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Turniersieger Sinner mit Liebeserklärung an Wien

Der Südtiroler schwärmt nach seinem Finalsieg über Wien und gibt ein Versprechen ab.

Turniersieger Sinner mit Liebeserklärung an Wien Foto: © GEPA

Lobeshymen des Turniersiegers an den Veranstalter sind auf der ATP-Tour eigentlich eine Selbstverständlichkeit.

Doch selten zuvor klang das Sieger-Interview derart aus dem Herzen gesprochen wie jenes von Jannik Sinner bei den Erste Bank Open 2023.

"Es bedeutet mir sehr viel"

„Es bedeutet mir sehr viel, hier zu gewinnen. Es ist einfach ein Superturnier in Wien. Meine Familie war heute zuschauen, sogar meine Mama, die normal nie zuschaut“, strahlte der Südtiroler nach dem über drei Stunden dauernden Finalkrimi gegen Vorjahressieger Daniil Medvedev (Spielbericht>>>).

„Ich bedanke mich bei meiner Familie und meinen Fans, die mich hier großartig unterstützt haben. Wien ist eines der besten Turniere im ganzen Jahr und ich freue mich schon, wenn ich hier nächstes Jahr wieder aufschlagen werde“, gibt der Weltranglisten-Vierte das Versprechen ab, dass er auch im kommenden Jahr wieder in die Wiener Stadthalle kommen werde.

Schon davor kündigte Turnierdirektor Herwig Straka an, dass er Sinner gerne länger an Wien binden würde. Darauf angesprochen zeigte sich der Südtiroler durchaus offen für diese Idee: "Sicherlich. Es ist ein super Turnier für mich. Sie haben mir auch damals als junger Spieler mit einer Wild Card geholfen. Sie haben seitdem immer auf mich geschaut und das hat mich als jungen Spieler beeindruckt. Ich fühle mich sehr wohl hier. Deshalb wird Wien auch in den kommenden Jahren ein wichtiges Turnier für mich bleiben. Ich liebe Indoor-Turniere und es ist immer schön hier her zu kommen."

"Da zahlt sich die Arbeit in der Kraftkammer aus"

„Die ganzen Fans, Südtiroler und Tiroler, es ist immer super, hier in Wien zu spielen“, so Sinner, der nur mit dem schon um 14 Uhr angesetzten Finale ein Termin hatte – dadurch konnte der begeisterte Skifahrer, der in seiner Jugend sogar einmal Landesmeister wurde, den Weltcup-Auftakt in Sölden nicht verfolgen – der schlussendlich aber sowieso abgebrochen werden musste.

Am Rande des Abbruch war das Wien-Finale zwar nicht, am Ende ihrer Kräfte befanden sich nach über drei Stunden aber schon beide Athleten.

"Dieses Match wird mir sicherlich noch lange in Erinnerung bleiben. Es war mental und physisch ein extrem schwieriges Spiel. Es war sicher eines meiner besten Matches – ob es das beste war, ist schwer zu sagen, weil jede Partie anders ist. Aber in einem Finale so ein Level zu spielen, das ist schon sehr speziell", so Sinner.

"Im dritten Satz hat Daniil ein bisschen schlechter aufgeschlagen, ich dann aber auch weil wir beide körperlich ein bisschen angeschlagen waren“, meinte ein erschöpfter Sinner. „Es war total physisch. In solchen Spielen zahlt sich die Arbeit in der Kraftkammer aus", freut sich der Italiener über seinen körperlichen Zustand.

Medvedev über verpasste Titelverteidigung enttäuscht

Bei Finalverlierer Medvedev war die Enttäuschung groß, der Russe gab sich aber trotz der Niederlage fair: „Es war ein großartiges Match. Eine Zeit lang habe ich geglaubt, dass ich gewinnen könnte. Ich hoffe, dass wir noch ein paar mehr Finale spielen können.“

Medvedev muss nun auch weiter auf seine erste Titelverteidigung auf der ATP-Tour warten: „Leider konnte ich wiederum keinen Titel verteidigen. Vielleicht gelingt es mir nächste Woche in Paris“, blickt der Russe schon wieder in die Zukunft.

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