news

User Endzone: Fans der Fantastischen Vier?

Episode #4: Es könnte alles so einfach sein, ist es aber nicht. Spaß mit Seattle und Detroit. Kontroverse Entscheidung der Ravens.

User Endzone: Fans der Fantastischen Vier? Foto: © getty

Da sind wir wieder!

Auch nach Week 4 in der NFL gibt es viel zu besprechen

Gut also, dass es die "User Endzone" gibt - das NFL-Format von EUCH für EUCH.

Zwei User geben in verschiedenen Kategorien ihre Expertisen, Meinungen und Ansichten zum besten.

Wir freuen uns auf eure Rückmeldungen und gerne auch Anregungen, schließlich will auch dieses Format weiterentwickelt werden.

Die Hosts in Week 4: "kloisg11" und "marver711".

USER MARVER711:

Seattle Seahawks (2:2) vs. Detroit Lions (1:3) 48:45
 
Auch wenn es sich hier um zwei der schlechteren Teams dieses Jahr handelt, war dieses Spiel ein Offensivspektakel mit jeder Menge Highlights. Meine Sympathien für die Lions steigen mehr und mehr.

Die Lions erinnern sehr an die Miami Dolphins aus der 2019er Saison. Die Offense macht bereits jede Menge Spaß und es ist alles andere als einfach, gegen die Lions zu gewinnen. Außerdem scheut auch HC Dan Campbell kein Risiko und ließ wie etwa in diesem Spiel einen Fake-Punt ausspielen. Sogar Jared Goff sieht wieder wie ein brauchbarer QB aus, auch wenn er vermutlich im nächsten Jahr Konkurrenz von einem Rookie bekommen wird.

In diesem Spiel hat‘s für die Lions nicht gereicht, weil die Defense leider (noch) zu schwach war und die Seahawks offensiv ebenfalls eine tolle Leistung zeigten. Auch wenn solche Leistungen kaum jemand von QB Geno Smith erwartet hatte, überraschte er diese Saison nicht zum ersten Mal. Im Spiel selbst führten die Seahawks zu Beginn des dritten Viertels bereits mit 30:15.

Die Lions ließen sich nicht unterkriegen und starteten die Aufholjagd. Bei noch 2 Minuten zu spielen erhöhten die Seahawks wieder 48:38. Die Lions kämpften aber weiter und verkürzten eine Minute vor Schluss nochmals, der Onside Kick blieb anschließend bei den Seahawks und diese spielten das Spiel souverän zu Ende. Beide Teams machen dieses Jahr richtig Spaß und liefern absolut sehenswerte Partien ab. Gerne mehr davon!

Cincinnati Bengals (27:15 Sieg gegen die Miami Dolphins)

Sowohl die Bengals, als auch die Dolphins gingen mit Selbstvertrauen nach starken Siegen in der Vorwoche in diese Partie. Die Offense der Bengals lieferte das vermutlich beste Spiel dieses Jahr ab.

Vor allem die O-Line lieferte endlich einmal starke Protection für Joe Burrow. Wozu er dann im Stande ist, zeigte er in dieser Partie sehenswert. Er verteilte den Ball gut, machte kaum Fehler und warf 2 TD-Pässe - beide davon auf WR Tee Higgins. Doch nicht nur die Offense, auch die Defense lieferte ihren Beitrag und hielt die Dolphins bei gerade einmal 15 Punkten.

Dies hatte aber leider auch mit einer erneuten Verletzung von Tua Tagovailoa zu tun. Safety Vonn Bell lieferte ein tolles Spiel und fing zwei INT. Dank der Niederlage der Ravens ist die Division weiterhin komplett offen. Mit Leistungen wie jene gegen die Dolphins können die Bengals auf jeden Fall um den Division-Sieg mitspielen.

Miles Sanders (RB, Philadelphia Eagles (134 Rushing Yards, 2 TDs, 22 Receiving-Yards)
 
Die Auswahl war dieses Mal richtig schwierig. Auch Josh Jacobs (RB, Las Vegas Raiders) oder etwa Justin Jefferson (WR, Minnesota Vikings) hätten sich hier eine Nominierung verdient. Die Wahl fiel dieses Mal auf Miles Sanders.

