In der Schlussphase schien es, als würde Pogacar seinen einminütigen Vorsprung noch einbüßen. Doch der Vorjahresdritte hielt den ebenfalls bereits erschöpften Verfolgern auf dem hügeligen Rundkurs stand und gewann rund eine halbe Minute vor dem Australier Ben O'Connor. Bronze sicherte sich eine Minute zurück im Sprint der ersten Verfolgergruppe Titelverteidiger Mathieu van der Poel (NED). Doppel-Olympiasieger und Zeitfahrweltmeister Remco Evenepoel (BEL) ging als Fünfter leer aus.
"Ein unglaublicher Tag. Ich kann nicht fassen, was da heute passiert ist. Heuer ist alles wie geschmiert gelaufen. Nach dieser bereits perfekten Saison war die WM mein großes Ziel", sagte Pogacar. Sein Angriff 100 km vor dem Ziel sei nicht geplant gewesen.
"Vielleicht war die Attacke dumm, aber zum Glück war Jan (Anm.: Tratnik) als Unterstützung da. Und ich habe bis zum Ende alles gegeben."
Pogacar hatte im Mai bei seiner ersten Teilnahme in überlegener Manier den Giro gewonnen. Im Juli war er auch bei der Frankreich-Rundfahrt unantastbar und gewann die Tour zum bereits dritten Mal.
Bis Mitte Oktober wird Pogacar noch drei Eintagesrennen in Italien fahren, zum Abschluss gilt er bei der Lombardei-Rundfahrt mehr denn je als Topfavorit. Den Klassiker hat er zuletzt dreimal in Serie für sich entschieden.