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User Endzone: Wie konnte das passieren?

Diese Frage stellt sich in Las Vegas sowie in der kompletten AFC North. User Endzone:

User Endzone: Wie konnte das passieren? Foto: © getty

Da sind wir wieder!

Auch nach Week 2 in der NFL gibt es viel zu besprechen

Gut also, dass es die "User Endzone" gibt - das NFL-Format von EUCH für EUCH.

Zwei User geben in verschiedenen Kategorien ihre Expertisen, Meinungen und Ansichten zum besten.

Wir freuen uns auf eure Rückmeldungen und gerne auch Anregungen, schließlich will auch dieses Format weiterentwickelt werden.

Die Hosts in Week 2: "AustrianViking" und "Sportfan_1990".

USER SPORTFAN_1990

Baltimore Ravens (1-1) vs. Miami Dolphins (2-0) 38:42

Halleluja! Dieses Spiel hatte alles, was wir an der Faszination Football lieben. Nach drei Vierteln sahen die Baltimore Ravens wie die sicheren Sieger aus. Aber alles der Reihe nach: Baltimore war schon nach dreizehn Sekunden in Führung. Devin Duvernay eröffnete das Spiel mit einem 103 Yard Kick-off Return Touchdown.

Nach dem zwischenzeitlichen Ausgleich durch Jaylen Waddle starteten die Ravens ein Feuerwerk im zweiten Viertel. Ein 75 Yard Touchdown Pass, eine Interception und zwei längere Drives beendeten eine erste Halbzeit mit dem Zwischenstand von 28:7 für die Ravens. Im dritten Viertel konnten beide Mannschaften jeweils mit einem Touchdown scoren – sehenswert war jener der Ravens.

Ein starker Drive der Dolphins leitete das Comeback ein. Nachdem die Ravens beim Ausspielen des vierten Versuchs gescheitert sind, konnte ein langer Pass von Tua Tagovailoa auf Tyreek Hill den Rückstand auf 7 Punkte verkürzen. Ein Run für minus zwei Yards und zwei Incompletions später hatten die Dolphins wieder den Ball.

Die Ravens haben komplett auf den tief laufenden Hill vergessen. Ein 60 Yard Touchdown glich das Spiel aus. Nachdem Justin Tucker die Ravens wieder in Führung gebracht hatte, konnten die Dolphins in einem zwei Minuten Drive den entscheidenden Touchdown auf Waddle erzielen.

Das vierte Viertel gewannen die Dolphins mit 28:3. Seit 2006 gab es kein Team mehr, welches im 4. Quarter einen 21 Punkte Rückstand zu einem Sieg umgewandelt hat.

Tyreek Hill konnte 11 Catches für 190 Yards und zwei Touchdowns verbuchen. Sein kongenialer Partner Jaylen Waddle konnte 11 Catches für 171 Yards und zwei Touchdowns erzielen. Unfassbare 32 Mal wurden beide Spieler zusammen angespielt. Natürlich profitiert Tua von diesen beiden Speedstern, aber auch seine Leistung war beeindruckend. Er konnte für 469 Yards werfen und erzielte 6 Touchdowns (2 Interceptions).

Jacksonville Jaguars (24:0-Sieg gegen die Indianapolis Colts)

Wann haben wir zuletzt einen Zu-Null-Sieg der Jacksonville Jaguars erlebt? Die Antwort gibt es weiter unten im Text. Nach dem turbulenten Jahr unter Urban Meyer und dem zweimaligen Abschneiden als schlechtestes Team der NFL haben die Jaguars nun einen weiteren Schritt in die richtige Richtung gemacht.

In einem dominanten Auftritt konnte man den inferioren AFC South Rivalen Indianapolis Colts mit 24:0 nach Hause schicken. Aber Achtung, liebe Jaguars Fans! Die letzte Heim-Niederlage gegen die Colts ist auch schon acht Jahre her, obwohl man jedes Jahr gegen sie spielt. Erst in den nächsten Wochen wird man sehen, wie weit dieses Jaguars-Team wahrlich schon ist und ob wir in dieser Saison dieses Team öfters in dieser Kategorie erleben werden.