Dieser steht sinnbildlich für ein sehr ausgewogenes Eagles Team dieses Jahr. QB Jalen Hurts lieferte sein vermutlich schwächstes Spiel dieser Saison. Dann übernimmt eben ein anderer Spieler wie Sanders.

Die Eagles setzten in diesem Spiel mehr auf den Run, Sanders alleine bekam dafür 27 mal den Ball! Trotzdem reichte es am Ende für über 130 Rushing Yards und im Schnitt für 5 Yards pro Run. Mit solchen Leistungen und dieser starken Defense kann es allgemein sehr weit gehen diese Saison!

Baltimore Ravens (20:23-Niederlage gegen die Buffalo Bills)

Das mit großer Vorfreude erwartete Spiel hielt, was es versprach. Auch wenn man natürlich gegen die Bills verlieren kann, habe ich mich wegen der Art und Weise, wie das Spiel verloren wurde, für die Ravens als Loser of the Week entschieden.

Die Partie hätte für die Ravens kaum besser beginnen können. Bereits der dritte Spielzug endete in einer INT von Bills QB Josh Allen. Die Ravens hatten anschließend kaum Mühe und scorten dank eines TD-Passes von Jackson auf Dobbins zuerst. Die Bills konnten nur verkürzen und mussten zusehen, wie die Ravens enteilten. Zur Halbzeit stand es bereits 20:10 für die Ravens.

Die Ravens bekamen in der zweiten Halbzeit keinen Zugriff mehr aufs Spiel und vor allem auch keinen Zugriff auf Josh Allen. Dieser ließ die Defense der Ravens ein ums andere Mal schlecht aussehen. 4 Minuten vor Schluss ließ Ravens HC John Harbaugh beim Stand von 20:20 einen 4 und 2 an der Bills 2 Yard Linie ausspielen. Die Entscheidung ist grundsätzlich nachvollziehbar, leider endete der Spielzug aber in einer INT und Touchback Bills. Diese rollten anschließend übers Feld und kickten kurz vor Ende das entscheidende Field Goal.

Ich mache mir grundsätzlich keine Sorgen um die Ravens, für die Playoffs wird es ziemlich sicher reichen. Das Spiel sollte aber als mahnendes Beispiel dienen, was passiert, wenn die Offense 0 Punkte in einer Halbzeit macht und auch die Defense nicht über das ganze Spiel abliefern kann. Jackson hatte bei 29 Pässen nur 144 Passing Yards und 2 INT. Auch von ihm muss nun wieder mehr kommen.


USER KLOISG11

New Orleans Saints (1-3) vs. Minnesota Vikings (3-1) 25:28

Minnesota scheint ein Fan der Fantastischen Vier zu sein. Frei nach dem Motto: „Es könnte alles so einfach sein - ist es aber nicht“ hatten die Vikings wieder einiges zu zittern. Während der erste Drive gelungen mit einem TD samt Extrapunkt zum 7:0 vollendet wurde, dauerte es bis ins vierte Viertel um einen weiteren TD-Drive folgen zu lassen. Dazwischen gelangen zwar vier Field Goals – insgesamt waren es fünf – doch die Entscheidung hätte nicht erst zwei Sekunden vor Schluss fallen müssen.

Die Saints traten stark ersatzgeschwächt im Tottenham Hotspur Stadium an. Sowohl Starting-QB Jameis Winston als auch der wiedererstarkte Michael Thomas und Star-Running-Back Alvin Kamara fehlten. Zudem läuft es bei den Saints noch nicht rund: Die Defense ist zwar solide, doch die Offense hat bis auf das Schlussviertel heuer kaum gepunktet.

Nach der angesprochenen 7:0-Führung der Vikings gelang es den Saints auf 7:7 auszugleichen und nach einem Field Goal zum 10:7 der Vikings hatten die Saints sogar noch vor der Halbzeit die Möglichkeit in Führung zu gehen. Doch Andy Dalton – ja, dieser Andy Dalton – verlor den Ball und Minnesota ging mit Field Goal #3 13:7 in die Pause.

