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Das Powerranking vor dem F1-Auftakt 2019

Neue Kräfteverhältnisse an der Spitze? Status quo vor dem Saison-Start:

Das Powerranking vor dem F1-Auftakt 2019

März! Der Frühling naht, die Temperaturen steigen - genau wie der Puls der Motorsport-Fans. Es geht wieder los!

Am Sonntag startet die Formel 1 mit dem Grand Prix von Australien (ab 6:10 Uhr im LIVE-Ticker) in die Saison 2019. Und die Chancen stehen nicht schlecht, dass nach fünf Mercedes-"Doubles" in Folge die Kräfteverhältnisse weiter zusammengerückt sind - oder sich an der Spitze sogar umgekehrt haben.

Ferrari ist mit einer bärenstarken Performance bei den Wintertests ins Jahr gegangen, aber die Silberpfeile haben ebenfalls bewiesen, dass sie sich weiter auf einem Top-Level bewegen. Red Bull Racing geht mit neuem Motorenpartner an den Start und viele Fahrer haben das Lager gewechselt. Viele Aspekte, die es zu beobachten gilt!

LAOLA1 liefert vor Saisonstart das Powerranking der Kräfteverhältnisse nach den Wintertests ab:

PLATZ 10: ROKiT Williams Racing

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Viel schlechter hätte die Saison-Vorbereitung für Williams nicht laufen können. Der ohnehin schon angeschlagene Letzte der Konstrukteurswertung 2018 brachte sein Auto nicht rechtzeitig zum Testauftakt fertig, was bereits allerorts als Alarmsignal gedeutet wurde. Die stellvertretende Teamchefin Claire Williams wollte nicht vom Krisenmodus in ihrem Rennstall sprechen, doch genau diesen Eindruck hinterließ das Team in den letzten Wochen und Monaten. Der Rückstand auf den Vorletzten bei den Tests war enorm, Williams geht als Stockletzter in die neue Saison. Dabei war die Vorfreude auf das märchenhafte Comeback von Robert Kubica so groß. Dieser war nach den Tests schon hörbar geknickt und unzufrieden mit seinem Arbeitsgerät. "Ich habe nie mehr als 15 Runden am Stück absolviert. Und viele Daten waren irreführend. Da ist meine Zuversicht verfolgen. Es gibt noch so viele Fragezeichen", so der Pole, neben dem Rookie George Russell an den Start geht. Kurz vor dem Saisonstart wurde mit Paddy Lowe offenbar ein Opfer für die Misere gefunden. Er nahm sich auf unbestimmte Zeit eine Auszeit. Wie gesagt: Viel schlechter hätte die Vorbereitung nicht laufen können.

LAOLA1-Fazit: Zum aktuellen Zeitpunkt wäre jeder Punkt für Williams eine Sensation.

PLATZ 9: SportPesa Racing Point F1 Team

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Force India ist Geschichte, es lebe Racing Point! Nach der Übernahme im Vorjahr durch eine Investorengruppe rund um den kanadischen Unternehmer Lawrence Stroll, geht das Team jetzt in seine erste richtige Saison unter dem neuen Namen. Der Start war durchwachsen. Nach beiden Testwochen stand man auf Platz neun von zehn Teams (2,2 bzw. 1,3 Sekunden Rückstand auf die Spitze), dazu hinkte man auch bei den gefahrenen Runden teilweise deutlich hintreher. Erst am vorletzten Testtag konnte man erstmals mehr als 100 Runden abspulen. Aber das Team war, zumindest unter seinem alten Namen, immer dafür bekannt, sich über eine Saison gut entwickeln zu können. Bei den Fahrern stößt Stroll-Junior Lance neu dazu, dazu geht Routinier Sergio Perez bereits in seine neunte F1-Saison. Die Paarung ist okay, das Auto hat aber noch jede Menge Luft nach oben.