Eine Antwort zu meiner Eingangsfrage bin ich euch noch schuldig. Am 2. Dezember 2018 konnten die Jaguars zuletzt ein Spiel zu Null gewinnen. Wer war der damalige Gegner? Richtig: Die Indianapolis Colts! Übrigens der damalige Starting Quarterback der Jaguars war Cody Kessler! Wer kennt ihn nicht?

RAIMANN IM FOKUS:

Genau mit diesen Colts sind wir – die österreichischen Football-Fans – seit dem diesjährigen Draft eng verbunden. Nach einen gelungenen Debüt in der vergangenen Woche konnte Bernhard Raimann am Sonntag 15 Snaps verbuchen. Es war ein Snap weniger als in der vergangenen Woche, aber prozentual gesehen waren es um 13 Prozent mehr offensive Snaps als letzte Woche. Insgesamt war er am Sonntag in 30 Prozent der offensiven Snaps am Feld.

Die Offensive Line der Colts hatte einen sehr schwachen Tag. 5 Sacks und 11 QB Hits musste Matt Ryan einstecken, der größte Konkurrent um die Left Tackle Position Matt Pryor sah sehr wackelig aus. Wenn das so weiter geht, dann ist es nur eine Frage der Zeit, wann Raimann als Starter übernimmt.

Aidan Hutchinson (DE - Detroit Lions - 3 Sacks, 6 Tackles, 2 Tackles for Loss, 3 QB Hits)

Der Nummer 2 Overall Pick aus dem vergangenen Draft konnte am Sonntag drei Sacks in der ersten Halbzeit verbuchen. Er war der Hauptgrund, warum die Offense der Commanders rund um Quarterback Carson Wentz erst im dritten Viertel Punkte aufs Scoreboard anschreiben konnte. Nach zwei Spieltagen kann man schon behaupten, dass Hutchinson den davor nicht vorhandenen Pass Rush der Lions wiederbelebt hat.

In den User Predictions vor der Saison haben einige unserer Schreiber Hutchinson als Defense Rookie of the Year prophezeit. Wenn er weiterhin so performt, dann hat er gute Chancen auf den Award.

Stellvertretend könnte man hier auch seinen Kollegen Amon-Ra St.Brown erwähnen. Er führte die Lions offensiv an und fing 9 Pässe für 116 Yards und 2 Touchdowns. Zusätzlich war der Deutsch-Amerikaner auch noch der Leading Rusher der Lions. Weitere 68 Yards konnte er am Boden erlaufen.

Die Detroit Lions sind absolut auf dem richtigen Weg. Viel junges Talent auf verschiedenen Positionen, welches nur mehr auf den richtigen Quarterback wartet, der diese Franchise zum anhaltenden Erfolg führen kann. Auf jeden Fall hätten sich es die leidgeprüften Lions Fans verdient, stimmt's Neo? ;-)

AFC North bzw. Cleveland Browns (30:31-Niederlage gegen die New York Jets)

Normalerweise nehmen wir in dieser Kategorie immer nur ein Team. Dieses Mal nehme ich eine ganze Division. Ich hatte die AFC North in der AFC Preview analysiert und in dieser Woche haben alle vier Teams maßlos enttäuscht.

Der Super Bowl Teilnehmer des letzten Jahres – Cincinnati Bengals - verliert gegen Prescott-lose Cowboys – mehr lest ihr bei meinem Kollegen AustrianViking.

Die Ravens haben einen kompletten 4th Quarter Meltdown und verlieren nach 21 Punkte Vorsprung noch gegen die Dolphins – siehe Game of the Week.

Die Steelers verlieren bei den Patriots mit 14:17. Hier ist vor allem die Offensive zu kritisieren. Nur 4,2 Yards pro Play konnte die Offense verbuchen.

