Nicht immer lief es wie am Schnürchen, schon gar nicht in der ÖHB-Auswahl. "Ich war zwei Jahre beim Nationalteam dabei und hab eigentlich keine Leistung gezeigt, außer in den Trainings", erinnerte sich Möstl, bei der WM vor Florian Kaiper (29 Jahre) und Leon Bergmann (20) als Nummer eins gesetzt.
Das hat sich geändert, auch in Lemgo hat er sich schnell zum sicheren Rückhalt entwickelt. Gemessen an seiner Fangquote von 34,18 Prozent ist er zur Liga-Halbzeit der Topmann zwischen den Stangen - knapp vor Deutschlands "Titan" Andreas Wolff.
"Vom Gefühl her bin ich viel besser als im vergangenen Jahr. Du musst hier performen, mehr fokussieren - und das in jedem Training."
(Text wird unterhalb des Videos fortgesetzt)
Die Österreicher im großen Handball-Deutschland
Wenig überraschend hat er sich auch beim zweifachen Meister schnell zum Liebling der Fans entwickelt. Ein derart reibungsloser Wechsel ist keine Selbstverständlichkeit.
"Er hat von Anfang an geliefert und sich auch als Person weiterentwickelt", meinte Lukas Hutecek, Mannschaftskollege in Lemgo wie im Team. Beim Transfer hatte der gleichaltrige Niederösterreicher seine Finger im Spiel, und er fühlt sich bestätigt. "Ich habe mir ohnehin nur wenige Sorgen gemacht."
"Manche finden das vielleicht überheblich"
Zumindest nach außen hin macht sich auch Möstl keine Gedanken. Ohnehin ist er nicht für seine Zurückhaltung, sondern seinen unorthodoxen Stil und die eine oder andere Showeinlage beliebt. "Wenn ich einen Ball halte, lass ich mich fünf Minuten feiern", sagt er. "Ich bin selbstbewusst und extrovertiert, manche finden das vielleicht überheblich."
Derzeit scheinen der Karriere Möstls kaum Grenzen gesetzt. Er selbst würde am liebsten "mindestens bis 40" spielen. Am besten in der Champions League, auch dem deutschen Meistertitel wäre er nicht abgeneigt.
Eines hat er jedenfalls schon erreicht: das Ende von nervigen Vater-Sohn-Vergleichen. "Ich hoffe, dass Constantin einmal nicht der Sohn von Werner ist, sondern ich der Vater von Constantin", hatte der Herr Papa noch 2023 gesagt. Der Wunsch ist in Erfüllung gegangen.