Dass die Frauen um Lisa Hirner 2026 nicht um Medaillen mitkämpfen dürfen, sorgte bei der Nordischen Ski-WM in Trondheim jedenfalls für Unmut. "Es ist an der Zeit, dass wir die Kombiniererinnen ins olympische Programm aufnehmen", forderte die norwegische Doppel-Weltmeisterin Gyda Westvold Hansen bei der Medaillenübergabe vor Tausenden Fans.
Männer-Dominator Jarl Magnus Riiber, der am Saisonende gesundheitsbedingt seine Karriere beenden wird, blickte skeptisch auf die bevorstehende Entscheidung über die olympische Zukunft seiner Sportart. "Die Streichung der Kombination würde das Skispringen und auch den Langlauf ein wenig zerstören", sagte Riiber.
"Wir werden natürlich für beide Geschlechter anfragen - der Rest liegt beim IOC. Nur die Männer zuzulassen, würde ihren Grundsatzkriterien widersprechen", sagte Sandra Spitz, die beim Weltverband FIS für Sport und Events verantwortlich ist, in Trondheim.
Falls die Olympia-Bosse den Daumen senken, droht die Kombination in der Versenkung zu verschwinden. Westvold Hansen denkt bereits darüber nach, sich bei Olympia 2026 als Alternative im Spezialspringen zu versuchen.
Wenige Zuschauer, wenig Leistungsdichte
Bei der WM in Norwegen waren die Zuschauermassen vor allem bei den Langlauf-Bewerben zugegen, auch die Skispringer durften sich über stimmungsvolle Kulissen freuen. Die Nordische Kombination hinkte im Vergleich ein wenig hinterher.
Ein weiteres Problem ist die fehlende Dichte in der Weltspitze. "Aktuell haben wir noch nicht genug Nationen, die in einem Teamwettbewerb antreten können", räumte FIS-Renndirektor Lasse Ottesen mit Blick auf die Frauen ein.
Auch bei den Männern starteten in Trondheim nur neun 4er-Teams, mit den dominierenden Norwegern, Deutschland, Österreich und Japan machen sich vier Mannschaften seit Jahren die Medaillen aus. Auch deshalb könnte es bei Weltmeisterschaften ab 2027 nur noch Teamsprints mit 2er-Konstellationen geben.