Trotz dem bitteren Ausscheiden überwiegt die Freude, immerhin konnte Langmann seinen ersten Sieg auf paralympischer Ebene, und das mit einem mitgereisten Fanklub von gut 50 Leuten, die vom ersten bis zum letzten Schlag für hervorragende Stimmung sorgten, feiern. "Das ist natürlich ein Tag, den ich bis ans Ende meiner Karriere, bis ans Ende meines Lebens mitnehmen werde. Das kann mir jetzt niemand mehr nehmen."
"Aber genau das, dass so viele Menschen, die mir wichtig sind, sich die Zeit nehmen, den Aufwand betreiben, alles möglich machen, dass sie herkommen und mich unterstützen, das ist halt echt surreal. Das kann man von niemandem erwarten, dass so viele Menschen das machen", zeigt er sich dankbar.
"Fair ist es nicht"
Ein weiterer Faktor muss ebenfalls herausgehoben werden. Klarerweise gibt es im Tennis viele Dinge, die sich am Ende auf den Ausgang eines Spieles auswirken. Gerade beim Rollstuhl-Tennis, wo es nur eine Klasse gibt, und somit verschieden starke Behinderungen gegeneinander antreten, da es nur eine Klasse gibt, ist es nicht für jeden Teilnehmer gleich fair.
"Es ist so, dass in den 48 Herren, die hier sind, zwei eine ähnlich starke Behinderung haben wie ich. Und alle anderen sind weniger oder geringer eingeschränkt, die dann natürlich physisch einen Vorteil haben", erklärt auch Nico Langmann, der von der Mobilität her oft Nachteile gegenüber seinem Gegner hat. Umso beeindruckender, dass er auch gegen einen einstigen Topspieler wie Scheffers, der das Tennis auch im Alter nicht verlernt hat, lange mitspielen konnte.
Trotz den vielleicht nicht immer ganz fairen Verhältnissen bleibt der 27-Jährige positiv: "Sicher, fair ist es nicht. Aber ich hole das Beste aus mir raus und das ist alles, worauf ich mich fokussieren kann."
Am Sonntagnachmittag schlägt er dann gemeinsam mit Josef Riegler im Doppel-Bewerb auf, wo er wieder auf die lautstarke Unterstützung seiner mitgereisten Familie und Freunde zählen kann.