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Straka: "Sind weit entfernt von einem Drama"

Österreichs Tennis-Ass kennt nur ein Rezept, um aus seiner "größten Krise" zu finden:

Straka: Foto: © getty

Der Schock über das Erstrunden-Aus von Dominic Thiem bei den French Open 2021 sitzt immer noch tief.

Auch der Niederösterreicher selbst ist noch mittendrin, diesen bitteren Rückschlag zu verarbeiten.

"Ich habe mich vor dem Match eigentlich gut gefühlt, dann brach mein System zusammen. Eine Mega-Enttäuschung, damit habe ich in Paris nie gerechnet. So früh bin ich hier noch nie ausgeschieden", kann es der zweifache Paris-Finalist in einem Krone-Interview am Dienstag nicht fassen.

Auch über die Gründe der bislang total verpatzten Saison rätselt der 27-Jährige weiterhin: "Es ist komisch. Die Trainingseinheiten waren okay, die Schläge ebenfalls in Ordnung. Doch in den Matches wie in Lyon und hier in Paris passte nichts zusammen. Die Vorhand war eine Katastrophe, die Rückhand ebenfalls, beim ersten Aufschlag fehlte das Percentage - alles nicht schnell genug, alles verkrampft. Meine Analyse fällt negativ aus."

"Ich bin weit von meiner Topform entfernt, in so einer Verfassung kann man nicht um einen Titel spielen", so Thiem, der aber bestreitet, Motiviationsprobleme zu haben. Ganz im Gegenteil: "Ehrlich: Ich hatte in den letzten Wochen nicht das kleinste Motivationsproblem, aber es fehlt an vielen Dingen. Wahnsinn, wie schlecht ich mich zum Beispiel bewegt habe."

Zurück auf den Trainingsplatz

Für Thiem gibt es demnach nur eine Lösung: "Trainieren, trainieren und trainieren. Meine Tenniswelt dreht sich weiter, ich komme aus diesem Sumpf wieder heraus. Aber keine Frage: Ich muss meine bisher größte Krise bekämpfen, dafür werde ich alles unternehmen, was in meiner Macht steht."

Unterstützung erhält er von seinem Manager Herwig Straka in der Kleinen Zeitung: "Dominic befindet sich in einem Lernprozess. Jetzt ist es wichtig, dass er konsequent weiterarbeitet. Und es ist seit seiner Auszeit auch schon einiges vorwärtsgegangen. Er hat bei den French Open in der ersten Runde verloren. Weiter runter kann es wohl nicht mehr gehen", ist sich der Steirer sicher.

"Wir haben uns lange besprochen. Das Werkl läuft derzeit nicht ganz rund, aber wir sind weit entfernt von einem Drama."

Mental-Coach ist keine Option

Auch eine Änderung im Betreuer-Team rund um Coach Nicolas Massu oder sogar eine Trennung vom Chilenen ist für Thiem keine Option: "Überhaupt nicht! Wir beide haben gemeinsam große Erfolge gefeiert, mein Titel bei den US Open im letzten September überstrahlte natürlich alles. Wir gehen gemeinsam diesen Weg."

Ein Engagement eines Mentaltrainers ist laut Straka ebenfalls kein Thema: "Es ist nicht sein Bestreben im sportlichen Bereich etwas zu ändern. Ein Mentaltrainer ist aktuell kein Thema. Natürlich spielt sich beim Tennis viel im Kopf ab. Aber ein Mentaltrainer kann da auch nicht so schnell eine Lösung herbeiführen."

Möglicher Start in Stuttgart

Schließlich steht schon in wenigen Woche in Wimbledon das nächste Grand-Slam-Turnier auf dem Programm. In der kommenden Woche beginnt unter anderem mit dem ATP-250-Turnier in Stuttgart (LIVE im LAOLA1-Stream) bereits die Rasen-Saison. Über einen eventuellen Start in Stuttgart, das von Strakas Event-Agentur emotion veranstaltet wird, entscheidet Thiem in den kommenden Tagen.

In der Weltrangliste nimmt der Niederösterreicher vorerst weiter Rang vier ein. Durch das frühe Aus in Paris haben allerdings Stefanos Tsitsipas und Alex Zverev gute Chancen, Thiem mit starken Auftritten in Roland Garros überholen zu können.

Mit dem Ranking will sich Thiem in der aktuellen Lage aber sowieso nicht beschäftigen. "Ich schaue jetzt nicht auf die Weltrangliste. Wenn die sportlichen Leistungen wieder passen, die Form stimmt, regelt sich das von alleine. . ."

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