Aber alles überstrahlten die Browns. Es ist einfach unfassbar, wie sie das Spiel gegen die Jets noch hergeschenkt haben. Hier ein kurzer Überblick, was alles in den letzten paar Minuten des Spiels schief gelaufen ist.

2:09 min im letzten Viertel noch zu spielen. Die Browns führen mit 24:17 gegen die New York Jets, haben den Ball an der gegnerischen 24 Yard Line bei 2nd & 6. Die Jets mussten soeben ihr letztes Timeout nehmen. Hunt läuft über links über 12 Yards, erreicht ein neues First Down, stolpert aber ins Out. Daraufhin bleibt die Zeit bei 2:02 stehen. Wäre Hunt am Feld zu Boden gegangen, hätten die Browns zum Sieg abknien können. Nächster Spielzug läuft Chubb über links, lässt einen Gegenspieler an der 2 Yard Linie aussteigen, aber entscheidet sich für den Touchdown. Zu diesem Zeitpunkt hatten die Jets eine 0,3 % Siegchance. Der Extra Punkt wurde vom Rookie-Kicker Cade York vergeben.

Zwei Plays später vergessen die Browns auf Corey Davis und der bedankt sich, indem er einen 66 Yard Pass von Joe Flacco in die Endzone trägt. Neuer Zwischenstand 24:30 aus Sicht der Jets bei noch 1:22 min zu spielen. Die Folge daraus: Es muss ein Onside Kick her. Die Browns stellen hierfür ihren besten Wide Receiver – Amari Cooper – ins Special Team. Jener Cooper verabsäumt den Ball zu sichern und die Jets erobern den Ballbesitz zurück. Eine Minute und neun Plays später findet Flacco den Rookie Garrett Wilson in der Endzone zum Ausgleich. Im Gegensatz zum Rookie York verwandelt Zuerlein den Extrapunkt zur Führung.
Brissett riskierte danach zu viel und wurde zum Abschluss noch intercepted. Die Browns verlieren somit eine Partie, die man nicht mehr verlieren darf.

Hier könnt ihr euch den letzten Touchdown von Chubb nochmals anschauen. Sollte er bzw. im Play davor Hunt nicht zu viel riskieren und früher zu Boden gehen um das Spiel zu beenden? Oder war es die richtige Entscheidung und die Browns hat einfach nur das Schicksal ereilt? Ich bin gespannt auf eure Meinungen im Kommentarbereich.


USER AUSTRIANVIKING:

New Orleans Saints (1-1) vs. Tampa Bay Buccaneers (2-0) 10:20

Drei Viertel Football, wie ich ihn liebe – und dann war der alte Jameis Winston zurück.

Ein Division-Duell vom feinsten erlebten die Zuseher im Ceasers Superdome in New Orleans.

Ok, spielerisch war es vielleicht nicht unbedingt das Gelbe vom Ei, dafür hatte es aber alles andere, was ein gutes Football Spiel ausmacht.

Zwar begann das Spiel vielversprechend mit einem Saints Field Goal im ersten Drive, anschließend folgte punktemäßig aber eine Dürre, welche bis Mitte des dritten Viertels andauerte. Da schafften es die Bucs mit einem mühsamen Drive per Field Goal auszugleichen. Übrigens die ersten Bucs Punkte gegen die Saints seit 6 Vierteln.

Generell war es ein äußerst zähes Spiel für die beiden Offenses, welche ihre PS, auch aufgrund der gut & teils hart gespielten Defenses, nicht auf das Feld bringen konnten. Exemplarisch dafür steht das zweite Quarter, in welchem sämtliche Drives mit Punts endeten und beide Teams bei 29 Plays insgesamt nur 66 Yards Raumgewinn erzielen konnten.

Alles in allem ein klassisches Low-Scoring Game zweier Division Rivalen, mit dem Highlight, dass Tom Brady wieder mal eines der Surface Tablets zertrümmert hat.

Aber ein Spiel hat bekanntlich vier Quarter – und in diesem ging es rund.

