Max Verstappen und Red Bull haben in Baku Lunte gerochen. Nach seinem zweiten Sieg in Serie (zum Rennbericht>>) und dem Ausfall des WM-Führenden Oscar Piastri ist der WM-Titel etwas realistischer geworden.
Der Rückstand von 69 Punkten bei noch sieben verbleibenden Rennen ist immer noch beträchtlich. Das sieht auch Motorsportberater Helmut Marko im ORF-Interview so: "Die Hoffung ist wiederbelebt worden, etwas spät - und wirklich realistisch ist es glaube ich nicht - aber wir hätten auch nicht gedacht, dass wir nach Silverstone so stark zurückkommen."
Verstappen selbst wirkt nicht so, als hätte er die Hoffnung auf den WM-Titel komplett aufgegeben. "Es sind noch viele Punkte zu vergeben. Ich will nicht zu viel darüber nachdenken." Jetzt genießt er erst einmal den Sieg in Baku: "Ich bin unglaublich glücklich mit unserer Vorstellung. Dieses Wochenende war unglaublich für uns."
Großen Anteil hat der neue Teamchef Laurent Mekies, den Marko bei "Sky" lobt: "Mekies ist ein exzellenter Ingenieur. Wir sind schon an die Freitage anders herangegangen. Bei den Rennen hat es dann beide Male super funktioniert." Zusätzlich helfen Änderungen, nach Monza brachte Red Bull einen neuen Unterboden.
WM-Platz zwei als Ziel
WM-Konkurrent McLaren büßte dagegen seine Dominanz etwas ein. Auch wenn Verstappen in Singapur noch nie gewonnen hat, dürften auch beim nächsten Rennen in zwei Wochen gute Chancen bestehen.
Wesentlich realistischer als der Fahrer-WM-Titel ist Platz zwei in der Konstrukteurs-WM. Aktuell liegt Red Bull als Vierter 18 Punkte hinter Mercedes, dem neuen Zweiten zurück. "Das ist jetzt unser Ziel", erklärt Marko.
Um dieses erreichen zu können, wird Red Bull auch darauf hoffen müssen, dass Yuki Tsunoda öfter anschreibt, als das bisher der Fall war. Der Japaner wandelt seine beste Qualifying-Platzierung auch in sein stärkstes Rennreaultat um, Platz sechs.