Dieser Vikings-Kader will im ELF-Finale Geschichte schreiben
Es geht auch ohne NFL-Erfahrung
Obwohl die zwei besten Teams der ELF aufeinandertreffen, handelt es sich beim Spiel zwischen Rhein Fire und den Vienna Vikings schon ein wenig auch um ein Duell der Gegensätze. Während die Deutschen eher auf US-amerikanische Expertise vertrauen, bluten die Vikings rot-weiß-rot - und das seit vielen, vielen Jahren.
"Wir sind eine spezielle Organisation", so Calaycay. "Ich kenne Luis Horvath seit er neun Jahre alt ist, Aleks Milanovic seit er zwölf Jahre alt ist. Ich habe viele Spieler bereits im Nationalteam gecoacht, ich habe den Nationalteam-Headcoach (Anm. Max Sommer) hier als Offensive Coordinator. Nick Johansen ist mein einziger amerikanischer Coach und ich habe eine finnische Special-Teams-Coordinatorin mit Marianne Pahkala. Dort drüben (Anm. bei Rhein Fire) haben sie Ex-NFL-Coaches. Das sind große Unterschiede."
"Aber beide Wege können funktionieren", hat Calaycay die Final-Paarung als Beleg. Seinen Platz würde er dennoch nie eintauschen: "Ich bin hier seit 20 Jahren, und liebe es. Jetzt versuchen wir, gemeinsam Geschichte zu schreiben."
Geschichte können übrigens beide Teams schreiben. Egal ob die Vienna Vikings oder Rhein Fire, der Sieger des Endspiels darf sich auf jeden Fall neuer Rekord-Champion der European League of Football nennen.
Heimvorteil für Rhein Fire in Gelsenkirchen
Die Kulisse des Finalorts dürfte allerdings dem deutschen Final-Gegner in die Karten spielen. In der Arena auf Schalke in Gelsenkirchen werden über 40.000 Zuschauer erwartet, der Großteil davon wird wohl Rhein Fire supporten.
"Wir spielen in Deutschland gegen ein deutsches Team, das wird also sehr laut. Das ist unsere Chance, auf so einer Bühne zu zeigen, was wir können", so Calaycay. "Unser Fokus liegt auf der Ausführung, und darauf, unseren Job zu erledigen. Egal, ob es die größte Bühne mit 50.000 Zuschauern oder ein Regular-Season-Spiel ist. Da ist kein großer Unterschied dabei. Es sind 100 Yards, zwei Endzones, zwei Field Goals und die Hashmarks."
Und es sei jetzt auch nicht so, als hätten die Vikings bislang nur in leeren Arenen, ohne Lautstärke, gespielt. Unter anderem im Halbfinale gegen Paris: "Die Defense konnte gar nichts hören letzte Woche, weil es so laut war in der Generali Arena", so Calaycay.
"Am Ende des Tages einfach nur Football"
Quarterback Ben Holmes weiß, dass die Stimmung in Gelsenkirchen aber nochmal eine andere Hausnummer sein wird: "Es wird eine andere Atmosphäre sein. Wir wissen, dass hier und da etwas Nervosität dazukommen kann. Aber wir wissen, am Ende des Tages spielen wir einfach nur Football."
Die Vikings sehen sich gut gerüstet für das Endspiel. "Wir sind gesund wie noch nie", ist der Head Coach guter Dinge." Auch die Hochwasser-Katastrophe, die Niederösterreich und Teile Wiens in der vergangenen Woche heimsuchte, hat die Vorbereitungen auf das Endspiel nur geringfügig beeinflusst.
Einem tollen Finale sollte damit nichts mehr im Wege stehen.