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Dieses Trio will Djokovic die Suppe versalzen

Der Serbe ist in Wimbledon der Top-Favorit. Doch drei Herren haben etwas dagegen:

Dieses Trio will Djokovic die Suppe versalzen Foto: © getty

Das von vielen Tennis-Fans erhoffte Traum-Finale in Wimbledon zwischen Titelverteidiger Novak Djokovic und Rekordsieger Roger Federer ist im Viertelfinale geplatzt.

Der Schweizer Superstar musste sich dem Polen Hubert Hurkacz geschlagen geben, womit nun der serbische Weltranglisten-Erste vor den beiden Halbfinal-Partien am Freitag (ab 14:30 Uhr im LIVE-Ticker) der ganz große Titel-Favorit ist.

Für Djokovic geht es in London um den 20. Grand-Slam-Titel seiner Karriere, womit er mit seinen beiden großen Rivalen Federer und Rafael Nadal gleichziehen könnte. Doch drei Herren haben vor, diesen historischen Erfolg zu verhindern.

Und auch wenn kein Spieler von diesem Trio vor dem Traditions-Turnier die Favoriten-Listen angeführt hat, können sich alle drei Akteure durchaus gute Chancen auf den Sensations-Coup ausrechnen. Wir haben uns die drei "Außenseiter" vor dem Halbfinal-Tag genau angesehen:

Denis Shapovalov

Denis Shapovalov
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Der 22-jährige Kanadier bekommt es im Halbfinale mit Djokovic zu tun. Der 1,85 Meter große Linshänder  gilt schon seit einigen Jahren als einer der möglichen Top-Stars der Zukunft. Seine Mutter Tessa war selbst Teil des russischen Tennis-Nationalteams, floh aber nach dem zusammenbruch der Sowjetunion nach Israel.

Wenige Jahre später - Denis war gerade  ein Jahr alt - ging die Reise der Familie weiter nach Kanada, wo der Sohnemann schnell entdeckte, dass auch er die mütterlichen Tennis-Gene in sich trug. Dank früher Förderungen vom kanadischen Tennis-Verband ging es für die Nachwuchshoffnung steil nach oben.

Im Vorjahr schaffte er es als erst zweiter Kanadier nach Milos Raonic in die Top 10 des ATP-Rankings. Mit seinem starken Aufschlag und seinem risikoreichen Spiel begeistert Shapovalov vor allem die Anhänger des offensiven Spiels. Im Duell gegen Defensiv-Künstler Djokovic treffen also zwei Welten aufeinander. Bei den bisherigen sechs Duellen hatte immer der Serbe das bessere Ende für sich. "Ich glaube aber daran, dass ich das Spiel habe, um ihn zu schlagen", strotzt Shapovalov vor dem Showdown am Freitag vor Selbstvertrauen.

 

 

Matteo Berrettini

Matteo Berrettini
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Der 25-jährige Italiener galt für einige Experten schon vor dem Grand-Slam-Turnier in Wimbledon als Geheimtipp. Beim ATP-500-Turnier im Londoner Queen's Club sicherte sich Berrettini in beeindruckender Manier den zweiten Rasen-Titel seiner Karriere nach Stuttgart 2019. Vor allem sein starker Aufschlag, der bis zu 235 km/h schnell sein kann, kommt ihm auf dem grünen Rasen entgegen.

Zudem geht er schnell auf den Punkt und hat auch am Netz seine Qualitäten. Solange Berrettini der bestimmende Mann am Platz ist, sieht es gut für den 1,96 Meter großen Rechtshänder aus Rom aus. Das bislang einzige Duell auf der ATP-Tour gegen Halbfinal-Gegner Hubert Hurkacz verlor Berrettini allerdings vor zwei Jahren in Miami. Bislang hatte der Italiener in seiner Karriere auch immer mit seiner Konstanz zu kämpfen.

Doch dieses Manko scheint er mittlerweile abgelegt zu haben: Neben den Turniersiegen im Queen's Club und Belgrad stand er auch im Endspiel von Madrid sowie beim ATP Cup. Bei den French Open scheiterte er erst am späteren Sieger Novak Djokovic. Kommt's in Wimbledon zur großen Revanche?

Hubert Hurkacz

Hubert Hurkacz
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Mit 24 Jahren ist Hubert Hurkacz ein Jahr jünger als Berrettini. Der ganz große Durchbruch blieb dem talentierten Polen bislang noch verwehrt. In Wimbledon scheint es nach seinen beeindruckenden Siegen über Daniil Medvedev und seinem früheren Idol Roger Federer nun aber endlich so weit zu sein. Seine Erfolge im All England Club werden ihn kommende Woche zumindest auf Platz elf des ATP-Rankings nach vorne spülen.

Selbst bei einem Halbfinal-Sieg würde ihm  bei einem gleichzeitigen Shapovalov-Sieg über Djokovic allerdings der Einzug in die Top 10 verwehrt bleiben. Nur mit einem Wimbledon-Titel würde Hurkacz garantiert den Sprung in diesen elitären Kreis schaffen. Im Gegensatz zu Shapovalov und Berrettini geht Hurkacz eher gemäßigter ans Werk. Der Pole fühlt sich auf der Grundlinie wohl und kann auch mal auf seine Chance lauern.

Richtig Spaß macht ihm aber das Spiel auf Rasen: "Hier man so richtig schön nach dem Ball abtauchen, ohne sich zu verletzen", meint der 1,96-Riegel. Sein Coach Craig Boynton vergleicht seinen Schützling vor allem mit dem zweifachen Wimbledon-Sieger Andy Murray: "Hubert hat bei den Returns eine ähnliche Routine, auch die Rückhand ist jener von Murray sehr ähnlich. Hubert ist ein bisschen größer als Andy, aber ein ebenso guter Athlet wie er." Wenn das keine guten Voraussetzungen für Wimbledon sind?

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