Da wäre erstmal der massive Brawl der beiden Teams, ausgelöst durch eine neue Runde in der Evans-Lattimore-Dauerfehde. Beide wurden ausgeschlossen, die Zebras konnten die beiden Teams mit Müh und Not trennen.

Tja und dann kam die Bucs Version von Jameis Winston wieder zum Vorschein – denn seine nächsten 9 Snaps hatten es in sich und entschieden das Spiel (RUN, INT|SACK, INT|PASS (22y), PASS (inc), PASS (11y), INT). Aus diesen 3 Interceptions machten die Bucs 17 Punkte und brachten sich so auf die Siegerstraße – der erste Regular Season Sieg der Bucs gegen die Saints seit Tom Brady in Tampa spielt.

Buffalo Bills (41:7-Sieg gegen die Tennessee Titans)

Wow - wer soll diese Bills stoppen? Die Titans waren es in der letzten Nacht nicht.

Was auch wenig überraschend war, hatte das Spiel doch bereits etwas von einem Trap Game für die Bills – nach dem herausragenden Auftaktsieg ein Heimspiel gegen die schwächelnden Titans, das muss eigentlich ein lockerer Sieg sein.

Der es dann auch war. Beeindruckend wie die Bills, angeführt vom überragenden Duo Josh Allen (26/38; 317 Yards; 4TD) & Stefon Diggs (12 Rec; 148 Yards, 3 TD), die Titans Defense auseinandernahm und gleichzeitig die eigene Defense Tannehill & Co zur Verzweiflung trieb und nach dem Opening Drive keine weiteren Punkte mehr zuließ.

Die Bills konnten sich sogar den Luxus leisten, den Großteil ihrer Starter ab Ende des dritten Drittels rauszunehmen.

Alles in allem also wieder eine extrem dominante Vorstellung und der nächste deutliche Fingerzeig an die Konkurrenz, wer aktuell das stärkste Team der Liga ist.

Kyler Murray (QB - Arizona Cardinals - 31/49, 277 Passing Yards, 1TD-Pass, 1 INT, 28 Rushing-Yards, 1 TD)

Kyler Murrays Leistung war jetzt sicher nicht die beste an diesem Spieltag, aber doch ist er mein Spieler des Spieltages, da es nur durch seine individuelle Leistung möglich war, dass die Cardinals das Spiel gegen die Raiders gewinnen konnten und somit einen kompletten Fehlstart verhindert haben.

Die Cardinals und mit ihnen Kyler Murray spielten eine katastrophale erste Halbzeit – 0:20 hinten, nur 5 First Downs, 86 Total Yards – Murray 6/9, 53 Yards, 1 INT & 1 Sack.

Und doch haben Sie das Spiel gewonnen – nicht, weil sich jetzt die Leistung der Mannschaft um 100 Prozent gesteigert hätte, oder Kingsbury auf einmal phänomenal gecoacht hätte. Murray hat das Team geschultert und mit seinen teils irren Scramblings zurück in das Spiel gebracht und in die Overtime geführt.

Ich bin nicht unbedingt ein großer Fan von ihm und denke auch, dass es bei ihm nicht zur Elite reicht. Aber der Sieg am Sonntag geht zu einem großen Teil auf ihn zurück. Wenn er weiter so als Leader vorangeht, wird das viele kritische Stimmen, welche vermehrt nach diesem Vertragsklausel Theater aufgetreten sind, zum Schweigen bringen.

Los Angeles Chargers (24:27 gegen die Kansas City Chiefs)

Was machen wir mit den Chargers? Diese Franchise hat eigentlich alles – einen jungen & vor allem günstigen Top Quarterback, eine hochgerüstete Defense, einen innovativen Coach, gute Waffen in der Offense. Aber doch schaffen sie es nicht Spiele, in denen es darauf ankommt, auch zu gewinnen.

So auch diese Woche, als die Chiefs alles andere als ein gutes Spiel hinlegten, schafften es die Chargers trotzdem nicht sie zu schlagen und ein Statement in der Division zu setzen.