Nach der Halbzeit änderte sich am Bild wenig. Minnesota hatte mehr vom Spiel, auch weil die Saints wussten, sich das Leben schwer zu machen. Neben einem Fumble produzierten die Saints 10 Flaggen für insgesamt über 100 Yards – die eine oder andere Flagge wurde für meinen Geschmack zu schnell geworfen.

Trotz des mehrheitlichen Ballbesitzes, gelang es Minnesota erst knapp vier Minuten vor Schluss mit dem – angesprochenen – zweiten TD in Führung zu gehen. Aufgrund des verpassten PATs hatten die Saints aber die Möglichkeit, das Spiel mit einem Field Goal auszugleichen und so gelang Wil Lutz ein 60 Yard Field Goal zum 25:25.

2-Minute-Drives kann Cousins, und so schaffte er es auch die Szenerie für ein fünftes Field Goal vorzubereiten. Mit noch 24 Sekunden auf der Uhr und ohne Timeouts gelang es den Saints aber abermals in Field-Goal-Range zu kommen.

Will Lutz hatte die Chance, die Partie mit einem 61-Yard-Field-Foal in die Overtime zu schicken: Snap good, hold good and the kick … hits die left Upright, than the cross bar … aaand No Good. Vikings win it.

Wie gesagt, es könnte so einfach sein.

New York Jets (24:20-Sieg gegen die Pittsburgh Steelers)

Ja, es gibt bessere Teams, aber wie oft hat man bei den Jets schon die Gelegenheit sie als "Team of the Week" zu präsentieren?

Vor allem da die Jets bereits mit 10 Punkten vorne lagen, dann wieder 10 Punkte hinten waren, um schlussendlich im vierten Quarter 14 Punkte in Serie zu erzielen und als Sieger vom Platz zu gehen.

Hervorzuheben ist vor allem Zach Wilson. Nach Anlaufschwierigkeiten schaffte es der 23-Jährige in seinem ersten Saisonspiel aber zur richtigen Zeit durchzustarten.

Rashaad Penny (RB - Seattle Seahawks - 17 Carries, 151 Rushing-Yards, 2 TDs, 6 Receiving-Yards)

141 Yards - das war die Ausbeute vom Seahawks RB in dieser Saison. Zumindest bis zum vierten Spieltag. In einem der punktereichsten Spiele der letzten Jahre schaffte es Penny endlich an die letzte Saison anzuschließen.

Ob die Yards und TDs der Detroit Defense oder einem wiedererstarkten Penny zuzuschreiben sind, wird sich nächste Woche gegen die Saints zeigen.

Jacksonville Jaguars (21:29 gegen Philadelphia Eagles)

Ja, gegen Philadelphia kann man verlieren. Man kann auch nach einer 14:0-Führung verlieren. Aber dabei eine Interception und vier Fumbles zu produzieren, ist nett gesagt „zu viel“.

Aja und alle Turnover gehen auf das Konto von Trevor Lawrence. Wie man für einen Sieg ein Team benötigt, benötigt man auch für eine Niederlage ein ganzes Team, daher steht Trevor nicht alleine in dieser Rubrik.

Der Second-Year-QB zeigt immer wieder sein Talent, ein paar Spiele scheint er aber noch zu brauchen.

PETER ALTMANN:

SENF DER WOCHE:

1.) Okay, Hand aufs Herz: Wer hatte nicht einen ganz bestimmten Gedanken, als sich der Starting-Quarterback der New England Patriots verletzte und für ihn ein blasses Milchgesicht, von dem zuvor nicht wirklich jemand etwas gehört hatte, ins Spiel kam - und seine Sache nicht mal so schlecht gemacht hat. Zumindest ausreichend gut genug, damit die Green Bay Packers zu Hause in die Verlängerung mussten.

