Mit zu viel Respekt in das Schlüsselspiel hinein
"Wir haben ihnen am Anfang vielleicht etwas zu viel Respekt gezeigt", glaubte David Kickert.
Die Slowakei startete in der mit 10.000 Zuschauern ausverkauften Ondrej Nepela Arena mit viel Power in das "Heimspiel", begünstigt durch drei Powerplays infolge von österreichischen Strafen. "Wir haben gewusst, dass sie in den ersten 20 Minuten attackieren werden", sagte Kapitän Manuel Ganahl.
Angeführt von einem hervorragend aufgelegten David Kickert, der an seine starken Leistungen bei der vergangenen WM in Prag anknüpfen konnte und auf rot-weiß-roter Seite zum besten Spieler gewählt wurde, hielt sich die ÖEHV-Truppe jedoch schadlos.
"Sie hatten die eine oder andere Chance, aber 'Kicks' hat einen super Tag gehabt. Wir haben zudem gut verteidigt und waren sehr geduldig", lobte Ganahl seine Teamkollegen. Selbst wurde Österreich gegen Ende des ersten Drittels offensiv auffälliger, Benjamin Baumgartner vergab etwa eine gute Chance aus dem Slot.
Wieder Moral bewiesen
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Spätestens im zweiten Spielabschnitt war der Respekt abgelegt, präsentierte sich die heimische Equipe auf Augenhöhe mit der Slowakei. Ganahl meinte: "Wir hatten das Vertrauen, mit Fortdauer des Spiels stärker zu werden und dem Druck besser standzuhalten."
Nach der vierten überstandenen Unterzahl zappelte der Puck schließlich doch hinter Kickert im Netz, lediglich zwei Minuten später ein weiteres Mal. Die slowakischen Fans waren außer Rand und Band und Österreich unter Druck, den Rückstand drehen zu müssen. "Es war schade, dass das zweite Tor so schnell kam", sagte Teamchef Roger Bader.
Doch seine Cracks bewiesen wie so oft Moral, ließen die Halle erstmals verstummen - leider kein weiteres Mal. Bader war trotzdem stolz: "Unser Coaching-Stab bekommt es hin, dass die Spieler 60 Minuten lang an den Sieg glauben, wir haben auch nie ein physisches Problem. Wir sind stets in der Lage, am Schluss noch zuzulegen."
So geschehen im dritten Drittel, welches mit 12:5 Torschüssen ein klares Bild zugunsten der Österreicher zeichnete. Lediglich der Torerfolg blieb aus. Man konnte sich nur mangelnde Effizienz vorwerfen. "Wir haben gute Chancen kreiert, es gab genug Möglichkeiten, den Ausgleich zu erzielen", so Ganahl. "Bei so einem kurzen Turnier extrem bitter."
An die Leistungen in Prag angeknüpft
Die Köpfe sollen und dürfen trotzdem hochgehalten werden. Bader lobte: "Wir haben eine bärenstarke Leistung gezeigt, die an die guten Leistungen in Prag angeknüpft hat."
Besonders vom Schlussabschnitt zeigte sich der Schweizer angetan. "Ich weiß nicht, ob man so weit gehen und sagen darf, dass wir dominiert haben, aber wir waren stark, hatten gute Ausgleichschancen. Die Slowaken haben gezittert. Der Ausgang ist schade, aber Österreich kann auf diese Leistung stolz sein."
Die Slowakei sei froh gewesen, dieses Spiel überstanden zu haben, sagte Bader und verdeutlichte: "Wir spielen gegen die Nummer 9 der Weltrangliste, in ihrer Halle vor 10.000 Zuschauern und ihr Torhüter wird zum besten Spieler des Spiels gewählt."