Denn von den Podestplätzen waren die Österreicher in den vergangenen Monaten weit entfernt. "Im November (vor Saisonbeginn, Anm.) waren wir mannschaftlich sehr gut drauf. Dass wir das dann nicht so haben zeigen können, ist für mich umso bitterer gewesen", gab Komatz Einblick.
Im Jänner sei es dann etwas besser gelaufen. "Die Leistungsschwankungen gerade auf der Loipe sind einfach momentan sehr groß", musste der Routinier eingestehen.
Dabei ließ Komatz zwischen den Zeilen erkennen, dass wohl auch das Material nicht immer zu aller Zufriedenheit präpariert war. "Man sieht, wenn alles zusammenpasst - von gutem Material bis zu einer sehr guten Tagesverfassung -, kommen die guten Laufzeiten. Wenn das nicht ganz stimmig ist, geht es in die andere Richtung. Ich glaube, wir als gesamtes Team müssen hart daran arbeiten - alle miteinander, dass wir da wieder einen Schritt nach vor machen und uns so teuer wie möglich verkaufen können."
Die Vorbereitung spulte das ÖSV-Kernteam bis vergangenen Freitag für neun Tage in der Höhe von Antholz ab, da Lenzerheide nur rund 100 m tiefer auch über 1.500 m liegt. Am (heutigen) Montag erfolgte für alle die Anreise, wobei sich Patrick Jakob und Mühlbacher nach ihren EM-Einsätzen den Feinschliff in Hochfilzen geholt hatten.
Mühlbacher hat die WM-Nominierung aufgrund seiner EM-Erfolge erreicht, schließlich hat er erst im Dezember seine bisher einzigen fünf Weltcup-Antreten absolviert.
Mühlbacher vom Langlauf zum Biathlon
Auch wenn das EM-Niveau nicht mit jenem im Weltcup zu vergleichen ist, haben die Medaillen ein gewisses Gewicht - speziell für Mühlbacher selbst. Erst vor drei Wintern war der Ex-Langläufer nach einem Vorschlag des damaligen Trainers Ricco Groß in seine erste Biathlon-Saison gestartet.
"Im Langlauf ist es ziemlich schwierig, dass man gut wird. Es war daher eine ziemlich einfache Entscheidung für mich." Noch gehe es Auf und Ab, primär im Schießen. Bei seinen EM-Erfolgen leistete er sich in sechs Einlagen nur einen Fehlschuss.
Und in der Loipe hat es gepasst und so sollte es auch weiterhin sein. Fast schon traditionell komme er Mitte Jänner, Anfang Februar in eine gute Langlauf-Form. Dennoch habe er in den EM-Rennen mit nicht mehr als einem Rang von 10 bis 20 gerechnet, so der 27-Jährige.
Gerade die mit einem schier unerschöpflichen Reservoir an teilweise auch im Weltcup gut erprobten norwegischen Top-Athleten sind kaum zu schlagen. Erst in der vergangenen Woche kassierten sie ihre erste Saisonniederlage im IBU-Cup.
Mühlbacher hat da einen sechsten Rang als sein bisheriges Optimum, für die WM hofft er auf Einsätze. "Mein Ziel für diese Saison war eher, dass ich Weltcup-Einsätze bekomme", machte der Salzburger klar, dass eine WM-Teilnahme von ihm nicht angestrebt gewesen war. "Ein richtiges Ziel habe ich daher nicht. Ich habe schon mehr erreicht als ich in diesem Winter erwartet habe. Alles, was noch kommt, ist eine Draufgabe. Wenn alles passt, ist ein Top-30-Ergebnis sicher drin - wenn nicht sogar mehr."