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F1 in Monaco: Treffpunkt der Renn-Milliardäre

Reich und schön in Monaco - vor allem reich! So viel kassieren Hamilton und Co.:

F1 in Monaco: Treffpunkt der Renn-Milliardäre Foto: © getty

Wenn am Wochenende das Fürstentum an der Cote d’Azur zum 78. Mal Schauplatz des 1929 erstmals durchgeführten Grand Prix von Monaco ist, wird es wieder auch ein Treffpunkt der Reichen und Schönen sein – wenn auch weniger frequentiert durch Pandemie-Beschränkungen.

Nicht wenige davon werden einander in meist offizieller Funktion auch in Fahrerlager und Boxen treffen. In der Formel 1 ist neben den Profi-Ligen Nordamerikas (NFL, NBA, MLB, NHL), der US-amerikanischen NASCAR-Meisterschaft, der UEFA Champions League, den Tennis- und Golf-Stars und manchen Box-Champs die größte Anzahl an kapitalkräftigen Machern involviert.

Als beim jüngsten Grand Prix in Spanien das Podest für die Fotografen und Kameraleute aufgestellt war, posierten dort vier Herren mit einem geschätzten Vermögen von 14,55 Milliarden Euro. Denn Mercedes AMG F1 sandte als Teamrepräsentanten nicht wie üblich einen der Chefs oder leitenden Ingenieure zur Champagnerdusche (nach so vielen Siegen Personal-Engpass?), sondern einen der drei Eigentümer: Sir James Arthur Ratcliffe, Gründer und CEO des Dritteleigners Ineos.

Der Chemie-Industrielle, dem 60 Prozent von Ineos gehören, steht mit einem Vermögen von 14,25 Mrd. Euro an 113. Stelle der reichsten Menschen in der aktuellen "Rich List" des Wirtschaftsmagazins Forbes. Dazu kamen die drei Piloten: Lewis Hamilton, dessen Vermögen auf 300 Mill. Euro (70 Mill. heuer Jahreseinkommen aus Mercedes-Gage und Sponsorenpartnern) geschätzt wird; Max Verstappen hält da erst bei 28 Millionen Euro (heuer 21) und Valtteri Bottas bei 22 (7,5 Mio., Quelle jeweils "Vermögen Magazin"). Doch gemäß "Forbes" ist Hamilton in der Liste der aktiven Sportler für 2020 "nur" als Nummer 13 zu finden.

Neben Ratcliffe besitzen seit Anfang 2020 auch die Daimler AG und Mercedes-Sportchef Toto Wolff je ein Drittel der Anteile am erfolgreichsten Rennstall der Gegenwart. Das Vermögen des Wieners, der auch als Investor höchst erfolgreich ist, wird mit 345 Mill. Euro beziffert.     

 

Doch was die finanzielle Potenz betrifft, ist die sportliche Nummer zwei, Red Bull, längst die Nummer eins. Red-Bull-Gründer und 49-Prozent-Eigner Dietrich Mateschitz, der auch als einer der Direktoren für seine beiden F1-Teams fungiert, wird von Forbes mit 21,67 Mrd. Euro Vermögen auf Platz 56 der Milliardäre weltweit geführt. Da muss sich sein Partner und 51-Prozent-Halter von Red Bull, Chalerm Yoovidha, als zweitreichster Thailänder mit 16,65 Mrd. Euro begnügen.

Doch beide werden vom jahrelangen Sponsor von Sergio Pérez getoppt: Carlos Slim, Inhaber von "America Movil" und damit u. a. von "Claro" und "Telmex", gilt mit 51,7 Mrd. Euro Vermögen als sechzehntreichster Mensch. Pérez soll heuer bei Red Bull Racing 6,66 Mill. Euro verdienen.

