NFL-Playoffs: New Orleans ringt die Eagles nieder

Der amtierende Super-Bowl-Champion ist entthront, die New Orleans Saints stehen im Championship Game der NFC.

In den Divisional Playoffs der NFL ringt das Team aus Louisiana Titelverteidiger Philadelphia Eagles mit 20:14 nieder.

Die Gäste schocken die Saints dabei mit einem Blitzstart, indem sie im ersten Viertel mit 14:0 in Führung gehen. Danach geht bei der Offense rund um Super-Bowl-MVP Nick Foles jedoch nur noch wenig.

Der Saints-Angriff rund um Quarterback-Legende Drew Brees nimmt indes Fahrt auf und bringt durch Touchdowns von Keith Kirkwood und Michael Thomas beziehungsweise zwei Field Goals von Wil Lutz genügend Punkte aufs Scoreboard.

Eine bittere Foles-Interception beendet in der Schlussphase die mögliche Aufholjagd von Philly.

Im Championship Game der NFC empfängt New Orleans am kommenden Sonntag die Los Angeles Rams.

NEW ORLEANS SAINTS (1) - PHILADELPHIA EAGLES (6) 20:14

SCORING:

Q1:

0:7: Jordan Matthews - 37-Yard-Pass von Nick Foles (10:49 Minuten)

0:14: Nick Foles - 1-Yard-Lauf (4:37 Minuten)

Q2:

7:14: Keith Kirkwood - 2-Yard-Pass von Drew Brees (7:23 Minuten)

10:14: Wil Lutz - 45-Yard-Field-Goal (0:06 Minuten)

Q3:

17:14: Michael Thomas - 2-Yard-Pass von Drew Brees (1:44 Minuten) 

Q4:

20:14: Wil Lutz - 39-Yard-Field-Goal (10:32 Minuten)

Keine Foles-Magie in der Schlussphase

Wer ist heiliger? "Saint Nick" Foles, der Playoff-Heilsbringer der Eagles, oder die Saints? Diese Frage stellte sich vor der Partie.

Die Antwort lieferte die Schlussphase. Nach dem aus Philadelphias Sicht zauberhaften Ende der vorwöchigen Wildcard-Partie bei den Chicago Bears bekam Foles wieder die Gelegenheit für seine inzwischen schon berühmt-berüchtigte Playoff-Magie.

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Bei sechs Punkten Rückstand bekam er den Ball und setzte dazu an, die Eagles über das Feld zu führen - ein Touchdown plus Extrapunkt hätte Philly in Führung gebracht.

Doch diesmal war the magic over, wie es so schön heißt. Star-Receiver Alshon Jeffery, normalerweise eine verlässliche Anspielstation, flutschte ein schöner Foles-Pass durch die Hände, als hätte er eine Ball-Allergie. Cornerback Marshon Lattimore sagte Danke, mit dieser Interception war die mögliche Aufholjagd und somit auch das Spiel zu Ende, bevor es richtig dramatisch werden konnte.

Kapitaler Fehlstart der Saints

Dieses Match war bereits die zweite Begegnung der beiden Teams in dieser Saison. In der Regular Season zerlegten die Saints die damals krisengeschüttelten Eagles nach allen Regeln der Kunst mit 48:7.

Dass es diesmal wesentlich enger werden würde, war absehbar, schließlich präsentierte sich Philadelphia in den vergangenen Wochen in guter Form. Foles rettete sein Team in Vertretung des verletzten QBs Carson Wentz in die Playoffs und der Sieg in Chicago ließ die Vermutung aufkommen, dass sich Football-Geschichte wiederholen könnte - in der Vorsaison hatte der Backup als Wentz-Vertreter für das Super-Bowl-Wunder der Eagles gesorgt.

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Ihr blaues Wunder erlebten die Saints im ersten Quarter dieser Partie, schließlich legten die einen kapitalen Fehlstart hin. Gleich im ersten Spielzug erlaubte sich Brees eine Interception, was die Eagles in der Folge bestraften.

Ein 37-Yard-Touchdown-Pass von Foles auf Jordan Matthews brachte den Titelverteidiger in Führung. Per Quarterback-Sneak legte Foles im nächsten Drive gleich den nächsten Touchdown nach.

Zwei Weckrufe für New Orleans

Somit stand es 14:0 für die Gäste, ehe die gefährliche Saints-Offense überhaupt ihren ersten Raumgewinn verzeichnen konnte. Außerdem: Die Eagles haben in ihrer Historie zuvor alle zwölf Playoff-Spiele gewonnen, in denen sie sich einen 14-Punkte-Vorsprung herausgespielt hatten.

Serien enden bisweilen. Dies musste Philly in der Folge erleben. Denn ab diesem Zeitpunkt lief offensiv wenig bis gar nichts zusammen.

NEW ORLEANS SAINTS:

Unter anderem leistete sich Foles im zweiten Quarter eine Interception, die als eine Art Weckruf für New Orleans durchgeht - es war der erste abgefangene Pass von Lattimore an diesem Abend.

Der zweite Weckruf kam durch mutiges Playcalling von Head Coach Sean Payton, der bei einem vierten Versuch einen Fake-Punt mit dem mobilen Playmaker Taysom Hill ansagte und damit Erfolg hatte.

Überragender Thomas krönt sensationellen Drive

Langsam begann nun auch die offensive Maschinerie um Brees zu laufen. Mit einem TD-Pass auf Kirkwood und einem Lutz-Field-Goal gelang es, bis zur Pause den Rückstand auf 10:14 zu verkürzen.

Im dritten Viertel gelang dann ein beeindruckender und letztlich vorentscheidender Drive, der 18 Spielzüge lang dauerte und unglaubliche 11:29 Minuten von der Uhr nahm. Dies war der längste Drive in einem Playoff-Spiel seit 19 Jahren - und vor allem endete er mit einem Touchdown.

PHILADELPHIA EAGLES:

Michael Thomas fing einen 2-Yard-Pass und krönte damit seine phänomenale Leistung. Der Superstar-Receiver fing 12 Pässe für 171 Yards und half immer wieder in kritischen Situationen mit tollen Catches, die Saints-Offense auf dem Feld zu belassen.

Im vierten Quarter verabsäumte es New Orleans, mit genügend Nachdruck auf die Vorentscheidung zu drängen, sprich einen weiteren Touchdown zu erzielen. Lutz erhöhte mit seinem zweiten Field Goal auf 20:14, verschoss rund drei Minuten vor Schluss jedoch aus 52 Yards, was den Eagles die Chance auf einen siegbringenden Drive einräumte.

Zweite Super Bowl für Brees?

Diese nutzten sie jedoch nicht, weshalb die Saints von der zweiten Super-Bowl-Teilnahme in der Ära von Payton und Brees träumen dürften. Vor neun Jahren triumphierten sie im Endspiel gegen die Indianapolis Colts.

Gegen die Rams kommt es zum Gipfeltreffen zwischen Nummer 1 und Nummer 2 der NFC. Auch dieses Duell gab es in der Regular Season bereits, die Saints entschieden das Kräftemessen zweier starker Offenses mit 45:35 für sich.