Routinier Richard Lietz hat am Sonntag seinen bereits sechsten Klassensieg beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans eingefahren.
Der 41-jährige Niederösterreicher triumphierte mit Ryan Hardwick (USA) und Riccardo Pera (ITA) wie im Vorjahr in einem Manthey-Porsche in der LMGT3-Kategorie.
Bei den Hypercars setzte sich wie in den beiden vergangenen Jahren ein Ferrari durch. Für das siegreiche Kundenteam AF Corse brillierte unter anderen der frühere Formel-1-Pilot Robert Kubica.
Der Pole, der bei einem schweren Rallye-Unfall 2011 beinahe seine rechte Hand verloren hätte, krönte sich in einem bis zum Ende spannenden Rennen erstmals zum Le-Mans-Sieger.
An seiner Seite jubelten bei der 93. Auflage des Traditionsrennens der Chinese Yifei Ye und der Brite Phil Hanson. Das Trio ließ den ersten Verfolger Porsche nach 387 Runden um 14,085 Sekunden hinter sich. Die Plätze drei und vier gingen an die beiden favorisierten Werks-Ferrari.
Kubica macht es Alonso nach
Kubica fuhr den Sieg nach Hause. Sein letzter Stint im Auto dauerte über dreieinhalb Stunden. Der 40-Jährige ist nach Fernando Alonso erst der zweite Pilot seit Einführung der FIA Langstrecken-WM (WEC) im Jahr 2012, der nach einem Formel-1-Rennen auch in Le Mans gewonnen hat.
Kubica hätte 2021 bei seinem Le-Mans-Debüt beinahe bereits in der LMP2-Klasse gewonnen, rollte in Führung liegend aber in der Schlussrunde aus. Nun schloss er mit dem Rennen endgültig Frieden.
Nächster Coup von Lietz
Lietz hat das längst getan. Mit seinem 19. Le-Mans-Start war der Mostviertler der dienstälteste Fahrer im Feld. Nach 2007, 2010, 2013, 2022 und 2024 landete er einen weiteren Klassensieg - und das mit über einer halben Minute Vorsprung deutlich.
Lietz blieb auch die Ehre, den blauen Porsche über die Ziellinie zu fahren. Landsmann Clemens Schmid wurde mit seinem Lexus-Team in der LMGT3-Klasse Fünfter, für Weltmeister Klaus Bachler blieb im zweiten Manthey-Porsche nur Klassenrang sechs.
Österreichs einziger Hypercar-Starter Ferdinand Habsburg fuhr mit seinen französischen Kollegen Paul-Loup Chatin und Charles Milesi auf den zehnten Gesamtrang. Damit ließ das Trio zumindest den zweiten Alpine-Boliden, in dem unter anderen der deutsche Ex-Formel-1-Pilot Mick Schumacher am Steuer saß, hinter sich.
Der Tiroler Rene Binder landete mit seinem Proton-Team in der LMP2-Klasse auf Rang sechs.