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Muster klagt: "So ist Tennis bitter und fad"

Keine ÖTV-Spieler in den Top 100. Doch Österreichs Tennis-Legende ist für die Zukunft trotzdem guter Hoffnung.

Muster klagt: Foto: © GEPA

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Aktuell befindet sich sowohl bei den Männern als auch bei den Frauen kein Österreicher in den Top 100 der Tennis-Weltrangliste.

Mit Sebastian Ofner und Julia Gabher versuchen sich gerade zwei ehemalige Top-100-Akteure nach verletzungsbedingten Operationen wieder nach vorne zu kämpfen.

Während die Vorarlbergerin nach ihrem schwierigen Comeback im Vorjahr heuer zuletzt mit 21 Match-Siegen in Folge bei ITF-Turnieren deutlich aufzeigen konnte, startete Ofner seine Rückkehr auf die Tour noch vielversprechender.

Nach einigen durchaus ansprechenden Vorstellungen auf der Challenger-Ebene, überzeugte der Steirer in dieser Woche auch beim ATP-1000-Turnier in Rom, wo er mit zwei starken Vorstellungen von der Qualifikation heraus den Sprung in den Hauptbewerb schaffte.

Muster drückt Ofner die Daumen

"Man wünscht es sich natürlich für den Ofi, dass er wieder zurückkommt", verfolgt auch Thomas Muster im Gespräch mit LAOLA1 den erfolgreichen Weg zurück des ÖTV-Daviscuppers, der sich im September des Vorjahres wegen immer größer werdenden Schmerzen in den Fersen an beiden Füßen operieren ließ.

"Das ist ja nicht lustig mit den ganzen Operationen und den ganzen Schmerzen. Er hat sich in Rom für den Hauptbewerb qualifiziert, das ist eine super Sache", freut sich Muster über den Aufwärtstrend seines steirischen Landsmannes.

Aktuell steht Ofner im ATP-Ranking noch auf Position 143, als Ziel hat der ehemalige Weltranglisten-37. die Rückkehr in die Top 50 auserkoren.

Muster zieht den Hut vor Ofner

Eine bessere Weltranglisten-Platzierung wäre für ihn vor allem für künftige Turnier-Starts wichtig.

"Schön wäre es, wenn er zu Jahresende wieder dort steht, dass er bei den ganzen großen Turnieren wieder dabei sein kann. Wenn du regelmäßig im Konzert der Großen mitspielen kannst, ergeben sich automatisch wieder Chancen und Punkte. Aber da musst du eben erst einmal reinkommen."

Dass sich Ofner von Rückschlägen nicht so leicht entmutigen lässt, hat er in seiner Karriere bereits mehrfach bewiesen. Schon vor seinem erstmaligen Sprung in die Top 100 unterzog sich der Steirer vor einigen Jahren bereits einer ähnlichen Fuß-Operation. In Folge stürmte er zu seinem Career High.

Vor dieser Entwicklung zieht auch Muster, der selbst nach seinem folgenschweren Unfall in Key Biscayne im Jahr 1989 eines der größten Comebacks der Tennis-Geschichte ablieferte, den Hut. "Dass er immer wieder den Anschluss findet, ist sehr bewundernswert. Ich finde es toll, dass er das immer so macht."

Muster traut Ofner noch einiges zu

Dementsprechend ist der French-Open-Sieger von 1995 auch nicht sonderlich überrascht, dass Ofner nicht lange braucht hat, um wieder auf Touren zu kommen: "Es ist für mich nicht überraschend, dass er wieder so gut drauf ist. Er spielt ja gut, mit Herwig hat er einen guten Manager und auch von der Trainer-Seite (Anm: Steve Rettl und Wolfgang Thiem) ist er gut aufgestellt. Er ist gut betreut, aber trotzdem musst du es selber wollen und immer wieder aufstehen. Das ist schon eine gewisse Qualität. Höhen und Tiefen gehören dazu."

"Ich hoffe, dass er einigermaßen verletzungs- und schmerzfrei bleibt. Damit er das Jahr einmal durchspielen und die Basis für das nächste Jahr setzen kann. Er ist ja noch relativ jung. Hoffentlich hat die Operation etwas gebracht. Er muss auch das Vertrauen haben, dass das alles haltet und nicht wieder kommt", wünscht Muster seinem Landsmann alles Gute.

Sorgenfalten bezüglich Joel Schwärzler

Weniger gut lief es in der bisherigen Saison bislang für Joel Schwärzler, der seit Ende der vergangenen Saison seine Trainingszelte in Spanien aufgeschlagen hat. Manager Galo Blanco vermittelte ihn zu Coach Juan Ozon Llacer.

Joel Schwärzler hatte zuletzt so seine Probleme
Foto: © GEPA

"Der Weg ist kein schlechter, den er eingeschlagen hat. Dass er einmal aus Österreich weggeht und es in Spanien probiert", so Muster. Es bestehe aber keine Garantie für eine erfolgreiche Profi-Karriere. Auch nicht für einen ehemaligen Weltranglisten-Ersten bei den Junioren.

"Hunderttausende versuchen ihr Glück im Tennis, das ist wie in der Musik. Da glauben auch alle, dass sie Popstars werden können. Da gehört aber viel dazu, Glück, Arbeit, das richtige Umfeld, Können und vor allem der Wille", stellt Muster klar, dass es nur mit dem nötigen Trainingseifer ganz nach oben gehen kann.

Rückfall in der Weltrangliste droht

Schwärzler gewann im Sommer des Vorjahres in Skopje sein erstes Challenger-Turnier. Danach kam aber Sand ins Getriebe. Auch in diesem Jahr kam der junge Vorarlberger kein einziges Mal über ein Achtelfinale hinaus.

"Es ist derzeit nicht schön anzuschauen, aber vielleicht kommt bald der Umschwung. Das dauert einfach manchmal. In diesem Alter würde man aber natürlich gerne schon mehr sehen", hätte sich auch Muster mehr von dem Youngster erwartet.

Aktuell steht Schwärzler im ATP-Ranking auf Position 320. Da ihm in zwei Wochen allerdings die 75 Punkte von seinem Turniersieg in Skopje aus der Wertung fallen, droht ihm ein baldiger Absturz um 170 Ränge.

Kein Österreicher "auf der Weltbühne. Das ist bitter und fad"

"Zwischenzeitlich hat das im letzten Jahr schon ein bisschen anders ausgesehen. Manchmal braucht es auch einen Rücksetzer, um dann wieder einen Sprung nach vorne zu machen", hofft Muster – auch aus Eigeninteresse. Denn er würde gerne wieder österreichische Spieler bei den großen Turnieren sehen.

"Es wär natürlich schön, wieder einen Spieler zu haben, der auf der Weltbühne mitspielen kann. Es ist einfach fad, Tennis zu schauen, wenn kein Österreicher dabei ist. Ich sag’s wie es ist. Wenn du auf einen Raster schaust und kein Österreicher drin ist oder du in der Weltrangliste zuerst zum Blättern anfangen musst, bis du eine rot-weiß-rote Fahne siehst – das ist bitter und fad", spricht er wohl vielen heimischen Tennis-Fans aus der Seele.

"Es ist viel schöner, wenn du einen verfolgen kannst, ab und zu im Fernsehen ein Match siehst von ihm usw. Wenn man nicht permanent Berichterstattung hat, schläft das auch ein bisschen ein", würde sich Muster einen baldigen Weckruf wünschen.

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