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Mbemba: "Jede Sekunde beim Nationalteam ist wertvoll"

Egal ob 5x5 oder 3x3 – Rashaan Mbemba hat Österreich schon in beiden Disziplinen auf Top-Niveau vertreten. Aktuell schnürt er seine Schuhe an einem US-College.

Mbemba: Foto: © GEPA

Wenn Österreichs Basketball-Nationalteam der Herren am Donnerstag gegen Armenien seinen ersten Pre-Qualifier für den FIBA World Cup 2027 bestreitet, drückt Rashaan Mbemba aus Fort Collins, Colorado die Daumen.

Der 20-Jährige hatte sich vergangenen Sommer der University of Colorado State angeschlossen – und steht daher für das kommende FIBA-Window nicht zur Verfügung.

"Natürlich schmerzt es, nicht dabei sein zu können. Jede Sekunde beim Nationalteam ist wertvoll, davon habe ich in meiner Entwicklung unglaublich profitiert", beschreibt Mbemba die Wichtigkeit der Teilnahme an Aktivitäten der rot-weiß-roten Auswahl.

Nervosität rasch abgelegt

2021 gab der gebürtige Wiener sein Nationalteamdebüt, spielte prompt 22,5 Minuten – mehr als davor in jedem seiner Ligaspiele. "Das war eine aufregende Phase in meiner Karriere: Angefangen von der Nominierung, dem ersten Camp und dann natürlich meinem Premierenspiel. Ich war so nervös, nicht nur vor dem Spiel – vor jedem Training", erinnert sich Mbemba zurück.

Seine Nervosität legte er aber rasch ab: Der 1,97 Meter große Forward bestritt dann neun Pflichtspiele für rot-weiß-rot, bilanzierte mit durchschnittlich 7,8 Punkten und 5 Rebounds beachtlich. Österreichs Duell mit Armenien – am Donnerstag, 22. Februar, ab 19.15 Uhr LIVE auf LAOLA1 und ORF Sport+ – hofft Mbemba irgendwie mitverfolgen zu können. Am Vortag bestreitet er nämlich mit den "Rams" ein Auswärtsspiel bei der University of New Mexico – in jedem Fall tippt er auf einen Sieg:

"Chris (O’Shea, Nationalteamtrainer; Anm.) wird den Kader sicher sehr gut einstellen. Die einberufenen Spieler bringen viel Talent aber auch Erfahrung mit. Fokus und Ehrgeiz werden passen – ich bin davon überzeugt, dass sie mit einem Sieg die Pre-Qualifier-Phase eröffnen werden."

Die kommenden Slots (November 2024 und Februar 2025) dieser ersten Qualifikationsphase machen wenig Hoffnung, Mbemba wieder im Teamdress zu sehen – aber er garantiert: "Wenn es meine Verpflichtungen zulassen, stehe ich dem Nationalteam zur Verfügung. Es ist immer eine Ehre dabei zu sein."

Ihm wurde aber auch eine weitere Ehre zu Teil: Mbemba gehörte der österreichischen 3x3-Auswahl an, die bei der Heimweltmeisterschaft nur knapp die Medaillenspiele verpasste.

"Als im Vorjahr meine Saison mit St. Pölten im Viertelfinale zu Ende war, habe ich begonnen, mit dem Team zu trainieren. Eigentlich nur, um mich für das College fitzuhalten. Dann kamen die Dinge ins Laufen und plötzlich stand ich vor dem Rathaus, trug rot-weiß-rot und spielte auf einen Korb. Das war richtig cool. Ich bin unglaublich dankbar für diese Chance und, dass ich vor diesem großartigen Publikum spielen durfte. Das war wohl die bislang beste Erfahrung in meiner Karriere", schwärmt der 20-Jährige von seinem Ausflug in eine "andere Welt".

Auch wenn sein Herz für 5x5 schlägt, könne er sich am Half-Court eine Karriere nach der Karriere vorstellen: "Ein Rückkehr zum 3x3 wäre definitiv ein neues Kapitel und somit erst nach meiner Zeit im klassischen Basketball denkbar. Ich kann mir das richtig gut vorstellen und dass es geht, hat etwa Enis Murati bewiesen."

Rashaan Mbemba spielt regelmäßig vor über 6.000 Zuschauer*innen.
Foto: © CSUMBasketball/Madeline Davis

Colorado State – eine "ganz andere Dimension"

Die Gegenwart von Rashaan Mbemba heißt University of Colorado State: Die Rams haben in ihrer Division einen Record von 19-6. Der Österreicher bekleidet die Center-Position, hat dort als Freshman die Back-Up-Rolle hinter Senior Patrick Cartier inne.

"Ich habe hier eine 'Superrolle' bekommen. Meine Coaches geben mir viel Vertrauen, und immer schon sehr früh im Spiel meine erste Einsatzzeit", berichtet der Athlet, der im Schnitt über zehn Minuten am Parkett steht (4,0 PPG | 2,3 RPG). Ihm komme vor allem das physische Spiel sehr entgegen, "schon damals als 16-Jähriger habe ich in St. Pölten immer gegen körperlich starke und robuste Legionäre spielen müssen, das hat mir schon sehr in meiner Eingewöhnungsphase hier geholfen".

Mittlerweile fühlt sich Mbemba sehr wohl, hat auch anfängliches Heimweh überstanden: "Die Distanz zu meiner Familie war schon sehr belastend. Erst zu Weihnachten konnten sie mich für zwei Wochen besuchen kommen. Meinen Vater habe ich seit August letzten Jahres nicht mehr gesehen – er wird aber in wenigen Tagen auch zu Besuch kommen."

Vorbild Jakob Pöltl

Für Mbemba ist Österreichs NBA-Pionier Jakob Pöltl großes Vorbild: "In Jakobs Karriere ist immer alles zur richtigen Zeit passiert – und es hatte immer den Anschein, als passe es perfekt. Er hat sein eigenes Tempo, seine Ruhe, lässt sich nicht unter Druck setzen. Diese Gelassenheit ist schon beeindruckend und sicherlich etwas, woran man sich orientieren kann. Auch ich möchte Schritt für Schritt besser werden, Jahr für Jahr nach einer größeren Rolle streben. Was am Ende dabei herauskommt, werden wir sehen."

Österreich - Armenien am Donnerstag, 19:10 Uhr, im LIVE-Stream >>>

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