Norris "bereit für Herausforderung"
Norris dürfte sich der Brisanz bewusst sein, nicht erst seit seinem fehlgeschlagenen Manöver nach dem Start in Las Vegas. Norris habe versucht, Verstappen nach dessen Regeln zu schlagen.
"Das Problem ist nur, dass er die Regeln von dem Spiel nicht kennt", sagte David Coulthard, ehemaliger McLaren- und ehemaliger Red-Bull-Pilot.
Norris versicherte vor dem Sprint am Samstag (ab 15 Uhr im LIVE-Ticker>>>) sowie dem Rennen am Sonntag (ab 17 Uhr im LIVE-Ticker>>>) in einem kurzen Statement: "Ich bin bereit für die Herausforderung, um den Sieg zu kämpfen."
Das wird auch Vegas-Sieger Verstappen sein. "Wir können uns nur ein perfektes Wochenende leisten", betonte der 28-jährige Niederländer, der wieder auf seinen fünften Titel hintereinander hoffen darf.
In Katar könnte es rechnerisch sogar dazu kommen, dass alle drei WM-Rivalen punktgleich zum Finale nach Abu Dhabi weiterreisen.
Formkrise bei Piastri
Norris-Teamkollege Piastri ist der, der noch in der ersten Saisonhälfte wie der Titelanwärter Nummer eins aussah. Sieben Siege, nach seinem bis dato letzten Ende August in Zandvoort führte er mit 34 Punkten vor Norris und 104 vor Verstappen.
Während der gesamten Hochphase des Australiers hatten die McLaren-Bosse eine Nummer-Eins-Akklamation verweigert. Gleiches Recht für beide Fahrer - der Titel sollte auf der Strecke entschieden werden.
Mit dem Aufstieg von Norris nach dem Tiefpunkt von Zandvoort begann der Niedergang von Piastri.
Dass dieser bereits im Rennen danach Norris überholen lassen musste, weil die Crew einen Boxenstopp des Briten verpatzt und dieser hinter Piastri nach dem Reifenwechsel lag, sorgte bei manchen Fans für Unmut. In Mexiko und auch in Brasilien bekam Norris das zu spüren. Mit Pfiffen und Buhrufen nach seinen Siegen.
Neue Reifenregel für Katar
Klar ist, dass Verstappen zumindest dieselben Chancen auf den Titel hat wie Piastri. Beide müssen aber auf Patzer des WM-Spitzenreiters hoffen.
33 Punkte sind allein in Katar zu holen, acht für den Sprint-Sieger, 25 im Rennen. Dass Pirelli und die FIA aus Sicherheitsgründen ein Reifenlimit - nur 25 Runden pro Satz - verhängt haben, wird beim Grand Prix die strategischen Möglichkeiten deutlich erhöhen.
"All-in", schrieb Verstappen nach seinem Sieg in Las Vegas. Setzt auch Piastri alles auf eine Karte? Und bleiben die "Papaya-Regeln" beim britischen Traditionsrennstall bestehen?
"Sollte das Gleiche passieren wie 2007, dann habe ich lieber diesen Ausgang als all die anderen Möglichkeiten, weil wir einen von beiden Fahrern favorisieren würden", sagte McLaren-Geschäftsführer Zak Brown vor nicht allzu langer Zeit.
Teamchef Andrea Stella erklärte in der offiziellen Vorschau von McLaren auf das Katar-Wochenende: "Bei noch zwei ausstehenden Rennen verdienen beide die Chance, um den Titel zu kämpfen."