LAOLA1-Fazit: Im engen Mittelfeldkampf könnten die Pink Panther diesmal am Ende den Anschluss verlieren.

PLATZ 8: Red Bull Toro Rosso Honda

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Platz neun in der Konstrukteurs-Wertung der Vorsaison war die schlechteste Platzierung für das RB-Juniorteam seit 2012. Im zweiten Jahr mit Honda-Motoren im Heck soll der Weg wieder weiter nach vorne führen. Diesmal hat man mehr Erfahrung mit dem japanischen Antrieb und konnte sogar gemeinsam daran arbeiten. Dazu profitiert die Truppe um Teamchef Franz Tost von der engen Kooperation mit Red Bull Racing. "Dadurch wird es einfacher, Lösungen zu finden. Man hat mehr Zeit, mit dem Motorbauer zusammenzuarbeiten und bespricht Dinge früher", meint Technikchef Jody Egginton. Wie sich die Fahrer schlagen, ist schwer abzuschätzen. Einerseits ist Daniil Kvyat zurück. Der kann an guten Tagen sehr schnell sein, hat aber auch sein Bruchpiloten-Potenzial (Sebastian Vettel weiß das nur allzu gut) schon reichlich ausgeschöpft. Andererseits vertraut Toro Rosso auf Alexander Albon. Der britisch-thailändische Rookie wurde im Vorjahr Dritter in der Formel 2.

LAOLA1-Fazit: Das Auto wirkt zuverlässig, die Fahrer müssen es erst beweisen. Die Mittel für den Kampf im Mittelfeld scheinen da.

PLATZ 7: McLaren F1 Team

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Geht es ohne Fernando Alonso wieder bergauf? Der spanische Exzentriker wird der Königsklasse fehlen, sein Einfluss bei McLaren war, so sind sich Beobachter einig, sehr groß. Jetzt setzt McLaren mit Carlos Sainz auf den nächsten Spanier, dazu setzt das Traditionsteam mit Lando Norris den amtierenden Formel-2-Vizemeister ins Cockpit. Die Tests waren von den Einzel-Rundenzeiten her überraschend gut. Zwischenzeitlich fuhr Sainz sogar absolute Bestzeit. Die ist aber, wie immer bei Tests, mit Vorsicht zu genießen. Kleine Schwächen sind dem MCL34 geblieben, hält Norris fest. Unter anderem kosteten Auspuff-Probleme wertvolle Testzeit. Alonso schien als Zaungast bei den Tests in Barcelona angetan vom neuen McLaren: "Es scheint in die richtige Richtung zu gehen."

LAOLA1-Fazit: Das Fahrer-Duo Sainz/Norris klingt vielversprechend, der Bolide muss erst über die Langdistanz überzeugen.

PLATZ 6: Alfa Romeo Racing

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Das Aufsteiger-Team der Vorsaison scheint auch 2019 bislang auf einem guten Weg zu sein. Mit einem radikalen Fahrzeug-Konzept und der Unterstützung von Ferrari könnte das frühere Sauber-Team für die eine oder andere Überraschung sorgen. Laut Teamchef Frederic Vasseur sind auch bei jedem Rennen kleinere Updates geplant. Besonderes Augenmerk liegt bei Alfa auf der Rückkehr von Kimi Räikkönen, der mit Charles Leclerc die Cockpits getauscht hat. Dass der "Iceman" trotz seiner 39 Jahre noch nicht zum alten Eisen gehört, hat er im Vorjahr mehrmals - u.a. mit seinem Sieg in Austin - bewiesen. Dazu bekommt Ferrari-Junior Antonio Giovinazzi die Chance auf seine erste volle F1-Saison.

LAOLA1-Fazit: Im engen Mittelfeld könnte Alfa die ganz große Überraschung werden.

