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Österreich unterliegt Italien - Thiem chancenlos

Novak startet gegen Italien stark, aber Thiem wartet 2021 weiter auf 1. Satzgewinn:

Österreich unterliegt Italien - Thiem chancenlos Foto: © getty

So hat sich das ÖTV-Team den Start in den ATP Cup in Melbourne nicht vorgestellt. Das erste Spiel in Gruppe C geht gegen Italien mit 1:2 verloren.

Dabei ist es Dennis Novak, der einen unerwarteten Erfolg einfährt und mit Fabio Fognini die Nummer 17 der Welt zum Auftakt deutlich mit 6:3, 6:2 bezwingt.

Dominic Thiem unterliegt im Anschluss allerdings Matteo Berettini 2:6, 4:6 - und das anschließende Doppel bringt für Thiem/Novak ein deutliches 1:6, 4:6 gegen Berettini/Fognini. Damit ist Österreichs "Sportler des Jahres" nach der Niederlage im Spiel gegen Nadal in Adelaide im Jahr 2021 weiter ohne Satzgewinn.

Sollte Italien in der Nacht auf Mittwoch auch gegen Frankreich gewinnen, wäre das Gruppen-Aus für Österreich bereits besiegelt. Nur die Gruppen-Gewinner der vier Dreier-Einheiten steigen in das Halbfinale auf. Österreich spielt in der Nacht auf Donnerstag gegen die Franzosen.

Matteo Berrettini agiert zu sicher

Thiem hätte Österreich zum Sieg führen sollen, der 27-Jährige wollte nur sechs Tage vor Beginn der Australian Open möglichst schnell auf Touren kommen. Das traf dann aber freilich auf seinen Gegner zu.

Berrettini hat zwar schon in der ersten Jänner-Hälfte beim Turnier von Antalya gespielt, die Sicherheit und Präzision der meisten seiner Schläge erstaunen aber. In der erst mit Fortdauer des Länderkampfs besser gefüllten "John Cain Arena" bleibt Thiem so kaum eine Gelegenheit, sein Können zu entfalten.

Nach je zwei souveränen Aufschlag-Spielen gelingt Berrettini das Break zum 3:2, und ab da ist der Italiener bis Mitte des zweiten Satzes nicht mehr zu halten. Insgesamt neun Games in Folge gehen an den Weltranglisten-Zehnten.

Bei einem 1:4-Rückstand im zweiten Durchgang keimt bei den Thiem-Fans noch einmal Hoffnung auf, als der US-Open-Gewinner per Lob zu einem Break kommt. Doch danach geht nicht mehr viel, Berrettini serviert aus und geht im Head-to-Head gegen Thiem mit 3:2 in Führung.

Match-Pause ein Mitfaktor

"Ich finde, er (Berrettini, Anm.) hat ein sehr gutes Match gespielt", analysiert Thiem. "Und ich war sicher nicht auf meinem Top-Level. Dann kommt so ein Ergebnis zustande."

Es war sein erstes Bewerbsspiel seit dem verlorenen Finale bei den Londoner ATP Finals bzw. mehr als zehn Wochen.

"Ich bin leider noch nie richtig gut gestartet nach einer langen Match-Pause, das hat man heute gemerkt." Nun hoffe er, dass er es gegen Frankreich besser mache. "Es braucht ein paar Turniermatches."

Das Training sei in Ordnung gewesen, auch die Trainingssätze seien okay gewesen. Um das zu zeigen, bekam er im Doppel noch eine weitere Chance, während die Doppel-Spezialisten Philipp Oswald und Tristan-Samuel Weissborn auf der Bank gelassen wurden.

"Wir haben alle fünf die Meinung gehabt, dass wir die größten Chancen haben, wenn Dennis und Dominic spielen" erklärt Kapitän Wolfgang Thiem danach. Im Endeffekt ist für Novak/Thiem gegen Berrettini/Fognini aber nicht viel drinnen.

Großer Sieg trotz Nervosität

Im Auftakt-Einzel war das bei Novak anders. Auch wenn Fognini einen seiner lustloseren und schlechteren Tage hat, nach Break-Rückstand zum 0:1 gibt Österreichs Nummer zwei überzeugend den Ton an. Er nimmt seinem Gegner die Aufschläge zum 1:1 und 3:1 ab, im zweiten Satz resultieren mehrere Breakbälle in einer 2:1-Führung des Niederösterreichers.

"Ich war am Anfang sehr nervös", meint Novak. "Aber ich habe wenig Blödsinn gemacht und ein sehr, sehr solides Match gespielt."

Für das Besiegen eines Top-20-Spielers erhält Novak 65 Punkte. "Das ist gut, aber wichtiger ist, dass ich meine Trainingsleistung ins Match bringe."

Novak hat mit dem ersten Service eine Erfolgsquote von 71 Prozent und fabriziert mit 13 gleich um 25 weniger unerzwungene Fehler als Fognini. Thiem hingegen kommt auf eine Service-Quote von nur 62 Prozent, muss 22 Winner Berrettinis passieren lassen, dessen risikohaftes Spiel allerdings auch 30 unerzwungene Fehler bringt (Thiem: 22).

VIDEO - Jürgen Melzer über Österreichs Chancen beim ATP Cup:

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