Nicht, dass die Chargers schlecht gewesen wären – aber es fehlte an Kleinigkeiten – da mal ein ungenauer Pass, dort mal zu konservativ bei 4th Down Decisions, dann mal eine potenzielle Interception fallen lassen, etc.

Diese Kleinigkeiten, gepaart mit einem offensiven Coaching, welches meiner Meinung nach nicht zum vorhanden Spielermaterial passt – man stelle sich nur mal Herbert in der aktuellen Miami Offense vor… - macht sie zu Losern der Woche.

Sie werden zwar heuer eine gute Rolle spielen und vermutlich relativ problemlos in die Playoffs einziehen. Damit es aber für mehr reicht, müssen auch mal solche Spiele gewonnen werden. Ansonsten wird sich das Championship Fenster schneller wieder schließen als ihnen lieb ist.

PETER ALTMANN:

SENF DER WOCHE:

1.) Haben wir vergangene Woche mit "War das schon das Spiel der Saison?" geteasert? Najaaaaaa.

Mit dem Wissen von heute würde ich trotz des verrückten Duells zwischen Steelers und Bengals vielleicht etwas defensiver agieren, denn Week 2 hatte einige denkwürdige Matches - und was Miami, die New York Jets (wirklich!) und Arizona in der Schlussphase geliefert haben, war schon - sagen wir mal - speziell.

Lasst mich kurz die Jets rauspicken, über die ich mich im Laufe der Jahre warum auch immer ein, zwei Mal lustig gemacht habe, die ich bei Head Coach Robert Saleh und seinem Staff jedoch in guten Händen sehe.

In der Theorie wirkte das schon in der Offseason ganz nett, gerade dieser Rookie-Jahrgang scheint ein interessanter zu sein. Jetzt ist die Frage, ob es endlich mal gelingt, aus einem Sieg wie diesem das nötige Momentum mitzunehmen.

Und mittelfristig wird halt sehr, sehr viel davon abhängen, ob der letztjährige Rookie-QB Zach Wilson die richtige Wahl war.

Nach seinem Krankenstand gibt es jedenfalls keine Ausrede, was seinen Supporting Cast in der Offense betrifft. Denn der ist wahrlich nicht mehr so schlecht, viel mehr sogar spannend und lässt mit Joe Flacco sogar einen pensionsreifen Altstar okay aussehen.

Christopher D. Ryan sitzt wieder vor dem NFL-Mikro

2.) Ganz und gar nicht pensionsreif ist in meinen Augen die Persönlichkeit, der die kommenden Zeilen gewidmet sind - gut, ich bin nicht ganz objektiv, denn wir sind seit bald zwei Jahrzehnten befreundet, aber ich kann mir vorstellen, dass sich einige Leute in meinem Alter so oder so ebenfalls freuen.

Denn Christopher D. Ryan wird kommende Woche nach 13 Jahren Pause sein Comeback geben und wieder einmal ein NFL-Spiel kommentieren.

Wer in den späten 90ern und den Nuller-Jahren die NFL-Übertragungen im ORF gesehen hat, kennt sich aus. Ich denke doch, dass man Christopher als den Pionier schlechthin, was diese Liga in Österreich betrifft, bezeichnen kann.

Er hat sich jedenfalls massiv dafür eingesetzt, dass die von ihm wirklich sehr geliebte NFL in Österreich im Free-TV zu sehen ist - und meine Vermutung ist, dass diese Übertragungen auch für einige unserer Leser das erste Kennenlernen dieser Liga waren.

Generell war es in meinen Augen die Basis dessen, was heute im deutschsprachigen Raum in Sachen NFL abgeht.

Ich darf behaupten, dass ich anno dazumal mitunter miterlebt habe, wie sich Christopher auf NFL-Live-Übertragungen vorbereitet hat. Wer sich mit großer Liebe fürs Detail selbst für den dritten Tight End der Indianapolis Colts interessiert, meint es wirklich ernst - schließlich könnte es ja sein, dass der einen 2-Yard-Pass von Peyton Manning zum Third Down fängt. Dann sollte man ein Schmankerl über ihn erzählen können.

