Formel-1-Geschäftsführer Stefano Domenicali plant eine weitreichende Reform. In einem Interview kündigte der 60-jährige Italiener an, die Formel 1 für "jüngere Zuschauer mit kürzerer Aufmerksamkeitsspanne" attraktiv zu machen.
Mehr Sprintrennen, weniger Freie Trainings, womöglich sogar kürzere Grand Prix - das schwebt dem CEO vor. Aktuell finden an nicht-Sprint-Wochenenden freitags lediglich zwei Freie Trainings statt, um Startplätze oder Punkte geht es nicht. Eine Tatsache, die Domenicali widerstrebt. "Promoter und Fans wollen Action", so der 60-jährige Italiener. "Sie sind die reinen Trainingsrunden leid - das ist eine objektive Tatsache."
"Selbst Max Verstappen sagt mittlerweile, es mache Sinn"
Deshalb soll das Format, bei dem bereits am Freitag ein Qualifying stattfindet, ausgebaut werden. Dieses Vorhaben wird inzwischen auch von der Mehrheit der Fahrer unterstützt: "Anfangs waren achtzehn Piloten dagegen, heute ist es umgekehrt. Selbst Max Verstappen sagt mittlerweile, es mache Sinn."
Auch der Sprint soll revolutioniert werden. Wie viele Rennen künftig in diesem Format ausgetragen werden und nach welchem Reglement, ist noch offen. "Wir müssen prüfen, ob wir sie erhöhen und eventuell unterschiedliche Formate nutzen", so Domenicali.
Auch die Länge der Hauptrennen steht zur Disposition. Das Limit für einen Grand Prix liegt aktuell bei zwei Stunden, das könnte "vielleicht ein bisschen zu lang" sein, meint der F1-Boss.
Domenicali will Diskussion über Reverse Grid erneut anstoßen
Ein weiterer Ansatzpunkt, um die Formel 1 attraktiver zu machen, könnte es sein, die Startaufstellung teilweise umzukehren. Domenicali will den Gedanken erneut in die FIA-Runden einbringen: "Beim letzten Treffen sagten mehrere Fahrer: 'Warum probieren wir es nicht?'"
Wie genau die Reform aussehen wird, wurde im Detail noch nicht beschlossen. Doch eines stellt der 60-jährige Italiener unmissverständlich klar: "Die Änderungen kommen - gewöhnt euch daran."