Ein Bericht der britischen Zeitung "The Times", wonach die Olympischen Spiele im Sommer in Tokio abgesagt werden sollen, sorgt für Aufregung und Verwirrung.
Das Blatt schreibt unter Berufung auf ein namentlich nicht genanntes Mitglied der Regierungskoalition, dass die japanische Regierung intern zu dem Schluss gekommen sei, dass die Sportgroßveranstaltung wegen der Corona-Pandemie abgesagt werden müsste. Die Regierung wolle sich demnach nun auf das nächste, noch nicht vergebene Olympia-Jahr 2032 konzentrieren.
Japans Regierungschef Yoshihide Suga weist den Bericht über die Absage der Sommerspiele jedoch zurück. Er sei entschlossen, die Spiele zu verwirklichen, erklärt er am Freitag.
Auch der Gouverneur von Tokio, Yuriko Koike, sagt, von einer Absage sei keine Rede. Er spricht sich dafür aus, bei der "Times" wegen des anderslautenden Berichts zu protestieren.
Später äußert sich auch das Organisationskomitee "Tokyo 2020". Die Partner, inklusive der japanischen Regierung und dem IOC, seien weiter "voll fokussiert" darauf, die Spiele so abzuhalten wie geplant. "Es ist sehr enttäuschend, dass 'The Times' eine derartige boulevardähnliche Story mit einer nicht vertrauenswürdigen Quelle macht", heißt es von dort gegenüber Reuters.
"Diese Gerüchte kreieren nur noch mehr Unruhe bei den Athleten", stellt etwas Matt Carrol, der Präsident des Australischen NOK's, dazu fest. "Die Tokio-Spiele finden statt. Die Flamme wird am 23. Juli 2021 brennen", ist er sich sicher.
Wegen der Corona-Pandemie sind die Olympischen Sommerspiele bereits um ein Jahr verschoben worden. Zuletzt hatte IOC-Präsident Thomas Bach trotz steigender Infektionszahlen bekräftigt, die Massenveranstaltung solle wie geplant in Tokio stattfinden. Es geb keinen Plan B, sagte der Präsident des Internationalen Olympischen Komitees der japanischen Nachrichtenagentur Kyodo.
Die Sportveranstaltung soll vom 23. Juli bis 8. August in der japanischen Hauptstadt abgehalten werden. Ursprünglich war sie im Sommer 2020 geplant.
