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Capitals: "Die Strafen waren ein großer Punkt"

Fünf Mal agierten die Wiener in Unterzahl, Barr war nicht mit jeder Entscheidung einverstanden:

Capitals: Foto: © GEPA

Nach der 3:5-Niederlage beim HC Znojmo in der 36. Runde der bet-at-home ICE Hockey League wollte sich Caps-Coach Dave Barr im Interview nach der Partie nicht auf die Strafen bzw. auf die Schiedsrichter ausreden.

Gefallen haben ihm einige Entscheidungen dennoch nicht: "Ich bin nicht ganz einverstanden damit, wie es gelaufen ist. Znojmo hatte fünf Powerplays, unsere Penaltykiller wurden heute oft eingesetzt. Wir haben Strafen für übertriebene Härte oder etwas in dieser Richtung bekommen. Ich habe die Situationen nicht so gesehen (wie die Schiedsrichter, Anm.). Diese Strafen haben uns etwas von unserer Energie und unserem Flow genommen, sie waren ein Bestandteil des Spiels."

Caps-Stürmer Fabio Artner ergänzte: "Die Strafen waren ein großer Punkt. Wenn man so viel in Unterzahl spielt, ist das kräfteraubend. Das darf aber keine Entschuldigung sein, wir waren heute einfach nicht gut genug."

Mehr von den eigenen Strafen profitierten beinahe die Caps als die Adler, schossen sie doch gleich zwei Shorthander in diesem Spiel. James Sheppard und Luke Moncada trafen im Konter jeweils durch die Beine von Znojmo-Goalie Pavel Kantor. Mit einem Treffer in Unterzahl ist bei den Wienern normalerweise eher nicht zu rechnen, geschweige denn mit zwei. Denn vor der Partie erzielten sie in 31 Spielen erst einen - durch Matt Neal am 26. Oktober bei den Black Wings Linz.

Jedoch fiel der Ausgleich zum 1:1 durch Ryan Culkin im Powerplay. Davor hatte Alex Wall die Hauptstädter bereits in der vierten Minute in Front gebracht. "Wir haben mit 1:0 geführt, danach sind wir aber komplett 'out-played' und 'out-worked' worden", kommentierte Barr.

"Müssen besser werden, um solche Spiele zu gewinnen"

"Wir waren nicht so bereit, wie wir es gegen ein hungriges Team hätten sein müssen. Auswärts haben wir nicht so gut gespielt, wie wir es gewollt hätten", erklärte der Kanadier weiter. In der Fremde läuft es bei den Wienern in dieser Saison mäßig, mit nur sieben Siegen in 18 Partien und 20 Zählern gehört man zu den schwächsten Auswärtsteams. Der letzte Sieg in einer anderen Halle datiert vom 11. Dezember (3:2 gegen die Dornbirn Bulldogs).

Warum es heute nicht mit einem Erfolg geklappt hat? "Wir haben zu viele Turnovers zugelassen, wir müssen mehr eislaufen und besser in den Zweikämpfen sein. Das war der Schlüssel heute", fasste Artner zusammen. Man habe einige Schüsse aus dem Slot zugelassen und aus diesen Situationen Tore kassiert, fügte Barr hinzu.

Trotz der anfänglichen Überlegenheit der Hausherren dauerte es aber bis ins zweite Drittel, ehe Znojmo eine seiner Möglichkeiten verwerten konnte. Und auch auf den Führungstreffer durch Sebastian Gorcik hatten die Caps, bei denen der erkrankte Joel Lowry sowie Matt Prapavessis und Charlie Dodero ausfielen, durch den Shorthander von Sheppard die passende Antwort parat.

Mit dem 2:2 ging es zum zweiten Mal aus den Kabinen, "der dritte Abschnitt war der entscheidende", so Barr. Filip Ahl, Radim Matus und neuerlich Gorcik schossen die Tschechen mit 5:2 auf die Siegerstraße, Moncada betrieb sechs Sekunden vor dem Ende nur noch Ergebniskosmetik. Der Head Coach der Vienna Capitals musste Znojmo gratulieren: "Die Adler haben sehr hart gearbeitet. Wir müssen besser werden, um solche Spiele zu gewinnen."

Znojmo: "Jeder Punkt zählt"

Erfreut zeigte sich hingegen Znojmos Culkin über den Sieg: "Wir sind gut aus der zweiten Pause gekommen, wir wollten gewinnen, denn jeder Punkt zählt. Ich bin sehr glücklich über den Sieg. Die Caps sind eine sehr gute Mannschaft, sie haben das ganze Spiel über gekämpft."

Als wichtigen Faktor sah der kanadische Defender den Vorteil eines Heimspiels: "Unsere Fans geben uns immer einen extra Energieboost, sie haben uns sehr geholfen." Mit dieser Unterstützung im Rücken gewann Znojmo mittlerweile die zwölfte von 17 Partien auf eigenem Eis, daheim holten die Adler 34 ihrer 46 Zähler.

Dass man das letzte Ost-Derby knapp mit 2:4 verloren habe (darunter ein Empty-Net-Treffer), habe man noch im Hinterkopf gehabt, so Culkin. Ein weiteres Aufeinandertreffen mit den Wienern wird es vorerst jedoch nicht geben, da bereits alle vier Duelle im Grunddurchgang absolviert worden sind.

Wenn Corona keinen Strich durch die Rechnung macht, geht es für Znojmo am Sonntag mit einem Auswärtsspiel gegen den VSV weiter (ab 17:30 Uhr im LIVE-TICKER). Nicht leichter wird die Aufgabe für die Vienna Capitals sein, sie treffen an diesem Tag in Wien auf Tabellenführer Salzburg (ab 16:30 Uhr im LIVE-TICKER und live auf Puls24).

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