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EM-Finale im Regen für Weißhaidinger "spannend"

Der Österreicher will die nassen Bedingungen zu seinem Vorteil nutzen:

EM-Finale im Regen für Weißhaidinger Foto: © GEPA

Die Hitzetage in München sind vorbei. Das Diskus-Finale bei der Leichtathletik-EM am Freitag (20.20 Uhr) mit Lukas Weißhaidinger wird laut Prognose zum Regenmatch werden.

Das bereitet dem Oberösterreicher kein Kopfzerbrechen, er ist auf diese Bedingungen eingestellt. Zudem ist der Ring im Olympiastadion rau und griffig, und lässt einen Wettkampf bei nassen Bedingungen zu. Von Medaillen wird nach dem zehnten WM-Platz in Eugene nicht gesprochen, freilich wird eine angepeilt.

In der Qualifikation hörte der Olympiadritte Weißhaidinger nach dem zweiten Versuch und 65,48 m auf, er war damit hinter Weltmeister Kristjan Ceh (SLO), dem EM-Titelverteidiger und WM-Dritten Andrius Gudzius (LTU), Olympiasieger Daniel Stahl (SWE) sowie dem WM-Zweiten Mykolas Alekna (LTU) Fünfter.

Damit sind auch so ziemlich alle Favoriten auf eine EM-Medaille genannt. Den Schweden Simon Pettersson, Olympiazweiter in Tokio, kann man noch dazunehmen.

Regen macht Finale "interessant"

"Mein zweiter Wurf war technisch in Ordnung, zwei, drei Sachen habe ich noch besser zu machen. Muss ich auch bessermachen. Den einen oder anderen Zentimeter mehr werde ich auf alle Fälle noch brauchen. Ich will nicht zu viel sagen, lieber Taten sprechen lassen", meinte der 30-jährige Weißhaidinger.

"Ich werde mich auf alle Fälle auf Regen und Kälte einstellen. Ich denke, das kann alles schwieriger machen und alles ein bisserl durchwirbeln. Aber vielleicht auch nicht. Das kann man bei den Kandidaten nie sagen."

Trainer Gregor Högler wusste, warum in der Qualifikation mit ein paar Ausnahmen die Weiten eher mager waren. "Der Kreis ist rauer. Ich habe den lieber als den von Eugene. Wir sind Typen, die schnell werfen, da ist Grip nie verkehrt", erklärte der Coach. Kommt dann noch Regen dazu, dann "wird das interessant".

Auch Ceh, dem in seiner Verfassung und mit seinem Auftreten aber so ziemlich alles wurscht sei, habe darauf hingewiesen, dass er sich den Wetterbericht angeschaut habe. Bei Regen müsse man bei den Schuhen umstellen und mit den Beinen aufpassen, erklärte Högler die Schwierigkeit.

Weißhaidinger will Regen nutzen

Im Weißhaidinger-Lager wartet man aber bereits seit langem auf einen Regenbewerb. "Es wäre mal spannend, einen Wettkampf zu machen, wo es so richtig waschelt. Das würde mich interessieren. Und es würde mich freuen, wenn das kommt. Das hatten wir schon lange nicht. Und München würde sich eignen", weiß Högler.

"Tokio und Eugene waren unwerfbar bei Regen. Hier geht es, aber trotzdem ist er bei Regen unangenehm. Du musst halt wissen wie", ließ er durchblicken, dass man da auch einen Vorteil auf der eigenen Seite sehen würde.

Weißhaidingers Taktik lautet anders als bei der WM - da galt volles Risiko - langsam anzufangen. "Mit vielleicht 63, 64 m. Es ist nicht geplant, dass er die Bestweite im ersten wirft. Zuerst in den Bewerb reinkommen und dann sieht man, was zu verändern ist", lautet die Vorgabe des Trainers.

Weißhaidinger wird zahlreiche Unterstützung aus der Heimat erhalten, im neuen Fanbus, der auf den VIP Parkplatz stehen darf, war jeder Platz gebucht. "Das taugt ihm voll. Luki ist ein Werfer für Leute, er braucht Familie, Leute, die ihn mögen."

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