Am Montag ist eine Eishockey-Karriere viel zu früh zu Ende gegangen.
Johannes Bischofberger hängt im Alter von 31 Jahren seine Schlittschuhe auf den Nagel. Den KAC-Angreifer ist aufgrund anhaltender gesundheitlicher Probleme zu diesem Schritt gezwungen und folgt den Empfehlungen des ihn betreuenden medizinischen Fachpersonals. Alle Infos >>>
Der Vorarlberger verbrachte die letzten acht Jahre beim KAC, wurde mit den Rotjacken zweimal Meister und bestritt sein letztes Pflichtspiel am 24. November 2024 gegen den HC Pustertal. Dabei erlitt er ein Schleudertrauma (Peitschenschlagsyndrom) und musste die Saison vorzeitig beenden - und nun auch seine aktive Laufbahn.
Die tagtägliche Frage: "Wann hört es auf?"
In einer Instagram-Story teilt "Bischi" emotionale Worte: "Mein Karriereende derartig früh bekannt geben zu müssen, fühlt sich surreal an - aber so spielt das Leben nun mal ... manchmal gewinnt man, manchmal verliert man."
Der Eishockey-Sport hätte ihm "Identität, Ekstase und treue Wegbegleiter geschenkt", zum Schluss aber auch "Angstzustände in den einfachsten Lebensumständen beschert", schreibt der zwölffache österreichische Nationalteamspieler, der neben seiner Torgefahr vor allem für seine pfeilschnellen Antritte bekannt war.
"Die Nachwehen meiner Gehirnerschütterungen wurden immer schlimmer, und vor allem immer länger. Gefangen in meinem Kopf, alleine mit meinen Gedanken, beschäftigt mich tagtäglich nur eine Frage: 'Wann hört es auf?'"
"Wann hören die Angstzustände im Spar bei mir um die Ecke auf? Wann bin ich wieder motiviert, in der Früh aufzustehen? Wann kann ich den Gesprächen meiner Freunde wieder folgen? In diesen finsteren Monaten dachte ich vermehrt, ich sei allein. Ich dachte, wenn ich ehrlich darüber spreche, dann bin ich kein Mann mehr."
Dieser Text solle all jenen helfen, "die von ähnlichen Gedanken in den Schlaf gewiegt werden. Ihr seid nicht allein."
Besonderer Dank an Familie und Freunde
Seitdem er dies eingesehen hatte, falle es ihm leichter, um Hilfe zu bitten. "Die schönste Erkenntnis von allen: Wenn man um Hilfe bittet, bekommt man sie meistens auch."
In diesem Sinne bedankt sich der nunmehrige Ex-Profi "aus tiefstem Herzen" beim KAC und allen Verantwortlichen, "die ihre kostbare Zeit und Ressourcen in mich und meinen Heilungsprozess investiert haben." Ein besonderer Dank gelte dem behandelnden Ärzteteam, ohne dem "es finster geblieben wäre."
Und "der mitunter größte Dank" gehe an seine Familie und Freunde. "Ihr habt mich getragen, als ich selbst nicht mehr weitergehen konnte - und oft mit mir mitgelitten. Ich liebe euch von ganzem Herzen!"