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McLaren plötzlich zweite Kraft: "Es ist verrückt"

Beim Traditionsrennstall war der Jubel über den Podiumsplatz groß. Das Safety-Car brachte das Team aber noch einmal ins Schwitzen.

McLaren plötzlich zweite Kraft: Foto: © getty

Großer Jubel bei McLaren! Mit dem zweiten Platz von Lando Norris beim Großen Preis von Silverstone gelingt dem Traditionsrennstall das erste Podium der laufenden Saison. Bereits im Qualifying fuhren die Lando Norris und Oscar Piastri sensationell auf die Ränge drei und vier.

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Nach dem Rennstart sah es zunächst so aus, als könnte man sogar Verstappen fordern. Norris nutzte einen missglückten Start des Weltmeisters aus und durfte einige Führungsrunden sammeln. Verstappen konnte aber rasch kontern und davonziehen.

Norris wurde im Parc fermé und auf dem Podium frenetisch gefeiert: "Es ist verrückt! Mein Dank gebührt dem ganzen Team, sie haben einen großartigen Job erledigt. Ohne ihre harte Arbeit wäre das nicht möglich gewesen. Ich habe mit Max so lange mitgehalten, wie es ging. Es war wirklich ein tolles Rennen", frohlockte Norris unmittelbar danach.

Norris kann Hamilton-Druck standhalten

Eines der Highlights des Rennes war der Kampf gegen Mercedes-Pilot Lewis Hamilton nach dem Safety-Car-Restart. Norris konnte die Angriffe des Rekordweltmeisters allesamt abwehren: "Auch der harte Kampf mit Lewis war nervenaufreibend, ich wusste, dass ich keine Fehler machen durfte", gab Norris zu.

Dass Hamilton die Möglichkeit bekam, ihm den zweiten Platz noch streitig zu machen, lag am Safety Car, das das Feld zusammenrücken ließ.

McLaren entschied, den harten Reifen aufzuziehen und nicht wie Hamilton und die meisten anderen auf Softs zu wechseln. Diese Entscheidung machte sich das Team nicht leicht: "Die Reifenwahl war am Ende ein wenig nervenaufreibend, aber das Team hat alles gemacht, was getan werden musste", verriet CEO Zak Brown bei "Sky".

"Das müssen wir noch klären"

Während des Rennens meldete Norris über Funk Zweifel an, ob der Wechsel auf die harten Reifen unter dem Safety Car die richtige Entscheidung war. Norris bekam nach dem Restart ordentlich Druck vom siebenmaligen Weltmeister, dieser kam aber nicht vorbei.

Auch nach dem Rennen war sich Norris nicht darüber im Klaren, wie es dazu gekommen war:  "Sie haben mich irgendwann auf harte Reifen geschickt. Ich weiß immer noch nicht warum, das müssen wir noch klären."

Während Norris auch das Safety Car und die Reifenwahl im Kampf ums Podium nichts anhaben konnte, kostet Teamkollege Oscar Piastri dies einen möglichen Podestplatz.

Piastri stellte dennoch sein Talent unter Beweis und verpasst seinen Premieren-Podiumsplatz in der Formel 1 nur knapp. Für den jungen Australier kam das Safety Car zu einem schlechten Zeitpunkt.

Piastri wechselte bereits einige Runden zuvor auf die weißen Reifen, Hamilton bekam in dieser Phase einen schnellen Stop, bei dem er sich die weichen Reifen abholte.

Piastri trauert verpasstem Podium hinterher

Der junge Australier trauert dem Podium hinterher: "Leider kam das Safety Car und wir haben die Position an Hamilton verloren. Nach so einem Wochenende ist Platz vier natürlich etwas enttäuschend."

Auch Teamkollege Norris leidet mit dem 22-Jährigen: "Ehrlich gesagt, hätten wir die Plätze zwei und drei haben sollen. Oscar hat das ganze Wochenende einen tollen Job gemacht und ohne Safty Car hätte er Dritter werden müssen."

Bei Piastri überwog aber dennoch der Stolz darüber, welch großen Sprung sein Team gemacht hat: "Wir waren nach Österreich vielleicht etwas vorsichtig und dachten, das war einmalig. Jetzt waren wir das zweitschnellste Team. Es ist großartig, vorne dabei zu sein."

Auch wenn es für den Rookie knapp nicht mit dem Top-3-Ergebnis klappte, McLaren holt auf einen Schlag 30 Punkte und damit um einen mehr als in der gesamten Saison zuvor.

Dementsprechend euphorisch zeigt sich gegenüber "Sky" auch McLaren-CEO Zak Brown: "Die Stimmung ist großartig. Die Fahrer haben eine großartige Leistung gezeigt und die Strategie war toll. Die Fahrer haben keine Fehler gemacht und das Auto ist schnell. So kann es weitergehen."

Vor allem die Highspeed-Strecken wie Silverstone scheinen dem McLaren zu liegen. Es bleibt abzuwarten, wie McLaren auf dem Hungaroring, der viele langsame Kurven besitzt, performen wird.



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