Wann stehen welche Spieler parat?
Zu dem angesprochenen Fahrplan zählt auch die Planung, zu welchem Zeitpunkt der Vorbereitung ihm welche Spieler zur Verfügung stehen werden.
Bader erläutert: "Diese Planung ist von Namen unabhängig. Ich weiß, wie vor dem ersten Camp die Situation in Österreich aussieht. Die Viertelfinals sind fertig gespielt, also alle Spieler, die nicht in den Playoffs waren und im Viertelfinale ausgeschieden sind, stehen zur Verfügung."
Ungefähr ein Drittel des WM-Teams seien in Camp 1 dabei, dort bekommen einige junge Spieler - heuer sind es Ian Scherzer, Gregor Biber, Patrick Söllinger oder Thomas Klassek - eine Chance.
Und Überraschungen sind dabei nicht auszuschließen, wie Henrik Neubauer 2023 oder Philipp Wimmer und Nico Feldner 2022 zeigten.
"Dann geht es weiter: Wann ist das Halbfinale fertig? Wann kann ich mit den Finalisten rechnen? Da kommt auch die Frage dazu: Ist das Finale nach vier oder erst nach sieben Spielen fertig? Das ist eine rollende Planung, weil man im Voraus nie weiß, was passiert", sagt Bader, der sonst stets auf Planungssicherheit setzt.
Fünfwöchige Vorbereitung notwendig? "Das macht man in der A-Gruppe einfach"
Dass sich Team Österreich eine fünfwöchige Vorbereitung mit Kosten von rund 100.000 Euro pro Camp leistet, sorgte in den letzten Jahren für heiße Diskussionen. Für Bader stellte sich diese jedoch nie.
Gerade angesichts dessen, dass dies eigentlich keine Neuheit ist. "Wir haben früher bei der A-WM sechs Wochen Vorbereitung gehabt, zum Beispiel in Kopenhagen (2018, Anm.). Da war die erste Woche eine reine Konditionstrainings-Woche ohne Spiele, was jetzt auch sinnvoll wäre, muss ich ganz ehrlich sagen."
Denn nicht wenige Spieler haben seit fünf Wochen kein Pflichtspiel mehr absolviert, darunter jene der Vienna Capitals, deren Saison in der win2day ICE Hockey League nach dem Grunddurchgang zu Ende war. Im Kader für das erste Teamcamp finden sich nicht weniger als sieben Cracks der Wiener wieder.
Diese Spieler müssen sich in der spielfreien Zeit natürlich fit halten, sie "können nicht fünf Wochen nichts tun, weil sonst fangen sie auf einem Stand an, der gefährlich ist. Doch es ist so, dass die Spieler einrücken und drei Tage später spielen wir gegen Lettland", hält Bader fest.
Der Schweizer wehrt sich gegen die jährliche Kritik: "Warum können wir in Camp 1 gegen Lettland spielen? Weil die auch ein Camp machen. Das macht man in der A-Gruppe einfach."
Und warum etwas ändern, das sich in den letzten zwei Jahren bewährt hat?