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Doping: NADA 2024 mit rund 3.000 Kontrollen und 7 Verstößen

Die Anzahl der Tests ist um 2,7 Prozent gestiegen. Einen kritischen Blick wirft die NADA hingegen auf die USA.

Doping: NADA 2024 mit rund 3.000 Kontrollen und 7 Verstößen Foto: © GEPA

Die Nationale Anti Doping Agentur Austria hat im Jahr 2024 insgesamt 2.901 Dopingproben genommen und sieben Verstöße gegen die Anti-Doping-Bestimmungen festgestellt.

Die Vorbereitung auf die Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris zeigte sich bei der Anzahl der Tests, die um insgesamt 2,7 Prozent gestiegen waren. Die NADA Austria setzt weiterhin nicht nur auf das Kontrollsystem, sondern auch auf Prävention und bietet ein umfangreiches Schulungsangebot an.

Bei den Trainingsproben im nationalen Programm liegt der Skisport voran (331), es folgen Radsport (182), Triathlon (112), Fußball (110) und Eishockey (86).

Was die Probenentnahme bei Wettkämpfen betrifft, wurde laut NADA-Jahresbericht im Pferdesport (113), Skisport (55), Fußball (48), Radsport (46) und der Leichtathletik (42) am meisten kontrolliert. Der Pferdesport liegt hier deshalb voran, weil die Pferde im Training nicht kontrolliert werden, da sie keine Aufenthaltsinformationen (Whereabouts) bekanntgeben können.

Ausgewogene Balance zwischen Prävention und Kontrollen

Die Philosophie der NADA Austria sei eine "ausgewogene Balance" zwischen Prävention und Kontrollen, erklärte Michael Cepic, der Geschäftsführer der NADA Austria. Zwar gab es um 13 Prozent weniger Schulungen vor Ort (gesamt 348), das erklärt sich aber durch die Schulungsrhythmen der Fachverbände und wird 2025 wieder steigen. Die E-Learning-Zertifikate erhöhten sich um fast ein Viertel auf 10.853.

Von den sieben Anti-Doping-Verfahren im vergangenen Jahr waren fünf analytische. "Mit einer positiven Probe erwische ich einen Sportler, mit Intelligence kann ich ganze Organisationen aufdecken, das ist das Wichtige", meinte Cepic. "Im internationalen Spitzensport wird niemand alleine vor sich hindopen." Daher liege der Fokus auf den nicht analytischen Hinweisen.

Die Plattform, Hinweise über Doping oder zu Compliance zu geben, die seit 1. Jänner online ist, wird gut genützt. "Der einfachste Fall ist, es gibt einen Hinweis, du machst eine Kontrolle und die ist positiv", sagte David Müller, der Leiter Information und Prävention.

Genützt wird auch die Medikamenten-Abfrage und das Risiko von Nahrungsergänzungsmitteln. Überprüft wird von der NADA die Umsetzung von Dopingpräventionsplänen, 2024 haben bis auf einen Fachverband (Darts) alle diese zumindest teilweise umgesetzt. Angeboten wird auch ein E-Learning-Kurs für Mediziner und Medizinerinnen, speziell jene, die nicht aus der Sportmedizin kommen.

NADA mit kritischem Blick auf die USA

Aus mehreren Gründen hat Cepic einen sehr kritischen Blick auf die USA. Die USA als zuvor größter Einzelzahler stellte die Zahlungen ein, der Welt Anti Doping Agentur (WADA) fehlen damit sieben Millionen, was ein großer Brocken bei einem Gesamtbudget von 55 bis 57 Millionen Dollar ist.

Auf Collegesportlerinnen und Collegesportler in den USA hat die WADA nach wie vor keinen Kontroll-Zugriff, solange diese nicht von nationalen Fachverbänden für Events einberufen werden.

"Strikte Ablehnung" bringt Cepic den für 2026 in Las Vegas geplanten Enhanced Games entgegen. Bei dieser Multisportveranstaltung sollen mit Hilfe von leistungssteigernden Substanzen Rekorde erzielt werden.

"Für mich hat das mit Sport nichts zu tun, man kann es Show nennen. Für mich ist das ein Rückschritt um 2.000 Jahre, das sind Gladiatorenkämpfe bei den alten Römern. Das Event ist höchstgefährlich, widerspricht den Werten, die mit Sport in Verbindung gebracht werden. Und es ist für den Nachwuchs extrem gefährlich."

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