Das ist besonders für Hamilton vonnöten, muss der Rekord-Weltmeister wegen eines Vergehens in Zandvoort in der Monza-Startaufstellung doch fünf Plätze zurück - keine guten Voraussetzungen im Streben nach dem ersten Grand-Prix-Podestplatz des Briten in seinem ersten Ferrari-Jahr. Bei den "roten Rennern" nähert sich Hamilton somit dem Negativrekord von Didier Pironi, der Franzose blieb 1981/82 in seinen ersten 18 Ferrari-Rennen ohne Podestrang.
Der Europa-Abschied für diese Saison in Monza ist das bereits 16. von 24 Saison-Rennen, für Shanghai-Sprintsieger Hamilton wird es also langsam Zeit. "Obwohl wir nicht da sind, wo wir sein wollen, bin ich zuversichtlich, dass es in die richtige Richtung geht", gab der 40-Jährige zu Protokoll. Immerhin hält Ferrari, satte 324 Punkte hinter McLaren mit 260 gesammelten Zählern, in der Konstrukteurs-WM Rang zwei - aber nur zwölf Punkte vor Mercedes, 46 vor Red Bull.
Beim Team von Titelverteidiger Max Verstappen scheffelt der Niederländer weiter fast im Alleingang auf das Punktekonto, Teamkollege Yuki Tsunoda hat nach Rang neun von Zandvoort gerade mal neun Zähler angesammelt. An der Dünen-Küste stand der Japaner damit klar im Schatten von Isack Hadjar vom Schwestern-Team Racing Bulls. Nach seiner Podestpremiere mit Rang drei ist eine der spannenden Monza-Fragen, ob es in ähnlicher Art weiter geht.
Verstappen acht Rennen ohne Sieg
Für Verstappen wiederum zählen wohl nur Siege, um seine noch rechnerische Chance auf die erfolgreiche Titelverteidigung am Leben zu erhalten. Sprints ausgenommen, hat der vierfache Weltmeister seinen bisher letzten Grand-Prix-Triumph am 18. Mai in Imola geholt, der Rückstand in der Fahrer-WM auf Piastri wuchs in den acht folgenden Rennen von 22 auf 104 Zähler an. Neun Stationen 2025 bleiben Verstappen noch zur Aufholjagd.
Speziell am Monza-Wochenende ist das Publikum aber auf eine Ferrari-Show eingestimmt. Zu Ehren Laudas werden die Autos von Hamilton und Leclerc in Rot und Weiß lackiert - so wie der legendäre 312T des im Mai 2019 gestorbenen österreichischen Dreifach-Weltmeisters der Saison 1975.
Auch an große Ferrari-Zeiten erinnert wird Sonntagvormittag, wenn mit Jean Alesi ein anderer Ferrari-Held den V12 412 T2 von 1995 um die "Pista Magica" lenken wird.