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Österreichs Schwimmer: "Haben uns aus dem Loch geboxt"

Österreichs Schwimmer: "Haben uns aus dem Loch geboxt"

Christopher Rothbauer ist 26 Jahre alt und Schwimmer, hat bei den olympischen Spielen in Tokio teilgenommen. Der ausgebildete Polizist hat österreichische Rekorde aufgestellt und wird bei der Kurzbahn-Weltmeisterschaft in Ungarn antreten. Diese findet von 10. bis 15. Dezember in der Duna Aréna in Budapest statt.

LAOLA1 hat Rothbauer anlässlich dieser WM für die zweite Ausgabe des Breitensport-Podcasts "Wir leben Sport" interviewt, um die Besonderheiten des Sports zu ergründen. Denn: Schwimmen ist wie Laufen ja etwas, was jeder Mensch lernen sollte.

In den letzten Jahren ist der Schwimmsport aber etwas aus dem Fokus gekommen, blieben die großen Erfolge aus – groß bedeutet in dem Zusammenhang Olympia. 2004 gewann Markus Rogan zwei Silbermedaillen in Athen, Mirna Jukić-Berger holte in Peking Bronze. Mittlerweile wird es aber wieder besser. (So denkt der Sportchef über die Wettkämpfe und den Status Quo im Schwimmsport >>)

Aber vor welchen Herausforderungen steht Österreich? Was machen die Nachbarn aus Ungarn - die viert-erfolgreichste olympische Schwimmnation - besser? Gibt es überhaupt genug Schwimmbäder?

Im LAOLA1-Podcast "Wir leben Sport" spricht Host Georg Sohler mit Rothbauer über all diese Themen.

Hier anhören:


LAOLA1: Mein erster Gast, Simona Spiridon, wollte wissen: Was macht dein Sport besser als ihrer? Was macht Schwimmen besser als Handball?

Christopher Rothbauer: Die "Simi" kenne ich seit zehn Jahren, weil sie in der Südstadt arbeitet und ich auch dort trainiere. Ich hab mir den Podcast angehört und mir überlegt, was ich sagen soll. Aber Sportarten direkt zu vergleichen ist relativ schwer, vor allem eine Teamsportart mit Körperkontakt mit einer Einzelsportart. Spontan fällt mir ein, dass bei uns das Verletzungsrisiko wegfällt und das finde ich als Schwimmer schon sehr gut.

LAOLA1: Wann reißt Österreich wieder etwas bzw. wann hat denn Österreich etwas gerissen?

Rothbauer: Wenn man sich die letzten Jahre ansieht, kann man bezüglich Medaillen, Final- und Olympiateilnahmen nicht unzufrieden sein. Wir sind im Sommer Staffeleuropameister geworden, das zeigt schon, dass ein System dahinter steht, wenn man vier schnelle Leute hat. Die nächsten Jahre werden uns mehrere Medaillen bringen – nach dem Loch zwischen 2014 und 2019 haben wir uns gut rausgeboxt.

LAOLA1: Warum wolltest du eigentlich Schwimmer werden? Weil's beim Fußball so arg zugeht?

Rothbauer: Mein Papa war selber Schwimmer und ich bin im Bad groß geworden. Daneben habe ich noch mit Tennis angefangen, aber Schwimmen war immer die Nummer eins; ich hatte auch dort die meisten Freunde, also hatte ich – im positiven Sinne – keine andere Wahl.

LAOLA1: Es gibt zudem ja auch sehr viele Disziplinen.

Rothbauer: Ich kann im Jahr dreimal Staatsmeister werden, Beachvolleyballer einmal.

LAOLA1: Die Kurzbahn-Schwimmweltmeisterschaft, der Anlass unseres Gesprächs, ist in Ungarn. Die sind in der Olympiarangliste Vierter, dazwischen ist noch die DDR. Es gibt vielleicht ein paar Ungarn mehr als Österreicher, aber warum sind die so gut? Ist das die Tradition oder fördern die Sport besser?

Rothbauer: Beides. Ungarn hat keine Berge, wir schon - woher sollen die Skifahrer kommen? Wir haben eine Wintersporttradition, das sieht man ja. Wenn nicht Formel 1 oder Fußball ist, ist Wintersport. In Ungarn ist das genau umgekehrt; also Schwimmen, Wasserball, Kanu oder Kajak.

 

Wo Österreich steht, was die Ungarn besser machen, wie er als Polizist vom Schwimmsport lebt, woran es hierzulande infrastrukturell hakt und wo der Schwimmsport wirtschaftlich steht, hörst du hier! >>>

 


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