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Mick Schumacher winkt Formel-1-Fahrerlaubnis

Sohn von Michael Schumacher steht kurz vor seinem bisher größten Erfolg.

Mick Schumacher winkt Formel-1-Fahrerlaubnis Foto: © getty

Mick Schumacher steht vor seinem ersten Titel als Rennfahrer.

Der Sohn von Formel-1-Rekord-Weltmeister Michael Schumacher kann sich am Wochenende auf dem Hockenheimring zum Sieger der Formel 3 krönen. Drei Rennen vor Schluss liegt der 19-Jährige in der Gesamtwertung der Saison 49 Punkte vor seinem britischen Rivalen Daniel Ticktum. 

Im Falle des Triumphs wartet auf den jungen Deutschen zudem ein weiteres ganz besonderes Geschenk: Schumacher erhält die für die Formel 1 notwendige Super-Lizenz.

Dabei deutete nach der ersten Saisonhälfte nur wenig darauf hin, dass Schumacher erstmals in seiner Karriere eine Rennserie als Sieger abschließen würde.

Auf den Spuren des Vaters

An den ersten vier Wochenenden der Saison blieb der Pilot des italienischen Prema-Teams sieglos, hatte vor allem im Qualifying Probleme.

Platz eins in Spa-Francorchamps gab Schumacher dann einen gewaltigen Schub. Ausgerechnet die belgische Rennstrecke, auf der sein Vater Michael 1991 in der Formel 1 debütierte und bereits im Folgejahr seinen ersten Grand Prix gewann, wurde zum Wendepunkt für Mick in der Formel 3.

Seither hat er weitere sieben Rennen gewonnen, davon allein fünf der jüngsten sechs. "Da hat sich die harte Arbeit dann ausgezahlt, die bereits weit vor der Saison begann", betonte Schumacher.

Sein furioser Vormarsch beflügelte so manche Fantasien. "Mick in der Formel 1 wäre natürlich speziell. Er würde die Herzen vieler Fans auf eine ganz einzigartige Weise berühren", sagte Formel-1-Chef Chase Carey vor einigen Wochen der deutschen Zeitung "Bild am Sonntag".

Noch immer bewegt das Schicksal des siebenfachen Weltmeisters Michael Schumacher (49), der bei einem Skiunfall vor fast fünf Jahren schwere Kopfverletzungen erlitten hat und seither von der Öffentlichkeit abgeschirmt wird, viele Menschen.

Sprung in die Formel 1 vorprogrammiert?

 

Monza: Schumacher zu Gast bei der F1
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In Erinnerung an die großen Erfolge des Vaters mit Ferrari ließ sich auch der aktuelle Scuderia-Teamchef Maurizio Arrivabene bei der Frage nach Mick Schumachers Zukunft den vielsagenden Satz entlocken: "Wie könnte Maranello zu diesem Namen Nein sagen?"

Ein schneller Wechsel in die Formel 1 aber käme für Mick Schumacher wohl zu früh. Der Filius des Rekordmannes ist kein Übertalent, eher ein akribischer Rennfahrer, der sein Entwicklungspotenzial erst nach und nach entfaltet. Im Kart fuhr er bei EM und WM jeweils auf Platz zwei. Auch in der italienischen und deutschen Formel 4 war 2016 jeweils ein anderer schneller. Sein Formel-3-Debütjahr 2017 beendete er als Zwölfter.

Mit Blick auf Schumachers Entwicklungskurve scheint ein Start in der Formel 2 im kommenden Jahr die richtige Option. Auch wenn ihm sein Name "Türen geöffnet" habe, müsse er "immer noch beweisen", was er könne, sagte Schumacher unlängst der BBC.

Die Formel 2 hat sich in der Vergangenheit als gutes Testfeld und Sprungbrett in die Formel 1 erwiesen, zuletzt ebnete der Titelgewinn Pierre Gasly und Charles Leclerc den Weg in die Königsklasse.

"Das Wichtigste ist, dass er sich ohne Druck entwickeln kann. Dann werden wir sehen, was die Zukunft bringt", riet Ferrari-Teamchef Arrivabene. Dass diese Zukunft mittelfristig Formel 1 heißen soll, daran lässt Mick Schumacher keinen Zweifel. "Dort sind die besten Rennfahrer, gegen die will ich fahren und kämpfen", bekräftigte er zuletzt im BBC-Interview.

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