Die Siegesserie der McLaren ist in Monza gebrochen!
Mit fünf Rennerfolgen im Gepäck reiste der britische Konstrukteur zum Traditionsrennen nach Italien. Doch in Monza mussten sich die beiden McLaren-Piloten mehr als deutlich Max Verstappen (Red Bull) geschlagen geben (>>> Rennbericht).
Über weite Strecken des Grand Prix schien es auch schon so, als ob sich Lando Norris (GBR) mit dem zweiten Platz abfindet und WM-Spitzenreiter Oscar Piastri (AUS) den dritten Platz über die Ziellinie bringen würde.
Plötzlich kam nach einem verpatzten Boxenstopp allerdings kurzfristig Unruhe auf, aber McLaren behielt erneut kühlen Kopf!
Zweifel an der Fairness? "Nein, es ist abgesprochen!"
Entgegen der ursprünglichen Herangehensweise entschloss sich nämlich der McLaren-Kommandostand, den Australier in Runde 45 zuerst zum Boxenstopp zu holen. Norris wurde allerdings versichert, dass es zu keinem Undercut kommen wird.
Nur einen Umlauf danach kam auch Norris an die Box. Doch beim Briten verpatzte die McLaren-Crew den Boxenstopp beim linken Vorderreifen. Piastri wurde daraufhin von seinem Renningenieur dazu gebeten, für einen Positionstausch zu sorgen.
Der Australier zeigte aber zunächst Unverständnis. "Wir haben gesagt, dass eine Panne zum Racing dazugehört. Aber wenn ihr es unbedingt wollt, dann mache ich es", so Piastri im Teamfunk.
Daraufhin folgte in Runde 49 der geforderte Platztausch. Norris zweifelte den Positionswechsel indes überhaupt nicht an. "Es war im Team abgesprochen und jeder hat zugestimmt", betonte der WM-Zweite.
Klare Prinzipien bei den "Papayas"
Auch Piastri zeigte im Nachhinein dafür klar Einsicht. "Es war eine faire Angelegenheit. Lando hat den Platz ohne seinen Fehler verloren", meinte der Australier. "Ich habe das am Radio gesagt, was ich gesagt habe. Aber als ich die zweite Anfrage bekam, stellte ich mich nicht gegen das Team", fügte der siebenfache Saisonsieger hinzu.
Für Teamchef Andrea Stella stehen die teaminternen "Papaya-Regeln" ohnehin stets im Vordergrund. "Die Boxenstopp-Situation ist nicht nur eine Frage der Fairness, sondern auch eine Frage der Übereinstimmung mit unseren Prinzipien", so der Italiener.
Denn McLaren wollte versuchen, den dritten Platz gegenüber Leclerc (Ferrari) abzudecken. Deswegen kam zunächst Piastri an die Box. "Wir haben das Interesse des Teams verfolgt. Es sollte nicht zu einem Positionswechsel führen", stellte der 54-Jährige klar.
Dass sich der WM-Kampf in den nächsten Wochen stets zuspitzen wird, ist wohl klar. Zumindest in den nächsten Rennen wird allerdings wohl weiterhin auf "Papaya-Rules" gesetzt.