Die Schwimm-Weltmeisterschaften in Singapur dringen in eine neue Dimension vor. Am Freitag haben die Titelkämpfe mit den ersten Wasserball-Gruppenspielen begonnen, erst am 3. August gehen sie zu Ende.
Bei Sommer-Olympia findet am 17. Tag traditionell die Schlussfeier statt, im Stadtstaat beginnt da mit den Bewerben im Becken-Schwimmen der WM-Höhepunkt erst. 13 österreichische Aktive sind bei den ersten Schwimm-Weltmeisterschaften in Südostasien dabei, davon vier Frauen.
Ein Grund für das lang gezogene Sportereignis sind die 60er-Jahr-Feiern der Unabhängigkeit Singapurs, wirklich groß zelebriert soll das am 9. August werden. Da werden fast alle der knapp 2.500 Aktiven aus 206 Ländern schon abgereist sein, und sich die Medaillen in 77 Bewerben untereinander ausgemacht haben.
Neu im Programm sind die Freiwasser-Entscheidungen im 3-km-Knockout für Frauen und Männer, Österreichs WM-Debütant Luca Karl hat diese Konkurrenz wie die 5 und 10 km in seinem Plan.
Alexandri-Schwestern größte OSV-Medaillenhoffnungen
Der Salzburger eröffnet die WM aus rot-weiß-roter Sicht am Mittwoch mit dem olympischen 10er. Ab Freitag treten im Synchronschwimmen im Duett Anna-Maria und Eirini-Marina sowie im Solo Vasiliki Alexandri als die größten OSV-Medaillenhoffnungen in Aktion.
Das Langbahn-Septett bilden Simon Bucher, Bernhard Reitshammer, Martin Espernberger, Luka Mladenovic, Heiko Gigler und Noah Zemansky bzw. Iris Julia Berger. Für die Wasserspringer Anton Knoll und Dariush Lotfi geht es am 29. Juli los.
Geheimtipp Espernberger
"Wir sind breit aufgestellt", erklärte OSV-Sportdirektor Walter Bär im APA-Gespräch. "Die Alexandris sind immer für eine Medaille gut." Bei den Becken-Schwimmern sprach der WM-Delegationsleiter von einem relativ kleinen, aber doch sehr starken Team. "Wir haben noch nie vier Leute mit einem WM-A-Limit gehabt."
Espernberger etwa sei in der absoluten Weltspitze angekommen. "Die Medaillenchancen sind vorhanden." Finaleinzüge sind u.a. auch Mladenovic, Reitshammer und Bucher zuzutrauen.
Mehr als 5 Mio. Euro Preisgeld und Weltrekord-Prämien
World Aquatics schüttet ein WM-Gesamtpreisgeld von mehr als 6 Mio. Dollar (5,12 Mio. Euro) aus, zusätzlich sind für jeden Schwimm-Weltrekord 30.000 Dollar (25.621,32 Euro) zu haben. Bei den Kurzbahn-Weltmeisterschaften im Dezember in Budapest gab es eine Flut von 30 Weltrekorden.
"Wenn man diese Zahl mit der Zahl von 29 Ländern mit Medaillengewinnen der Doha-WM verknüpft", sagte World-Aquatics-Geschäftsführer Brent Nowicki, "sieht man, wie gut sich der Schwimmsport entwickelt."
Umfangreiche Dopingtests
Der Weltverband wies auch darauf hin, dass seit Jahresbeginn 4.018 Dopingtests durchgeführt worden seien, das Gros davon von der Internationalen Test-Agentur (ITA). Für die 24-tägige WM-Zeit seien weitere 830 Dopingtests geplant.
Die meisten Tests mussten laut World-Aquatics-Angaben die Chinesen abgeben, nämlich 8,8 je Aktiven. Als neutrale Athleten aus Russland antretende Sportlerinnen und Sportler seien in den vergangenen zwölf Monaten zumindest viermal getestet worden.
Mit Singapur kehrt der WM-Rhythmus in die Normalität zurück, nachdem die Doha-Titelkämpfe in einem geraden Zwischenjahr noch eine Folge der Corona-Pandemie gewesen sind. In Katar vor knapp eineinhalb Jahren waren die Chinesen mit 23 Goldmedaillen am weitaus erfolgreichsten, die USA und Australien folgten mit neun bzw. sieben.
Auf der Langbahn waren die US-Amerikaner mit acht vor China (sieben) und Australien (drei) Spitze. Der OSV belegte Gesamtrang 26 und im 50-m-Becken Platz 19.