PLATZ 5: Rich Energy Haas F1 Team

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Sukzessive hat sich Haas F1 in den letzten Jahren gesteigert, Platz fünf im Vorjahr war der bisherige Höhepunkt. Aber das soll noch nicht das Ende der Fahnenstange sein, wenn es nach den US-Amerikanern geht. Die Tests in Barcelona verliefen vielversprechend. Anders als McLaren oder Toro Rosso ging der heuer ganz in schwarz lackierte Haas nicht auf schnelle Einzelrunden los, sondern spulte Longruns ab. Und die waren ziemlich beeindruckend. Gegen Ende der Tests lagen die Rundenzeiten im Longrun fast auf dem Niveau von Mercedes und Ferrari. So scheint die Truppe von Günther Steiner, die weiterhin auf Kevin Magnussen und Romain Grosjean als Piloten setzt, in Melbourne gute Karten zu haben, hinter den Top-3 aufzutrumpfen. Das Ziel ist klar: Renault knacken und WM-Vierter werden. Allerdings bleibt die Zuverlässigkeit des Autos ein Problemfaktor. Gerade zu Beginn der Tests streikte das Auto öfter als andere.

LAOLA1-Fazit: Haas hat das Zeug, Renault im Kampf um Platz vier herauszufordern. Zu Saisonbeginn dürfte das Team sogar "Best of the rest" sein.

PLATZ 4: Renault F1 Team

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Der Mittelständler im Gewand eines Top-Teams verfolgt einen Fünfjahres-Plan auf dem Weg zurück an die Spitze. In Jahr vier seit der Rückkehr müssten eigentlich Siege her, obwohl noch nicht einmal Podestplätze vorzuweisen sind. Der kontinuierliche Fortschritt von Jahr zu Jahr ist aber trotz dieses Rückstands im Zeitplan nicht zu leugnen, 2018 wurden regelmäßig Punkte eingefahren und die WM hinter den drei Top-Teams als Vierter beendet. Und im Lager der Franzosen gibt es Grund zur Aufbruchsstimmung: Aus Barcelona nahm man die drittschnellsten Rundenzeiten und die drittlängste absolvierte Distanz mit. Dazu kommt die größte Änderung: Mit Daniel Ricciardo greift ab sofort ein unbestrittener Spitzenpilot und potenzieller Siegfahrer ins Renault-Lenkrad. Mit dem Status quo gibt sich bei Schwarz-Gelb noch niemand zufrieden, ob die Fortschritte aber groß genug sind, um endlich zu Podestplätzen zu kommen und die Top-3 tatsächlich herauszufordern, muss erst bewiesen werden. Und dazu braucht es wiederrum Standfestigkeit. Waren kleinere, aber regelmäßige Probleme bei den Tests Kinderkrankheiten?

LAOLA1-Fazit: Kann Renault den Rückstand verkleinern und die Konkurrenz von hinten in Schach halten, wird die Saison auch ohne Siege als Erfolg zu bewerten sein.

PLATZ 3: Aston Martin Red Bull Racing

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Renault - weg. Das war gewollt. Daniel Ricciardo - weg. Das weniger. 2019 bricht Red Bull Racing mit neuem Motorenpartner Honda ins Ungewisse auf. Mit McLaren waren die Japaner noch die Lachnummer der Formel 1, die gezeigten Fortschritte mit Toro Rosso haben dieses Image gebessert. Aber reicht die Performance für ein Team mit Sieg-Ambitionen? Und so wirklich Licht ins Dunkel haben auch die Wintertests nicht gebracht, die mit kleineren Problemen nicht nach Wunsch liefen. Weder in Sachen Pace noch Stabilität konnten die Bullen zeigen, was sie drauf haben. Dafür sollen sich noch jede Menge Updates in der Hinterhand befinden. Der Abgang von Ricciardo ist ein Rückschlag, mit ihm hätte man weiterhin das beste Fahrerduo in Blau. Stattdessen wird mit Pierre Gasly auf das nächste Talent zurückgegriffen, der sich aber sicher noch nicht in Verstappschen Sphären bewegt und in Barcelona nicht fehlerfrei blieb. Auf der anderen Seite ist der Weg frei für eine "klare" Nummer eins, was dem Niederländer zugute kommen wird. Die jüngere Zukunft von Red Bull steht und fällt mit der Entwicklung von Honda, es wäre aber sicher zuviel verlangt, schon im ersten Jahr eine ernsthafte WM-Herausforderung an Mercedes und Ferrari zu formulieren - wie es die stolzen Bullen als mittelfristigen Selbstanspruch sehen.

