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EM in Rom: So steht es um unsere Schwimmer

In neun Bewerben werden Österreicher als Medaillenkandidaten gehandelt:

EM in Rom: So steht es um unsere Schwimmer Foto: © GEPA

Die Erwartungshaltung im österreichischen Schwimmlager ist gestiegen.

Medaillen von OSV-Aktiven hat es 2021 bei Langbahn-EM sowie Kurzbahn-EM und -WM wie auch im Juni bei den Weltmeisterschaften in Budapest gegeben, da im Synchronschwimmen.

Aber auch die Becken-Schwimmer haben in Ungarn mit mehreren Finalplatzierungen massiv aufgezeigt. Das soll nun auch ab Donnerstag bei den Langbahn-Europameisterschaften in Rom so sein und im Idealfall in weiteren Podestplätzen münden.

Die Medaillenhoffnung lebt

"Es wäre schön, wenn es so weitergeht", meinte OSV-Sportdirektor Walter Bär. Der OSV-Aufschwung spiegelt sich in der offiziellen Vorschau des Europäischen Verbandes (LEN) wider, in neun Bewerben werden Österreicher unter den Medaillenkandidaten gehandelt.

Felix Auböck über 200 und 400 m Kraul, Bernhard Reitshammer über 50 m Brust, Simon Bucher über 100 m Delfin, Caroline Pilhatsch über 50 m Rücken, Lena Grabowski über 200 m Rücken sowie im Synchronschwimmen das Duett Anna-Maria und Eirini Alexandri zwei- bzw. im Solo Vasiliki Alexandri einmal.

Trotz WM und EM innerhalb von zwei Monaten und den erst am Montag zu Ende gegangenen Commonwealth Games haben rund 1.500 Akive aus 50 Länder für die insgesamt 77 Medaillen-Entscheidungen der zweiten Rom-EM (1983) genannt.

Einige wie Englands Brustlagen-Star Adam Peaty passen zwar, dennoch stellen die Briten mit 41 Aktiven die hinter Italien (57) zweitmeisten Becken-Schwimmer. Österreich Schwimmer treten im Stadio del Nuoto des Foro Italico im Dutzend an. Am WM-Schauplatz 2009 ist die Elite bis auf Kraulerin Marlene Kahler vertreten.

Die Hoffnung auf einen Medaillengewinn allein - wie immer seit dem Karriereende von Markus Rogan vor zehn Jahren - wäre dabei diesmal zu tief gegriffen. Denn mit zweimal WM-Bronze hat sich das Synchron-Duo Anna-Maria und Eirini Alexandri sowohl in Kür wie auch Technik auf Kontinental-Ebene zu einer Medaillenbank entwickelt.

Schwester Vasiliki will ihre Leistungen im Solo diesmal auch dementsprechend bewertet sehen. Damit das möglichst klappt, wurde von den Alexandris im Juli knapp drei Wochen lang in Spanien weiter an den Programmen gearbeitet.

Nach starker WM soll Steigerung folgen

"Eine noch bessere Stabilität bei den technischen Elementen, Präzision bei der Ausführung, die Ausdauer gehalten und das Krafttraining gesteigert", zählte Trainerin Albena Mladenova die Eckpunkte der Trainingsinhalte auf.
 
Bei ihren Schützlingen stellte sie dabei fest, dass nach Erreichen der WM-Medaillen eine gewisse Verantwortung dafür empfunden werde, dass es weiter mit Podestplätzen klappt. "Sie haben sich sehr verbessert", verriet Mladenova, "und sie wollen auch ihre Positionen weiter verbessern."

Felix Auböck will im Vergleich zu seinem WM-Abschneiden ebenfalls weiter oben landen. Nach Kurzbahn-WM-Gold über 400 m Kraul klappte es bei der Langbahn-WM als Vierter und Fünfter knapp nicht mit einer Medaille. Er landete da aber zweimal in Europas Top 3.

"Felix kann man nicht vom Radar nehmen", sieht Bär den 26-Jährigen wieder als rot-weiß-rote Top-Hoffnung im 50-m-Becken. "Wenn ich es auf das Podest schaffe, ist es etwas sehr Spezielles", meinte der am Freitag anreisende Auböck zur APA. Für ihn geht es erst am Sonntag los.

Verheißungsvoll verlief die WM für den Brustsprint-Vierten Reitshammer und Bucher, Sechster über 100 m Delfin. Beide waren zweitbester Europäer, mit Kurzbahn-EM-Bronze über 100 m Lagen kennt Reitshammer auch schon das Gefühl einer großen Siegerehrung.

Sein Fokus gilt wieder 50 m Brust. "Ich habe so meine Gedanken, aber ich spreche sie nicht aus", meinte der 28-Jährige über seine "geheimen" Ziele. Bucher gab sich für die mittlere Delfin-Distanz zuversichtlich und trotzdem vorerst einmal eher defensiv: "Ich rechne schon damit, dass ich ins Finale komme."

Grabowski und Co. wollen überraschen

Grabowski wiederum hat als Langbahn-EM-Vierte, Olympia-Zwölfte und Kurzbahn-EM-Dritte 2021 über 200 m Rücken gute Referenzen, heuer aber noch kein derart aufschlussreiches Jahr hinter sich.

Wegen der letztlich erfolgreich absolvierten Matura ließ sie die WM aus, auch eine Corona-Infektion kam dazwischen. "Das mit der Kurzbahn-EM-Medaille war mehr als überraschend für mich", meinte Grabowski. "Das auf der Langbahn noch einmal hinzubringen, wird sehr, sehr schwer." Für sie geht es am Donnerstag gleich mit 200 m Rücken los.

Auch der Kärntner Kurzbahn-EM-Fünfte Heiko Gigler, Brustlagen-Spezialist Christopher Rothbauer und die steirische Ex-Vize-Weltmeisterin Pilhatsch haben das Zeug für Spitzenränge. Zudem wird das Staffelprojekt in Richtung Olympia weiterentwickelt, der Lagen-Crew der Männer scheint am meisten zuzutrauen.

Bei den Freischwimmern wiederum ist Österreich durch den WM-Neunten Jan Hercog vertreten. Der Steirer nimmt diesmal auch die 25 km in Angriff und ist ebenso erst nächste Woche im Einsatz wie die Wasserspringer Dariush Lotfi, Anton Knoll und Alexander Hart.

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