news

Verwirrung um Mercedes-Protest in Japan

Kurioses Suzuka-Nachspiel: Mercedes geht gegen Verstappen vor, Hamilton wütet, Team reagiert.

Verwirrung um Mercedes-Protest in Japan

Der Grand Prix von Japan erlebt ein kurioses Nachspiel.

Zunächst vermeldet die FIA, dass Mercedes aufgrund des Manövers von Max Verstappen (2.) gegen Lewis Hamilton (3.) Protest einlegt.

Die Stewards verkünden daraufhin, dass eine Entscheidung in Suzuka nicht möglich ist, da beide Fahrer nicht mehr vor Ort seien. Die Entscheidung wurde auf Austin verlegt, das Rennergebnis sollte zwei Wochen lang provisorisch bleiben.

Wenig später gibt Mercedes bekannt, den Protest zurückzuziehen.

Hamilton twittert: "Irgendein Idiot hat das gesagt"

Hamilton, der das Manöver am Rennende nicht so dramatisch sah, dürfte offenbar vom Vorgehen seines Teams nicht begeistert gewesen sein.

"Es gibt keinen Protest von mir oder Mercedes. Irgendein Idiot hat gesagt, wir würden protestieren, aber das stimmt nicht. Max ist gut gefahren, das war's. Wir machen weiter", twitterte der Brite - und war zu diesem Zeitpunkt offensichtlich nicht über den Protest des Teams informiert.

Wenig später löschte er den Eintrag und ersetzte ihn durch folgenden: "Es gibt keinen Protest von mir. Ich habe nur gehört, dass das Team protestiert, aber ich habe ihnen gesagt, dass sie es nicht machen sollen. Wir sind Champions, wir machen weiter. Das war's."

Im zurückgenommenen Protest bezog sich Mercedes auf Punkt 27.5 des sportlichen Reglements, in dem es heißt: "Zu keinem Zeitpunkt darf ein Auto unnötig langsam oder in einer Weise gefahren werden, die mögliche andere Autos oder Personen gefährlich werden könnte."

Wolff: "Ich liebe hartes Racing, aber..."

Red-Bull-Teamchef Christian Horner konnte gegenüber "Motorsport-Total.com" die Aufregung nicht verstehen:

"Das führende Auto wählt dort immer die Innenbahn. Aus meiner Sicht war es sauber und fair, ich habe da kein Problem gesehen. Es war gutes Racing zwischen den beiden, und auch Lewis schien nach dem Rennen kein Problem damit zu haben."

Mercedes-Teamchef Toto Wolff meinte: "Im Herzen bin ich ein Racer und liebe hartes Racing. Und er (Verstappen, Anm.) ist erfrischend. Er verteidigt sich sehr hart. Das Regelbuch sagt etwas anderes, es besagt, dass man sich beim Bremsen nicht mehr bewegen darf. Aber er wurde bisher nicht bestraft. Wir müssen wissen, was erlaubt ist und was nicht."

Seine Meinung hat er diesbezüglich entweder recht kurzfristig wieder geändert, oder er hat die Entscheidung für einen Protest gar nicht getroffen.

FIA-Kommissar an Verwirrung schuld?

Laut "Autobild" sei ein Rennkommissar, der sich vor dem Protest für eine Strafe gegen Verstappen ausgesprochen hatte, aber von seinen Kollegen überstimmt worden war, ins Mercedes-Motorhome gelaufen, um die Verantwortlichen zu einem Protest zu drängen.

Da Wolff und Lauda nicht mehr zugegegen waren, hätten Technikchef Paddy Lowe und Teammanager Ron Meadows dem Drängen des australischen Kommisars Gary Connelly nachgegeben.

Vom Flugzeug aus soll ein erzürnter Wolff den Protest wieder zurückgezogen haben, als er davon erfuhr.

 

Andreas  Terler

Die Erstfassung des Hamilton-Tweets:

Und die Version kurze Zeit später:

Bild 1 von 26
Bild 2 von 26
Bild 3 von 26
Bild 4 von 26
Bild 5 von 26
Bild 6 von 26
Bild 7 von 26
Bild 8 von 26
Bild 9 von 26
Bild 10 von 26
Bild 11 von 26
Bild 12 von 26
Bild 13 von 26
Bild 14 von 26
Bild 15 von 26
Bild 16 von 26
Bild 17 von 26
Bild 18 von 26
Bild 19 von 26
Bild 20 von 26
Bild 21 von 26
Bild 22 von 26
Bild 23 von 26
Bild 24 von 26
Bild 25 von 26
Bild 26 von 26

Kommentare