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Belgien-Quali "Tritt in die Zähne" für Mercedes

Belgien-Quali wird für die Silberpfeile zum großen Schock:

Belgien-Quali Foto: © getty

Die Sommerpause sollte die Chance zum Quantensprung nach vorne für Mercedes werden - nach dem Qualifying zum Grand Prix von Belgien in Spa-Francorchamps (So., ab 15:00 Uhr im LIVE-Ticker>>>) scheint das genaue Gegenteil der Fall zu sein.

Mit den Rängen sieben und acht rutschten Lewis Hamilton und George Russell sogar hinter beide Alpine zurück, sind zumindest in der Rundenzeitenjagd nur mehr vierte Kraft. Unglaubliche 1,8 Sekunden Rückstand auf Max Verstappen riss der siebenfache Weltmeister in Q3 auf.

"Natürlich sucht jeder nach Verbesserungen. Aber wir sind her sehr, sehr optimistisch hergekommen, näher an Red Bull und Ferrari zu sein. Vielleicht eine halbe Sekunde dahinter. Aber 1,8 Sekunden? Das fühlt sich wie ein Tritt in die Zähne an", knirscht Hamilton mit selbigen.

Hamilton will das Auto schon verabschieden

Der Brite rutscht durch die Strafversetzungen für Verstappen, Charles Leclerc und Esteban Ocon zwar auf Startplatz vier nach vorne, mit den Nerven scheint er aber durch zu sein.

"Wir haben weiter nur Schwierigkeiten mit diesem Auto und ich werde es am Ende dieses Jahres definitiv nicht vermissen. In meinen Augen geht es jetzt darum, wie wir das nächste Auto planen und bauen. Da sind zwei Teams in einer eigenen Liga über uns, und ihre Autos schauen so anders als das unsere aus", sagt er frustriert.

Für das Rennen am Sonntag könne er keine Prognose abgeben, so Hamilton. "Top fünf wäre toll, aber dafür hat das Auto an diesem Wochenende eigentlich nicht den Speed. Also einfach auf der Strecke bleiben und schauen, was dabei herauskommt."

Russell glaubt nicht ans Podium

Tief ist der Fall auch für Russell, stand der Youngster doch vor vier Wochen noch auf der Pole Position in Ungarn.

"Wenn es kalt ist, haben wir Probleme, Temperaturen in die Reifen zu bekommen. Das ist frustrierend. Wir können morgen mehr Pace als die Alpines haben, aber werden immer noch eine halbe Sekunde hinter Red Bull und Ferrari sein", fürchtet der Brite.

"Wir sind Mercedes, und die Plätze sieben und acht sind nicht das, wo wir sein wollen. Wir wissen, dass wir nicht das schnellste oder zweitschnellste Auto haben, aber es ist zu mehr fähig als das. Wir haben Arbeit."

Russell glaubt in Spa auch nicht an ein Podium, wenn erst einmal Verstappen und Leclerc von hinten aufschließen.

Wolff: "Schlimmste Quali in zehn Jahren"

Schlimm ist der Status quo auch für Teamchef Toto Wolff anzusehen.

"Das war für mich das schlechteste Qualifying seit zehn Jahren. Und unabhängig von den tatsächlichen Startplätzen ist es für uns einfach nicht akzeptabel, eine Pole einzufahren und vier Wochen später im Nirgendwo zu sein."

Dabei verstehe das Team auch die Probleme nicht. "Aber das Auto hat viel Luftwiderstand auf der Geraden und ist im Heck instabil. In manchen Kurven untersteuert es. Und im Highspeed-Teil haben wir schon wieder starkes Bouncing", zählt der Wiener die Probleme auf.

Auch er wirft den Hut drauf: "Es ist Zeit, uns zu sammeln und zu entscheiden, was wir nächstes Jahr machen."

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