Knapp zehn Millionen jährlich für Leclerc

Auch bei McLaren ist der finanzielle Background beeindruckend. Der Mehrheitseigentümer ist der Staatsfonds aus Bahrain, Mumtalakat (15,6 Mrd. Euro Anlagevermögen), mit 56,4 Prozent. TAG-Mitinhaber Mansour Ojjeh hält 14,32 Prozent Anteile und soll 2,63 Mrd. Euro "schwer" sein. 9,84 Prozent Anteile hält der kanadische Lebensmittelvertreiber Michael Latifi, Vater von Williams-Fahrer Nicolas, dessen Vermögen bei 1,65 Mrd. Euro liegen soll. 19,44 Prozent von McLaren sind im Streubesitz. Die Saläre von Daniel Ricciardo und Lando Norris werden mit 12,35 bzw. 4,11 Mill. Euro beziffert.

Oberster Chef von Charles Leclerc (9,88 Mill. Euro Gehalt) und Carlos Sainz jun. (8,23) ist Ferrari-CEO John Elkann, der in der Forbes-Liste an 1580. Stelle mit "lediglich" mit 1,65 Mrd. Euro aufscheint. Ferrari-Sohn Piero Ferrari ist da mit 2,3 Mrd. Euro etwas besser dran.

Dass Aston Martin den F1-Platz von Racing Point übernahm, ist dem kanadischen Geschäftsmann Lawrence Stroll, Vater von Pilot Lance, zu verdanken. Der ukrainisch-stämmige Stroll ist die Nummer 956 von Forbes mit 2,63 Mrd. Euro. Sebastian Vettel, der im Vorjahr bei Ferrari noch 29,88 Mill. Euro verdiente, soll heuer "nur" auf 12,35 Mill. kommen, Stroll jun. werden 8,23 Mill. überwiesen. Vettels Vermögen wird auf knapp 300 Mill. geschätzt.

(Vergleichsweise) Zwergen-Gehalt für Tsunoda

Alpine, dem neuen Sport-Arm der Renault-Familie, ist das F1-Comeback von Fernando Alonso 16,5 Mill. Euro wert, Teamkollege Esteban Ocon kommt auf ein Viertel des Spaniers – aber gut vier Mill. Euro sind für einen 24-Jährigen auch nicht schlecht. Alonsos Vermögen wird mit 380 Mill. Euro angegeben.

Das Sauber-Team heißt seit 2018 Alfa Romeo. Schon zwei Jahre zuvor verkaufte Gründer Peter Sauber die Hinwiler Motorsport AG an die schwedische Investmentfirma Longbow, die 2018 an Islero Investments AG übergab. Dahinter steht der Enkel des Tetra-Pak-Gründers, Finn Rausing, der von Forbes an Nummer 151 mit 11,44 Mrd. Euro Vermögen eingestuft wird. Nicht schlecht ist auch die Position von Kimi Räikkönen mit 288 Mill. Euro Vermögen aus zwei Jahrzehnten Rennsport und 8,23 Mill. Saisongage. Antonio Giovinazzi muss sich mit 833.000 Euro begnügen. 

Die restlichen (geschätzten) Fahrergagen: Pierre Gasly 4,11 Mill. und Yuki Tsunoda 412.000 Euro bei AlphaTauri, Nicholas Latifi und George Russell bei Williams sowie Mick Schumacher und Nikita Mazepin bei Haas jeweils 833.000 Euro. Mazepins Vater, der Industrielle Dimitri Mazepin, soll über 1,23 Mrd. Euro verfügen. Das ist mehr als die 618 Mill. Euro, die dem Maschinenfabrikanten und Teambesitzer Gene Haas zugeschrieben werden.

"Schumi" fast so reich wie Fürst Albert II.

Von den zurückgetretenen Fahrern wird Michael Schumacher mit 800 Mill. Euro am höchsten eingestuft, doch auch Alain Prost, Jenson Button, Nico Rosberg, David Coulthard und Eddie Irvine (der als Börsenspekulant erfolgreich ist) gelten als sehr wohlhabend.

Der frühere F1-Vermarkter Bernie Ecclestone steht bei Forbes mit 2,8 Mrd. Euro an 891. Stelle. John C. Malone, Eigner des neuen F1-Rechteinhabers Liberty Media, ist mit 6,4 Mrd. Euro 316.

Und weil eben Monaco ansteht: Fürst Albert II., Ex-Olympiasportler, guter Freund von Gerhard Berger und langjähriger Unterstützer der Motorsportaktivitäten in seinem kleinen Reich, wird auf 835 Mill. Euro geschätzt. 

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