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Österreichs Tennis-Fahrplan nach Corona

ÖTV-Geschäftsführer Schweda klärt bei LAOLA1 auf. So geht's in Coronakrise weiter:

Österreichs Tennis-Fahrplan nach Corona Foto: © GEPA

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Die österreichischen Tennis-Fans können sich nach den Beschränkungen aufgrund der Coronavirus-Pandemie am 1. Mai immerhin über einen ersten Schritt zurück zur Normalität freuen.

Während die großen Profi-Touren ATP und WTA weiterhin pausieren müssen, dürfen die heimischen Tennis-Klubs endlich wieder ihre Pforten öffnen.

„Gottseidank geht es am 1. Mai endlich wieder los“, atmet ÖTV-Geschäftsführer Thomas Schweda im Gespräch mit LAOLA1 dementsprechend auf.

„Ich bin sehr froh, dass wir wieder aufsperren können. Es ist ein Beleg für die intensive Arbeit von uns in den vergangenen Wochen. Ich glaube, dass wir für die Tennis-Spieler in Österreich etwas Gutes zusammengebracht haben und das stimmt mich sehr positiv.“

Hobby-Akteuren steht ab Freitag einem gepflegten Kräftemessen also nichts mehr im Wege. Im Einzel wohlgemerkt, Doppel dürfen nämlich vorerst weiterhin keine gespielt werden, da man sich nicht näher als auf zwei Meter kommen darf.

„Ich glaube, dass sie an diesen Berührungsregeln sehr lange festhalten“, zeigt sich Schweda auch mittelfristig diesbezüglich nicht allzu optimistisch.

Grundsätzlich ist er nach den schwierigen letzten Wochen aber wieder sehr positiv gestimmt. „Ich habe für den ÖTV immer vier Punkte verfolgt. Den halben Weg haben wir geschafft. Ich bin positiv, dass wir auch die nächsten beiden Punkte erfolgreich bewältigen“, so Schweda, der uns die einzelnen Punkte und den diesbezüglichen ÖTV-Fahrplan auch näher erklärt.

Trainingsmöglichkeiten für Profis

„Der erste Punkte war, dass die Profi-Spieler wieder auf dem Court trainieren können. Das haben wir für alle ATP- und WTA-Athleten geschafft“, erklärt der 52-jährige Wiener.

Am Montag durften Österreichs Top-Spieler wie Dominic Thiem oder Dennis Novak wieder ihre ersten Einheiten am Tennisplatz absolvieren. „Beim Nachjustieren haben wir das nun auch für angehende Profis und Nachwuchs-Topspieler erreicht.“

Öffnung der Klubs und Schulen

„Der zweite Punkt ist die am 1. Mai erfolgende Öffnung des Tennisklub- und Tennisschulbetriebes. Das ist extrem wichtig für die Klubs, damit sie wieder ihr Klubleben starten können und die Stimmung im Verein passt.“

„Tennisschulen dürfen wieder ihren Betrieb aufnehmen und auch Gruppenstunden für Volljährige sind wieder möglich. Im Jugendbereich kann man bis 18 Jahre Einzelstunden nehmen. Wenn dann Mitte Mai die Schulen wieder aufsperren, wird man sicherlich auch wieder Jugendkurse machen können. Sofern ich meine bisherigen Gespräche richtig interpretiere, wird man dann auch wieder die Tennis-Hallen öffnen können“, zeigt sich Schweda zuversichtlich.

Start der Mannschafts-Meisterschaften

Der dritte Punkt sind die Mannschafts-Meisterschaften. Um die 9.500 Mannschaften hätten eigentlich im Mai in die Saison starten sollen. Dies soll nun – natürlich ohne Doppel – im Juni erfolgen.

„Das ist nicht nur für den normalen Klubbetrieb wichtig, sondern natürlich auch ein finanzieller Aspekt, der für die Landesverbände und den Tennisverband wichtig ist“, erklärt Schweda die große Bedeutung der Mannschafts-Meisterschaften.

Nach den aktuellen Vorschriften könnte man die Meisterschaften zwar noch nicht austragen, „wir sind aber in sehr positiven Gesprächen mit dem Ministerium, ob die weiter als Veranstaltung gelten oder ob die nicht durch zukünftige neue Erlässe wieder gestattet werden. Da bin ich sehr positiv, dass die wieder gespielt werden dürfen.“

Acht Landesverbände haben sich bereits dafür ausgesprochen, die Meisterschaften – sollte es gesetzlich möglich sein – verspätet auszutragen. In Niederösterreich findet gerade eine Klubbefragung statt.

„Es entscheidet jeder Landesverband für sich, wir wollen aber eine gemeinschaftliche Lösung schaffen. Acht Landesverbände wollen spielen, in Niederösterreich gibt es einige Leute, die das noch als zu großes Risiko sehen. Deshalb machen sie gerade eine Umfrage unter den Vereinen, ob sie überhaupt spielen wollen. Die einzige Frage ist, ob uns das Ministerium die Freigabe erteilt, die Meisterschaften spielen zu können.“

Staatsmeisterschaften und Bundesliga

Auch beim vierten Punkt muss die Politik noch grünes Licht geben: Anfang Juli sollen in Oberpullendorf die Staatsmeisterschaften ausgetragen werden. Ende Juli soll die Bundesliga gespielt werden.

„Das ist für uns sehr wichtig, damit wir unseren Sponsoren eine Visibilität geben können. Außerdem geben wir unseren Top-Spielern eine Plattform, um Wettkampf-Tennis spielen zu können. Wenn im Juli und August weiterhin nicht auf der Tour gespielt wird, könnten wir ja dadurch ein sehr starkes Starterfeld haben.“

In Absprache mit Antonitsch und Melzer

Diese Planung verlief in Absprache mit Alexander Antonitsch und Jürgen Melzer, die von Mitte Mai bis Anfang Juni eine Turnierserie mit den 16 besten österreichischen Herren und acht Damen veranstalten wollen.

„Wir haben das bewusst mit ihm koordiniert und wollen deshalb auch die Staatsmeisterschaften im Juli nach seiner Serie austragen, um uns nicht gegenseitig Konkurrenz zu machen. Für mich ist das eine super Idee. Es ist ja nicht nur für die Top-Spieler eine tolle Möglichkeit, sondern auch für die Nachwuchsspieler, die sich dort im Kreis der Großen messen können. Eine lässige Geschichte.“

Auch wenn die Normalität noch etwas länger auf sich warten lassen wird, scheint sich die Situation für die rot-weiß-roten Tennis-Fans doch schön langsam zu verbessern.

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