer keineswegs übertrieben offensiven Ausrichtung fallen die Gegentore nach Noten: Inklusive der beiden Vorbereitungsspiele gegen Slowenien (3:4) und Kasachstan (6:4) gab das Team im Schnitt vier Gegentreffer pro Partie her - gruselig!
Die Ungarn agierten bis jetzt spielerisch und eisläuferisch äußerst überschaubar, der Heimvorteil ist in der größtenteils leeren Arena auch kein großer. Allerdings: Mit Center Doman Szongoth verfügen sie über einen potenziellen Gamebreaker, der im August sogar schon bei der Olympia-Qualifikation zum Einsatz kam und dort durchaus auffiel. Die Magyaren bieten wie immer ein großes und körperlich starkes Team auf, was aber eben auch zu vielen Strafzeiten führen kann.
In einem niveaumäßig äußerst überschaubaren Turnier, wo neben Dänemark und phasenweise der Ukraine wenig Erbauliches zu sehen war, hätte es für Österreich nicht unbedingt auf einen Showdown hinauslaufen müssen. Nun gilt es, wenigstens den vor zwei Jahren mühsam erkämpften Aufstieg nicht wieder zu verspielen...