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Kitzbühel: Große Visionen und ein Stadion mit Dach

Das Traditions-Turnier in der Gamsstadt floriert wie zu seinen besten Zeiten. Der Zenit soll aber noch nicht erreicht sein.

Kitzbühel: Große Visionen und ein Stadion mit Dach Foto: © GEPA

Seit Herbert Günther und Markus Bodner im Jahr 2010 die Leitung des Generali Open in Kitzbühel übernommen haben, hat sich viel getan.

Die traditionsreiche Veranstaltung wurde neu belebt: Besucherzahlen, finanzielle Mittel und die Infrastruktur haben deutlich zugelegt.

Auch Dominic Thiem hatte seinen Anteil an diesem Aufschwung. "Das allein erklärt den Erfolg aber nicht", erklärt Günther in der Samstag-Ausgabe der Salzburger Nachrichten. "Wir haben das Turnier strategisch so weiterentwickelt, dass es wahre Tennisliebhaber begeistert."

Der diesjährige Turnierverlauf spricht für sich: Trotz fehlender Topstars, dem frühen Aus der österreichischen Teilnehmer und wetterbedingter Herausforderungen, war die Veranstaltung an vier von sechs Tagen ausverkauft. Neben den Matches sorgten Live-Konzerte, Kinderprogramme und zahlreiche Rahmenveranstaltungen für Festivalstimmung.

Neues Stadiondach geplant

Mit einem Budget von 5,5 Millionen Euro bewegt sich Kitzbühel im Spitzenfeld der ATP-250-Kategorie. Jetzt will man weiter investieren: Ein Dach für den 5800 Zuschauer fassenden Center Court ist in Planung.

"Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, um dieses Projekt anzugehen“, erklärt Günther. Sowohl die Gemeinde als auch der Tourismusverband haben bereits ihre Unterstützung signalisiert, und auch Gespräche mit Land und Bund stehen bevor.

Die Finanzierung soll auf vier Säulen ruhen – öffentliche Hand, private Investoren, Stadt und Land –, mit dem Ziel, die neue Arena bis spätestens 2028 fertigzustellen. Geplant ist eine multifunktionale Nutzung, etwa für Konzerte, Kongresse und weitere Sportveranstaltungen, um die Wirtschaftlichkeit des Projekts sicherzustellen.

Perspektiven für Topstars und Frauen-Turnier

Die Veranstalter hoffen zudem, in naher Zukunft wieder internationale Tennisstars nach Kitzbühel zu holen. Ein günstiger Umstand: Zwischen dem Turnier und dem Masters-Event in Kanada liegt künftig eine Woche Pause, was Kitzbühel attraktiver für Spitzenspieler macht.

Ein Aufstieg in die ATP-500-Kategorie – wie es etwa Wien gelungen ist – wäre dabei ebenfalls hilfreich. Günther betont: "Sollte eine Lizenz frei werden, sind wir bereit."

Dank der gesicherten 250er-Lizenz für die kommenden 20 Jahre sei die Planung langfristig abgesichert. Auch ein Frauen-Turnier könnte in Kitzbühel bald ein Thema werden. "Sobald der Umbau abgeschlossen ist, bewerben wir uns um eine WTA-Lizenz", kündigt Günther an. 

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