LAOLA1: Wann reißt denn Österreich wieder etwas?
Simona Spiridon: Zu meiner Zeit war Österreich sehr erfolgreich, davor noch stärker. Das Loch dazwischen hätte nicht passieren dürfen. Aber früher sind viele Spielerinnen aus dem ehemaligen Ostblock gekommen. Mitteleuropa war in Wien. Nicht ist unmöglich, aber wir müssen realistisch bleiben, weil wir eine sehr junge Mannschaft haben.
LAOLA1: Von 2011 bis 2019 waren wir nicht für die WM qualifiziert, zwischen 2010 und 2022 nicht für die EM. Was ist denn in den dazwischen passiert?
Spiridon: Wir hatten zu meiner Zeit eine gute Mannschaft. 2010 gab es eine Phase, da haben wir die Qualifikation für die EM um ein Tor verpasst, das war wirklich bitter. Seitdem sind wir in einem Teufelskreis. Wenn du ein Event verpasst, ist es ganz schwierig, wieder hineinzukommen. Die Gegner werden jedes Jahr stärker. Genau das ist uns passiert.
Spiridon: Wir haben eine Hammergruppe. Norwegen ist unbesiegbar, da muss alles stimmen, um zu gewinnen. Gegen die Slowakei müssen wir voll punkten und das ist realistisch, gegen Slowenien kann man mit einem Sieg rechnen, sie sind aber der direkte Gegner um den zweiten Platz. In Wien wären die Gegner dann zum Beispiel Dänemark, Niederlande oder Deutschland. Die Skandinavier sind ebenfalls sehr stark.
LAOLA1: Welche Österreicherin wird mir auffallen?
Spiridon: Torfrau Petra Blazek hat die meiste Erfahrung. Jüngere Stamm- und Führungsspielerinnen sind Josefine Hanfland, Patricia Kovacs oder Stefanie Kaiser. Ich rechne auch damit, dass Katarina Pandza die Mannschaft weiter mitzieht. Österreich lebt von den Rückraumspielerinnen. Aber es geht nicht um individuellen Spielerinnen, wir funktionieren als Team.