news

Verstappen-Niederlage! Red Bull ist "überrascht"

Verstappen und die "Bullen" stehen nach verpasstem Sieg in Spielberg ratlos da.

Verstappen-Niederlage! Red Bull ist Foto: © getty

So hat sich das Red Bull Racing und vor allem Max Verstappen nicht vorgestellt. 

In orangem Bengalen-Rauch und unter tosenden Anfeuerungen der niederländischen Fans von der Pole Position gestartet, muss sich Spielberg-Rekordsieger Max Verstappen am Ende des Österreich-GP mit Rang zwei hinter Ferrari-Pilot Charles Leclerc begnügen (Rennergebnis). 

"Es ist ein gutes Resultat für uns an einem schwierigen Tag", sagt der Niederländer, der vier Grands Prix auf dem Red Bull Ring gewonnen hat. Alle Sieger des Österreich-GP >>>

"Den zweiten Platz nehmen wir zufrieden hin, die Schadensbegrenzung ist im Rahmen des Möglichen", meint Red-Bull-Berater Helmut Marko.

Reifen kosten Red Bull den Sieg

Der Formel-1-Haudegen muss aber eingestehen, dass man sich im "Bullen"-Stall mehr erhofft hat. Verstappen, der auch den Sprint am Vortag gewonnen hat, konnte vom Speed diesmal die meiste Zeit nicht mithalten. Dreimal überholte ihn Leclerc relativ problemlos auf der Strecke.

"Nach der eigentlichen Überlegenheit am Freitag und Samstag kam das jetzt überraschend", erklärt Marko bei "Sky". Das Problem waren die Reifen. "Wir können uns einen derartigen Abbau nicht erklären", rätselt Marko. 

Verstappen schildert: "Wir schienen sofort etwas Probleme mit den Reifen zu haben. Das hat sich dann quasi durch jede einzelne Mischung gezogen. Keine Ahnung, warum es so schlecht war", meint er im ORF-Interview. 

Marko grübelt: "Was da los war...?"

Nach dem Start blieben die Positionen der ersten Drei - Verstappen, Leclerc, Sainz - noch unverändert. Nach acht Runden packte Leclerc die ersten Überholversuche aus. Der Niederländer konnte diese aber noch abwehren.

In der 12. Runde ging der Monegasse jedoch innen vorbei. Verstappen bog eine Runde später zum Reifenwechsel auf die harte Mischung in die Boxengasse ab, um strategisch eine Flanke gegen Leclerc aufzumachen. Er landete bei der Rückkehr auf die Strecke mitten im Verkehr, lieferte dann aber die schnellsten Rundenzeiten ab.

Leclerc und Sainz erledigten ihren Boxenstopp knapp nacheinander ab der 26. Runde. Verstappen übernahm somit wieder die Führung, die er allerdings nicht lange hatte: In der 33. Runde zog der schnellere Leclerc wieder vorbei, Verstappen klagte über ein hinsichtlich Grip-Bedingungen unberechenbares Auto am Funk.

Ende der 36. Runde steckte die Mannschaft Verstappen zum zweiten Mal Hard-Reifen an. Leclerc fuhr ein zweites Mal an die Box und überholte Verstappen 20 Runden vor Schluss zum dritten Mal.

Die virtuelle Safety-Car-Phase nach dem Zwischenfall nutzten Leclerc und Verstappen zum dritten Reifenwechsel. Damit waren die Karten neu gemischt - Verstappen griff in den letzten Runden an, kam aber nicht mehr an Leclerc vorbei, obwohl dieser mit Problemen am Gaspedal kämpfte. 

"Dabei hat mit dem letzten Reifensatz unser Tempo und auch die Reifentemperatur, Abbau und alles gestimmt. Also was da los war...? Ich hoffe, wir können das klären", grübelt Marko. 

Verstappen: "Wir waren einfach zu langsam"

Ob eine andere Strategie etwas am Ergebnis geändert hätte? "Nein, wir waren einfach zu langsam", gibt Verstappen zu. "Aber der zweite Platz ist an einem schwierigen Tag für uns trotzdem ein gutes Ergebnis."

Das bestätigt auch Teamchef Christian Horner, der trotz des "frustrierenden" Rennverlaufs ein Lob an Verstappen ausspricht: "Max hat gefightet, ganz ist es sich nicht ausgegagen. Wir hätten vielleicht am Ende noch mehr Runden gebraucht."

Ein Trost für das ganze Team und vor allem für Verstappen: Da er sich am Ende noch die schnellste Runde gekrallt hat, hat er in der WM lediglich sechs Punkte auf Leclerc eingebüßt. Der Vorsprung des Niederländers auf seinen ersten Verfolger beträgt genau zur Hälfte der Saison beruhigende 38 Punkte. WM-Stand >>>


Kommentare