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Ist Thiem reif für den Masters-Titel?

Der ÖTV-Star erreicht bei den ATP Finals nächstes Level. Sein Manager ist begeistert.

Ist Thiem reif für den Masters-Titel? Foto: © getty

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Er hat es also tatsächlich vollbracht: Nach Roger Federer zwingt Dominic Thiem auch Novak Djokovic bei den ATP Finals in die Knie (Spielbericht) und steht als erster Österreicher vorzeitig im Halbfinale des gemeinhin als "Masters" bekannten ATP-Showdowns.

Der zweifache French-Open-Finalist muss sich nach diesen Auftritten auch Fragen zum möglichen Titel gefallen lassen. "Es wäre der größte Titel meiner Karriere. Ich glaube, dass dieses Turnier fast auf dem gleichen Level wie ein Grand-Slam-Turnier ist, weil es so schwer zu gewinnen ist. Du musst hier nur Top-Ten-Spieler schlagen", erklärt Thiem.

Manager Herwig Straka Straka sieht den Titel "noch weit weg": "Aber die letzten zwei Jahre haben gezeigt, dass Spieler gewonnen haben, die nicht in den Top 3 waren. Möglich ist vieles."

Auch der Turnierdirektor in Wien weiß, was die zwei Erfolge über zwei Superstars en suite wert sind. "Sie sind ein toller Bonus, den er in die Vorbereitung mitnehmen kann. Was jetzt kommt, ist Draufgabe."

 

Thiem hat 400 ATP-Zähler sicher

Der 26-jährige Niederösterreicher ist schon vor dem letzten Match in Gruppe "Björn Borg" am Donnerstag (15:00 Uhr LIVE im LAOLA1-Ticker) gegen Matteo Berrettini (ITA-8) Pool-Sieger. Er spielt dann am Samstag als erster Halbfinalist aus Österreich überhaupt gegen den Zweiten der Gruppe "Andre Agassi".

Thiem hat bereits 400 ATP-Zähler sicher, für den dritten Gruppensieg gäbe es weitere 200. Die würde er schon noch gerne mitnehmen, auch wenn er als erster Fixstarter im Halbfinale natürlich auch nicht bis an die Grenzen gehen muss. "Ich werde auf jeden Fall alles geben am Donnerstag. Das ist ganz klar. Wenn ich die 200 Punkte noch mache, dann bleiben die das ganze Jahr stehen", erklärte Thiem.

Allerdings ist der Weltranglisten-Fünfte froh, keinen Qualifikationsdruck für das Semifinale mehr zu haben. "Das Match heute hat sehr viel Kraft gekostet, dass heißt, wenn es möglich ist, werde ich nicht noch einmal 2:45 Stunden spielen. Ich werde auch schon ein bisserl das Auge auf dem Halbfinale haben."

Ansatz einer Wachablöse?

Straka, der nach dem verlorenen Auftaktsatz im Tiebreak gegen Djokovic gar nicht mehr auf Thiem gewettet hätte, ist von den Auftritten seines Schützlings begeistert. "Das war Werbung für Dominic Thiem in eigener Sache. Hier vor diesem Weltpodium, wo die Besten der Welt spielen, so ein Match abzuliefern, das ist dann schon ein wahrer Champion. Wenn man zur richtigen Zeit die Spiele gewinnt, gegen Roger und jetzt auch gegen Novak und das auch hintereinander, das ist ganz großes Kino."

Straka erkennt sogar den Ansatz einer Wachablöse. "Was in beiden Matches schön zu sehen war, ist, dass jetzt die Gegner beginnen, Respekt zu haben. Das war etwas, was wirklich neu ist", erklärte der Steirer. Er habe in beiden Spielen des Lichtenwörthers das Gefühl gehabt, dass beide Spieler extrem hohen Respekt haben. "Novak hat im dritten Satz am Anfang wirklich nervös gewirkt. Das ist ein tolles Signal und schon ein bisserl etwas wie die Wachablöse."

Die vielleicht beeindruckendste Botschaft ist, dass nun entweder der 20-fache Grand-Slam-Sieger Federer oder der 16-fache Major-Champ Djokovic am Samstag im Halbfinale zuschauen müssen. Thiem hat aus der "Hammergruppe" tatsächlich den Gruppensieg davongetragen.

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