Ocon: "Deshalb wird Österreich immer in meinem Herzen sein"

Nahe der Depression und unter den Erwartungen nach den ersten Saisonrennen, dann das befreiende Podium in Monaco: Esteban Ocon und Alpine zeigen vor dem Grand Prix von Österreich (ab Freitag im LIVE-Ticker) wieder Optimismus.

"Ein großartiger Moment, der mir und dem Team sehr viel bedeutete. Er zeigte, welch großen Schritt wir machen konnten. Die Updates wirkten sich wie eine Belebung des Teams aus. Der dritte Rang war unerwartet, aber eine extreme Befriedigung für das ganze Team. Es zeigte sich wieder, wie schnell sich Verhältnisse in der Formel 1 ändern können", sagt Ocon am Donnerstag in Spielberg.

Dennoch gibt der 26-Jährige zu: "Der Sieg in Ungarn 2021 war das noch größere Erfolgserlebnis, obwohl jeder Fahrer davon träumt, in Monaco aufs Podium zu kommen."

Für Österreich wünscht er sich ein Dacapo des Vorjahres (Sechster im Sprint, Fünfter im Rennen).

Doch es droht zumindest phasenweise am Wochenende Schlechtwetter. Ocon: "Wir hatten ausreichend Regen zuletzt, somit wäre es schön, das Auto mit dem neuen Heckflügel, den wir in Kanada brachten, unter regulären Bedingungen testen zu können. Wenn wieder Regen kommt, müssen wir das Beste daraus machen."

Apropos: Der wackelnde Heckflügel in Montréal sei kein Sicherheitsrisiko gewesen – der Franzose konnte weiterfahren, ohne Abtrieb zu verlieren.

Ocon: "Alonso ist für mich ein Phänomen"

Und wie weit kann Alpine heuer noch kommen? "Eine Verbesserung gelingt in der Formel 1 nur, wenn viele Parameter stimmen. In der Qualifikation sind wir schon nahe an den Top Fünf, aber an der Rennperformance müssen wir noch viel arbeiten."

Die Atmosphäre im Team sei sehr gut, beteuert Ocon, denn: "Pierre (Gasly, Anm.) und ich tauschen einander gut aus. Immer, wenn du einen neuen Teamkollegen bekommst, lernst du sehr viel dazu. Das war mit Fernando (Alonso, Anm.) so, der für mich ein Phänomen ist, aber auch jetzt mit Pierre."

Und für den Asturier hat auch sein Ex-Kollege immer noch Applaus übrig: "Fernando ist nicht besser als letzte Saison, er ist genauso stark wie zuvor, aber er hat heuer ein besseres Auto. Und das gibt auch uns Auftrieb zu sehen, wie schnell ein Mittelfeldteam zu einer Topequipe werden kann."

Ocon outet sich als Österreich-Fan

Mit dem neuen Sprintformat, das Samstag zum zweiten Mal geboten wird, werde das Wochenende "noch stressiger. Es zählt jede Runde, du musst immer voll angreifen. Ich denke, dass wir zu wenige Reifen für dieses Format bekommen. Es ist eine Herausforderung, aber ich werde bereit sein."

Und höflich aber konkret outet sich Ocon auch als Österreich-Fan: "Hier ist es wirklich beeindruckend. Wir waren Mittwoch in Mondsee (bei Hauptsponsor BWT, Anm.) und flogen dann im Hubschrauber über die Seen und Berge zur Strecke. Ich habe auch den Saisonstart im Covid-Jahr 2020 in guter Erinnerung. Wir waren hier fast drei Wochen isoliert, aber wir konnten die Natur genießen. Alles war so friedlich in diesen Tagen. Deshalb wird Österreich immer in meinem Herzen bleiben."

Als Franzose will Ocon natürlich wieder ein Heimrennen: "Ich setze mich massiv für die Rückkehr des Frankreich-GP ein. Es ist nicht normal, wenn ein Rennen mit dieser Tradition und der großen Rennsportbegeisterung in diesem Land fehlt."

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