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ÖSV-Staffel verpasst das Hochfilzen-Podest

Für die Biathlon-Herren bleibt das erhoffte Heim-Podest in Hochfilzen aus:

ÖSV-Staffel verpasst das Hochfilzen-Podest Foto: © GEPA

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Nichts ist es aus dem erhofften Podestplatz für Österreichs Biathlon-Herren beim Heimweltcup in Hochfilzen geworden.  

In der abschließenden Staffel muss sich das ÖSV-Quartett, bei dem Felix Leitner kurzfristig Julian Eberhard (Halsschmerzen) ersetzen muss, mit Platz vier zufrieden geben. Tobias Eberhard, Simon Eder, Dominik Landertinger und Leitner benötigen beim Schießen insgesamt sieben Nachlader und kommen mit 41,7 Sekunden Rückstand ins Ziel. 

Der Sieg geht an Schweden (0+5) vor Norwegen (0+7/+3,6) und Deutschland (1+6/+28,8). 

Biathlon-Fest in Hochfilzen 

Österreichs Topläufer Julian Eberhard hatte wegen Halsschmerzen kurzfristig auf den Start vor 10.500 Zuschauern verzichten müssen. Der Salzburger war in der Verfolgung als Vierter und Sprint-Sechster nahe an die Stockerlplätze herangekommen. Neben Eberhard fehlten in der Staffel mit Martin Fourcade und Johannes Thingnes Bö auch die zwei Dominatoren der bisherigen WM-Saison.

ÖSV-Cheftrainer Ricco Groß bilanzierte trotz des ausgebliebenen Stockerlplatzes bei der 25. Weltcup-Auflage im Pillerseetal, zu der insgesamt 33.800 Fans gekommen waren, positiv. "Man darf auf alle Fälle nicht unzufrieden sein, man hat gesehen, vom läuferischen Potenzial ist viel da", meinte der Deutsche. In der Staffel mache eben die Anzahl der Nachlader aus, ob man am Podium lande oder nicht.

Im Gesamtweltcup stehe sein Team mit Eder und Julian Eberhard auf den Rängen fünf und sechs sehr gut da, betonte Groß. Und Nachwuchshoffnung Leitner habe in allen fünf Rennen gepunktet. Im Vergleich mit dem Saisonauftakt in Pokljuka habe die gesamte Mannschaft im läuferischen Bereich einen Schritt nach vorne gemacht, ergänzte der neue ÖSV-Coach.

Landertinger wendet Strafrunde ab

In der Staffel übergab Startläufer Tobias Eberhard, der nominell Schwächste des Quartetts, nach zwei Stehendfehlern an zehnter Stelle mit nur geringem Rückstand auf die Podestplätze an Eder. Dieser schob sich nach einem Fehler im Liegendanschlag mit fehlerlosem und schnellem Stehendschießen an die vierte Stelle nach vorne.

Landertinger gelang hingegen kein ideales Rennen. Der Lokalmatador vermied mit drei Stehend-Nachladern gerade noch die Strafrunde. Er schickte Leitner fünf Sekunden hinter den Podestplätzen an fünfter Stelle in die Loipe. "Schießtechnisch muss ich das Ganze noch ein bisschen besser unter Kontrolle bringen, aber der Weg geht in die richtige Richtung", sagte der Ex-Weltmeister.

Der für Eberhard nachnominierte Leitner machte von Rang fünf gestartet mit nur einem Nachlader noch einen Platz gut. "Ich habe gewusst, es liegt an mir. Ich bin gelaufen, was gegangen ist, ich habe mich gut gefühlt. Beim Schießen habe ich gewusst, ich muss es gemütlich angehen wie im Training", meinte der 21-jährige Tiroler. Er habe seine Nerven trotz des Drucks vor Heimkulisse gut im Griff gehabt. "Ich mag die Strecke am liebsten und die Stimmung ist super", betonte der Tiroler, der erst kurzfristig während einer Vormittagstrainingseinheit von seinem Einsatz erfahren hatte.

Doping-Ermittlungen werfen Schatten über Bewerbe

In der Schlussrunde kam er nicht mehr an den deutschen Sprintweltmeister Benedikt Doll heran. Russlands Alexander Loginon hielt er aber sicher auf Distanz. Loginov steht wie vier andere russische Athleten im Verdacht, bei der WM 2017 in Hochfilzen Dopingvergehen begangen zu haben.

Groß war zu dieser Zeit Cheftrainer der russischen Herren, gehört aber im Gegensatz zu fünf russischen Betreuern nicht zu den Verdächtigen der österreichischen Staatsanwaltschaft. Groß fordert eine Aufklärung der Vorwürfe. "Wenn Sachen nicht bis zur Gänze aufgeklärt werden, dann ist klar, dass es immer Spekulationen gibt. Man muss jetzt auch irgendwann einmal liefern. Es müssen alle Seiten reagieren und dementsprechend aufklären", sagte Groß.

Der Verlauf der Ermittlungen sei ihm nicht bekannt. Er findet übrigens nicht, dass neueste Entwicklungen indirekt auf ihn zurückfallen und ihn anpatzen könnten. "Nein, das kann man nicht so sagen", so Groß.

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