LAOLA1-Fazit: Mit neuem Motorenpartner muss das Ziel lauten, den Status als Nummer drei zu verteidigen. Siege optional.

PLATZ 2: Mercedes-AMG Petronas Motorsport

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Fünf Mal in Folge gingen beide WM-Titel 2018 an die Silberpfeile, der Rückstand Ferraris wurde aber geringer. Ist er 2019 endgültig passé? Nach den Wintertests sind die Hoffnungen des neutralen Formel-1-Fans groß, auch Toto Wolff fühlt sich zu Understatement genötigt und spricht von der "Challenger-Rolle" für Mercedes. Ferrari war vom ersten Tag weg schneller, erst nach und nach besserte sich das Bild bei den Weltmeistern, die das eigene Auto anfangs als "zickig" beschreiben. Gegen Ende der beiden Testwochen war Mercedes bis auf Tausendstel an der Scuderia dran, in den ersten Trainings in Australien hatten die Silberpfeile die Nase vorne. Letztes Jahr sahen die Maranello-Renner zu Beginn der Saison etwas besser aus, die große Stärke der Silberpfeile besteht jedoch in der kontinuierlichen Weiterentwicklung. Aber jede Serie kommt einmal zu einem Ende, und wer sich über Jahre hinweg an der Spitze bewegt, hat weniger Luft nach oben. Selbst wenn: Die Chancen auf den Rekord, das sechste Double in Folge, stehen alles andere als schlecht.

LAOLA1-Fazit: Mercedes will an der Spitze bleiben, alles andere wäre eine Enttäuschung. Es wird aber schwer wie lange nicht mehr.

PLATZ 1: Scuderia Ferrari

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Das Ziel in Maranello ist klar: Mercedes endlich vom Thron stoßen. 2007 holte Kimi Räikkönen den letzten Fahrer-, 2008 Ferrari den letzten Konstrukteurs-Titel. Keine historische, aber eine unerträgliche Durststrecke für die stolze Scuderia. 2018 konnte an der Spitze geschnuppert werden, ist 2019 der entscheidende Fortschritt gelungen? Die Vorstellungen in Barcelona machen sehr viel Hoffnung. Sebastian Vettel und Neo-Teamkollege Charles Leclerc sind aus dem Stand weg explodiert, haben vom ersten Tag an Pace an den Tag gelegt. Der Jubiläums-Renner "SF90" ist stabil und schnell, obendrein hat man den Eindruck erweckt, diese Performance mühelos abzuliefern und noch nicht das ganze Pulver verschossen zu haben. Der Monegasse Leclerc gilt als heißestes Talent der Formel 1 und hat sich den begehrten Sitz schnell geangelt, wird er für Vettel zur Stütze oder zum Herausforderer? Den Team-Erfolg wird die Scuderia im Zweifelsfall nicht aufs Spiel setzen. Das schnellste Auto bei den Tests, einen vierfachen Weltmeister und einen heißen Youngster, was soll da noch schiefgehen? Nun ja: 2018 ging Ferrari auch als Nummer eins in die Saison und scheiterte an konsequenten Silberpfeilen und dem selbst produzierten Druck. Daraus müssen die Lehren gezogen worden sein.

LAOLA1-Fazit: Die Scuderia greift beide Titel an und wird sich mit weniger nicht glücklich zeigen. Spannender Zweikampf, oder setzt sich einer der Favoriten doch ab?

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