LAOLA1: Du hast am Donnerstag gegen die Slowakei erst dein drittes A-Länderspiel absolviert, aber total unaufgeregt gewirkt. Teamchef Roger Bader meinte daraufhin, dass du so gespielt hättest, als wärst du schon seit zehn Jahren im Nationalteam. Was lösen solche Worte in dir aus?
Gregor Biber: Natürlich freut es mich, das zu hören. Die Mannschaft hat mich gut aufgenommen, dadurch ist es für mich auch leichter reinzukommen und mein Spiel zu spielen. Ich glaube, ich habe es ganz gut gemacht und jetzt kann es hoffentlich nur besser weitergehen.
LAOLA1: Zurück bei deinem Stammklub Rögle BK hast du die Saison in der U20 angefangen und bist, auch aufgrund von Verletzungen, nach kurzer Zeit zu den Profis hochgezogen worden.
Biber: Ich hatte schon erwartet, dass ich einer der ersten U20-Spieler bin, die oben mittrainieren dürfen. Dass es mit den ersten Spielen und Einsätzen dann doch so schnell geht, war mir nicht bewusst. Aber es ist ein umso geileres Gefühl, immer oben dabei zu sein. Jetzt schaue ich, dass ich auch oben bleibe.
LAOLA1: Du bist in 16 Spielen im Kader gestanden. Es war alles dabei: In drei Spielen hast du gar keine Eiszeit erhalten, zuletzt wurdest du wieder über 19 Minuten eingesetzt. Wie schwierig ist es, sich darauf einzustellen?
Biber: Es ist nicht leicht für mich, wenn ich das ganze Spiel auf der Bank sitze und erst im dritten Drittel reinkomme, aber ich muss immer bereit sein. Wenn ich auf der Bank bin, gibt es keine Ausreden. Ich probiere mental immer da zu sein, das macht es etwas einfacher. Und ich versuche einfach zu spielen, wenn ich erst später reinkomme und nichts zu machen, womit ich dem Team schade. Einfach defensiv gut spielen, die Scheibe nach vor bringen und nichts Schlimmes verursachen. Der Trainer gibt mir vor dem Spiel auch Bescheid, wo ich in der Aufstellung stehe – dann kann ich das für mich einschätzen, wie viel Eiszeit es wird. Ich gehe damit ziemlich gut um.
LAOLA1: Sind das Phasen, die man so früh in der Karriere einfach auch hinnehmen muss?
Biber: Viele junge Spieler kennen es, dass sie in dem Jahr, in dem sie hochgezogen werden, nicht so viel spielen. Das kann auch die nächsten ein, zwei Jahre der Fall sein und lässt sich schwer verhindern.
LAOLA1: Dennoch hast du vor der Länderspielpause die Marke von 100 SHL-Minuten geknackt und damit einen Rookie-Vertrag bis einschließlich der Saison 2025/26 erhalten.
Biber: Das war auch ein kleines Ziel von mir und ist für mich ein großer Erfolg, jetzt meinen ersten Vertrag unterschrieben zu haben. Es bedeutet mir sehr viel, nächstes Jahr ebenfalls in Schweden zu spielen. Danach muss man schauen, wie es weitergeht.
LAOLA1: Warum ist Rögle BK bei jungen Österreichern so beliebt? Marco Kasper hat von dort den Sprung nach Nordamerika geschafft, du hast ebenfalls die Chance dazu und mit Johannes Neumann gibt es einen weiteren jungen, aufstrebenden Crack.
Biber: Rögle ist ein guter Entwicklungsverein für junge Spieler. Wir trainieren sehr viel, es wird auf dich geschaut und sich um alles gekümmert. Bis zur U20 ist man in der Früh in der Kraftkammer und am Eis, am Nachmittag gibt es nochmal ein Eistraining. Da hat man gute Entwicklungsmöglichkeiten. Nur wenn man viel trainiert, kann man auch besser werden.
 
     
                                    
                                 
                                    
                                 
                                    
                                 
                 
                 
                 
 
 
 
 
 
