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Biathlet Simon Eder wurde Doping "angeboten"

Der Biathlet ging jedoch zur Polizei. Sein Vorschlag im Anti-Doping-Kampf:

Biathlet Simon Eder wurde Doping Foto: © GEPA

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Vor dem Beginn der WM nimmt mit Simon Eder ein österreichisches Aushängeschild des Biathlon-Sports zur aktuellen Doping-Causa Stellung.

In der "Presse" schildert er, dass auch ihm unerlaubte Hilfe offeriert wurde: "Ja, mir hat einmal jemand etwas angeboten, aber das ist schon länger her. Ich bin mit der Sache sofort zum BKA, auch die Polizei und der ÖSV wurden informiert. Ich wurde als Zeuge geladen und habe ausgesagt. Es hat mit der aktuellen Doping-Causa zu tun, die Spur hat letztlich nach Erfurt geführt. Das war damals noch gar nicht absehbar."

Als er das Video von Max Hauke mit einer Nadel im Arm gesehen habe (Hauke und Baldauf packen aus), sei dies schwer zu glauben und verstörend gewesen:

"Auch, weil man in diesem Moment sieht, dass da sehr viel für einen Menschen zusammenbricht, aber das Letzte, was ich habe, ist Mitleid. Jeder Mensch trifft Entscheidungen, die Konsequenzen muss man tragen."

Kein Mitleid für Denifl und Preidler

An Mitleid fehlt es dem 36-Jährigen auch für die beiden ebenfalls des Blutdopings überführten Radfahrer Stefan Denifl und Georg Preidler, die teils proaktiv den Weg an die Öffentlichkeit gesucht haben:

"Wenn ich das mit den Radfahrern lese, tue ich mir schwer. Sie sind nur in die Offensive gegangen, weil man ihnen definitiv auf die Schliche gekommen wäre. Diese Mitleidsschiene kommt mir zu früh. Das sind für mich bloß halbe Geständnisse."

Eder betont, dass er keine Ahnung habe, was bei der WM in Östersund passieren werde: "Aber niemand sollte naiv sein. Biathlon ist wie Langlaufen ein Ausdauersport, bei uns wird halt zusätzlich geschossen. Vieles läuft parallel, das Training ist dasselbe..."

Mehr Tests - auch in der Nacht

Eder spricht sich für mehr Doping-Tests aus. Viel wichtiger als die Anzahl der Tests seien jedoch Details wie Verfügbarkeit in den Nachtstunden - ein Sportler dürfe sich nie so sicher fühlen, als befände er sich in einer Komfortzone.

Sein Vorschlag: "Durch das Adams-Meldesystem der Welt-Antidoping-Agentur müssen wir jeden Tag für eine Stunde an einem bestimmten Aufenthaltsort für eine mögliche Dopingkontrolle zur Verfügung stehen, zwischen 23 Uhr und sechs Uhr aber haben wir immer unsere Ruhe. Wenn es nach mir geht, sollen die Kontrolleure mitten in der Nacht kommen und mich aufwecken. Meine Tür ist immer offen. Ich habe von den Dopern mittlerweile die Schnauze voll. Die Aufklärung und der saubere Sport stehen über allem."

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