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"Wollen Druck von Daniil wegnehmen"

Helmut Marko nennt die Gründe für den Fahrer-Wechsel im Hause Red Bull.

Der überraschende Fahrer-Tausch von Red Bull Racing und Toro Rosso schlägt hohe Wellen.

Dass Daniil Kvyat trotz eines Podestplatzes in China nach einem rabenschwarzen Heimwochenende in Russland zum Junior-Team abgeschoben und dafür Youngster Max Verstappen mitten in der Saison befördert wird, können nicht alle verstehen.

"Es war in erster Linie eine Maßnahme, um den Druck von Daniil wegzunehmen", erklärt Motorsportberater Helmut Marko gegenüber "Motorsport-Total.com".

Vergleich mit Grosjean

Nicht nur das "Crash-Rennen" in Sotschi sei entscheidend für diese Maßnahme gewesen. "Er hat bei weitem nicht die gleiche Performance wie vergangenes Jahr. Er war im Schnitt drei bis fünf Zehntel langsamer als Ricciardo. Im Vorjahr war er auf Augenhöhe", so Marko.

Darüber hinaus sei die Inkonstanz des 22-Jährigen in dieser Saison zu groß. "Romain Grosjean war früher in einer ähnlichen Situation und hatte dann Crash auf Crash. Das wollten wir vermeiden."



Unruhe zwischen Verstappen und Sainz

Neben Kvyat sorgte aber auch die bisherige Fahrerpaarung bei Toro Rosso für Sorgenfalten bei den Bullen. "Es gab ziemliche Unruhe zwischen Verstappen und Sainz. Wir haben damit intern mehrere Probleme erledigt", sieht Marko die Sache pragmatisch.

Dass Kvyats Karriere in der Königsklasse jetzt mehr oder weniger gelaufen ist, dementiert der 73-Jährige: "Sonst hätten wir ihn ja nicht zu Toro Rosso gesetzt. Es ist keine Hinrichtung von Kvyat, sondern eine tolle Chance, seine Karriere und sein Talent weiterhin unter Beweis zu stellen."

"Machen immer langfristige Verträge"

Gleichzeitig liegt die Vermutung nahe, Verstappen sei nur sofort aufgestiegen, damit kein anderes Top-Team ihn so einfach für die nächste Saison wegschnappen kann.

Laut Marko wäre es nicht möglich gewesen, dass etwa Verstappens Vater Jos Druck aufbaut, um seinem Sohn ein Cockpit beim Einserteam der Roten Bullen zu sichern.

"Im Gegensatz zu vielen unserer Konkurrenten suchen wir die Fahrer aus, die wir wollen, und nehmen nicht die, die übrig bleiben. Wir machen, wie man weiß, immer langfristige Verträge. So gesehen war da kein Handlungsbedarf."

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