Ob das passiert ist? Wahrscheinlich nicht. Aber ernsthaft: Diese intensive Beschäftigung mit der Materie war mir definitiv auch eine Lektion für unseren Beruf, den wir beide - behaupte ich mal - recht leidenschaftlich ausüben.

Schön für Christopher wäre halt, wenn er auch beim Thema Fantasy so viel Einsatz, Ehrgeiz und Leidenschaft zeigen würde - vielleicht wäre er dann erfolgreicher :-) Aber gut, lassen wir das... #dünneseis

Jedenfalls lange Rede, kurzer Sinn: Tom Brady vs. Aaron Rodgers am kommenden Sonntag bei den Kollegen von Puls4 mit Christopher D. Ryan und Michael Eschlböck, die den Altersschnitt der beiden Quarterbacks nur unwesentlich heben.

Mir blutet das Herz, dass ich es versäume, weil ich eine Konkurrenz-Veranstaltung im Happel-Stadion habe - alle anderen einfach nach dem Länderspiel umschalten und NFL schauen!

3.) Ich bin mal so frech und verrate, dass Christopher in einem seiner Fantasy-Teams Trey Lance und Elijah Mitchell hat - da kann man natürlich nur "gratulieren", wenn man zwei seiner geplanten Stützen schon nach Week 2 auf Krücken sieht.

Mutmaßlich ist es auch für die San Francisco 49ers bitter.

Wobei es wieder einmal der Beweis für das Motto "never say never" ist. Vorsichtig formuliert war es bekanntlich nicht der Plan der Franchise aus Kalifornien, dass Jimmy Garoppolo zu diesem Zeitpunkt noch auf dem Roster ist. Jetzt ist er plötzlich der Retter in der Not.

Und vielleicht lässt sich im Nachhinein sogar behaupten, dass er einen ansonsten für einen tiefen Playoff-Run gebauten Roster weiter geführt hat, als es Lance schon gelungen wäre.

Die Krux ist uns bleibt: Man sieht das Potenzial von Lance mit freiem Auge - ihm fehlt jedoch die Erfahrung, selbiges bereits konstant abzurufen (und 2022 wird er sie wieder nicht sammeln).

Gleichzeitig sind die Limits von Jimmy G wahrlich kein Geheimnis, aber er ist dafür mittlerweile abgezockt genug, um vieles mit Routine wett zu machen.

Man darf davon ausgehen, dass es jetzt wirklich sein letztes Jahr in der Bay Area wird. Wird es völlig unverhofft der große Wurf?

4.) Eieiei, hatte ich da letzte Woche in der Fragestellung zu unserer Umfrage an den Dallas Cowboys gezweifelt und völlig subtil auch noch meine Meinung untergebracht, dass ich Mike McCarthy nicht für das größte Coaching-Genie auf Erden halte?

Hmmm, sorry, es geht auch ohne Dak, alles super also in Texas - ich behaupte einfach das Gegenteil. Also außer was McCarthy betrifft, der wird nie mehr das größte Coaching-Genie auf Erden.

Satte drei (!) Prozent von euch haben bei der Abstimmung übrigens gewählt, dass die Cowboys "eigentlich eh einen tollen Head Coach" hätten - falls es jemand ernst gemeint hat, bitte um Outing samt Begründung.

Sieben Prozent trauten Dallas trotzdem den Playoff-Einzug zu. Ansonsten dominierte der Pessimismus. 54 Prozent stimmten dafür, dass die Cowboys ihre Saison quasi beenden können. 19 Prozent waren der Meinung, dass Dallas einen neuen Head Coach braucht, 17 Prozent plädieren für einen neuen Owner. Am Ende wirds Jerry schon richten. Oder auch nicht...


Die dieswöchige Frage ist natürlich ziemlich hypothetisch, da Lance 2022 nicht mehr auflaufen kann. Aber wären die Niners bei ihm in besseren Händen oder sind sie das beim viel erfahreneren Jimmy G?




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