Ein schneller Check bei Google und vor allem Twitter macht sicher, dass angesichts des NFL-Debüts von Bailey Zappe ganz ganz viele an Tom Brady dachten, der einst für den verletzten Drew Bledsoe ins Spiel kam. Gut, Geschichte kann sich schon wiederholen, aber im konkreten verlangen wir vom jungen Mann mal lieber keine sieben Titel.

2.) Ähm, Entschuldigung, liebe Dallas Cowboys - nein, das war nicht so gemeint, als ich nach der Verletzung von Dak Prescott in Week 1 eure Saison für beendet erklärt habe. Und mit mir 54 Prozent unserer User in unserer Abstimmung. Das waren immerhin nur knapp mehr als die Hälfte. Weitere 19 Prozent waren der Meinung, dass die Cowboys einen neuen Head Coach brauchen und deren 16 Prozent, dass die Zeit von Jerry Jones vorbei wäre...

ABER: Sieben Prozent von uns allen glaubten, dass ihr es noch in die Playoffs schafft! Und drei Prozent meinten, dass ihr eh einen tollen Head Coach habt. Soll heißen: Satte zehn Prozent der User-Endzone-Community haben weiter an euch geglaubt. Ich würde sagen, dass ist mehr als in der restlichen NFL-Welt.

Also samma wieder gut. Denn natürlich hätten wir ahnen müssen, dass Cooper Rush seine Sache nicht so schlecht machen und die folgenden drei Spiele gewinnen würde. Kombiniert mit einem Match aus der Vorsaison, hält er nun bei einer Bilanz als Starter von 4-0, womit er den Rekord für die meisten Quarterbacks-Starts ohne Niederlage hält - ja, es gibt echt für alles eine Statistik. Er dürfte die Cowboys also als Playoff-Contender an Prescott übergeben.

3.) DAS hier wird übrigens noch ein Touchdown-Pass - WOW! Irgendwas war mal zwischen den Buccaneers und Kansas City im Raymond James Stadium zu Tampa Bay. Patrick Mahomes ist die Revanche jedenfalls eindrucksvoll gelungen.

4.) Heute hab ich's mit dem Herzeigen von geilen Szenen. Ich schreibe selbst immer vom ultimativen Mannschaftssport, aber Deebo Samuel gehört zu jenen Athleten, die bisweilen mit ihren Einzelleistungen auffallen.

So verhalf er den San Francisco 49ers zu einem Sieg gegen die Los Angeles Rams - bei der bisherigen Ausbeute der Niners-Defense ist es fast schon ein Kunststück, dass erst der zweite Sieg herausgeschaut hat. Wobei die Gründe ja bekannt sind...

5.) DK Metcalf wird vom Feld geführt. Ist der Superstar-Receiver der Seattle Seahawks schwer verletzt? Nö! Er musste ganz, ganz dringend auf die Toilette und der Weg dorthin ist angeblich in keinem NFL-Stadion länger als im Ford Field. Clever, so spart man Energie! Also die eigene zumindest.

6.) Wie schön, wenn man bereits eine Woche nach der Abstimmung ein messbares und korrektes Endergebnis präsentieren kann.

Es ging darum, welches Team am längsten ohne Niederlage bleiben würde. Die Miami Dolphins verloren bereits am Donnerstag, die Philadelphia Eagles gewannen am Sonntag und haben als einziges Team die Null stehen.

54 Prozent von euch haben letzte Woche auf Philly getippt. 46 Prozent lagen mit Miami daneben.

 

Die Frage in dieser Woche beschäftigt sich mit den Indianapolis Colts, die man getrost unter den massiven Enttäuschungen des ersten Saison-Viertels einordnen kann. In Week 4 zog man ohne Bernhard Raimann gegen Tennessee den Kürzeren.

Gleichzeitig ist in dieser so ausgeglichenen Saison noch alles drinnen, gerade in der AFC South hält kein Team bei mehr als zwei Siegen. UND: Die Colts sind das Team, das die Kansas City Chiefs geschlagen hat - was man angesichts der sonstigen Form der beiden Franchises schon verwunderlich finden kann.

Wie auch immer: Werden wir die Colts und somit auch Raimann im Jänner in den Playoffs erleben?




Kommentare